Deutsche Telekom: Highspeed-Internet auf geteilter Leitung
Von Maurice Shahd, Hamburg
Bei einer Anhörung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) kommt es am Mittwoch zum Schlagabtausch zwischen der Deutschen Telekom und ihren Konkurrenten. Es geht um die Zukunft des Marktes für schnelle Internetzugänge in Deutschland.
Bisher hat die Telekom dank ihres Monopols im Ortsnetz eine Vormachtstellung bei Highspeed-Internet per DSL (Digital Subscriber Line) für Privatkunden. Wettbewerber wie der DSL-Spezialist QSC und der Online-Dienst AOL fordern, die Leitungen auf der "letzten Meile" in die Haushalte zu teilen (Line-Sharing). Dann können sie den schnellen Datendienst DSL anbieten, ohne von der Telekom die ganze Leitung mieten zu müssen.
Sprachtelefonate, die kaum noch Gewinn bringen, könnten weiter über die Telekom laufen. "Die Regulierungsbehörde kann gar nicht anders, als das Line-Sharing zu erlauben. Die rechtliche Lage ist eindeutig", sagt Andrea Scherner, Expertin für Regulierungsfragen beim Verband für Telekommunikations- und Mehrwertdienste. Seit dem 1. Januar sei eine EU-Verordnung in Kraft, die den Ländern die Einführung von Line-Sharing vorschreibe. DSL-Spezialisten wie die Kölner QSC, die vermutlich mit AOL zusammenarbeiten werden, oder Riodata stehen bereits in den Startlöchern. "Das Line-Sharing wäre für die Telekom ein ziemlicher Schlag", sagt Frank Wellendorf, Telekomanalyst bei WestLB Panmure. "Durch den Wettbewerb werden die Angebote für Endkunden attraktiver." Noch ist der Markt für Highspeed-Internet für Privatkunden fest in der Hand der Deutschen Telekom. Alternative Technologien zu DSL sind für den Massenmarkt nicht geeignet. Die Datenübertragung per Satellit ist für den Homesurfer zu teuer, der Datentransfer per Stromkabel ist technisch noch nicht ausgereift. Die beste Alternative, die Datenübertragung per Fernsehkabel, kommt erst langsam in Schwung, da die Telekom jahrelang den Verkauf der regionalen Kabelnetze verzögerte. Rasantes Wachstum erwartet "In Ländern wie den USA oder Holland hat der Wettbewerb von Kabelmodems und DSL die Verbreitung des Breitband-Internets gefördert", sagt Matthijs Leendertse, Analyst des Amsterdamer Marktforschungsinstituts Van Dusseldorp & Partners. Deutschland werde bei Highspeedzugängen in den nächsten Jahre aber aufholen. In einer Studie des Magazins "Screen Digest" rechnen die Analysten von Van Dusseldorp in Deutschland mit 5,1 Millionen Breitbandanschlüssen bis 2003. Die dominierende Technologie werde DSL sein, da sie einen Vorsprung gegenüber dem Fernsehkabel habe. Da DSL nur über die Telefonleitung funktioniert, kam die Konkurrenz bisher von Telefongesellschaften mit Festnetzangebot wie Arcor, Mobilcom oder Viag Interkom. Doch die halten sich inzwischen mit dem Ausbau zurück, da sie im Festnetz kaum noch Geld verdienen. Da Arcor und Mobilcom für ihre DSL-Angebote nicht viel Werbung machen, scheinen sie die Entscheidung der Regulierungsbehörde abzuwarten. Immerhin haben sie gezeigt, dass sie die DSL-Technologie beherrschen. Bei einer positiven Entscheidung können sie dann zügig mit eigenen Tarifen auf den Markt gehen. Dass der Bedarf für den schnellen Zugang zum Web vorhanden ist, zeigt der Erfolg des Telekom-Produkts T-DSL. Bis Ende Dezember hat die Telekom nach eigenen Angaben 628.000 T-DSL-Zugänge "vermarktet". Davon konnte sie aber nur ein Drittel tatsächlich anschließen. Den Auftragsstau führt ein Telekom-Sprecher auf Engpässe bei der Lieferung der erforderlichen Geräte und die mangelnde Kapazität der eigenen Techniker zurück. Branchenkenner vermuten, dass die Telekom bei der Anhörung vor der Regulierungsbehörde technische Hindernisse nennen wird, die das Line-Sharing unmöglich machen. Das Unternehmen selbst wollte im Vorfeld nicht Stellung nehmen.© 2001 Financial Times Deutschland
Zu finden unter www.ftd.de/dsl
Ich musste erstmal nachsehen, ob ds kein Fske ist, aber DENIC zeigt Gruner&Jahr als Domaininhaber an. Ich wundere mich nur über das geringe Interesse hierüber.
Schaunmamal.
DeathBull
Von Maurice Shahd, Hamburg
Bei einer Anhörung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) kommt es am Mittwoch zum Schlagabtausch zwischen der Deutschen Telekom und ihren Konkurrenten. Es geht um die Zukunft des Marktes für schnelle Internetzugänge in Deutschland.
Bisher hat die Telekom dank ihres Monopols im Ortsnetz eine Vormachtstellung bei Highspeed-Internet per DSL (Digital Subscriber Line) für Privatkunden. Wettbewerber wie der DSL-Spezialist QSC und der Online-Dienst AOL fordern, die Leitungen auf der "letzten Meile" in die Haushalte zu teilen (Line-Sharing). Dann können sie den schnellen Datendienst DSL anbieten, ohne von der Telekom die ganze Leitung mieten zu müssen.
Sprachtelefonate, die kaum noch Gewinn bringen, könnten weiter über die Telekom laufen. "Die Regulierungsbehörde kann gar nicht anders, als das Line-Sharing zu erlauben. Die rechtliche Lage ist eindeutig", sagt Andrea Scherner, Expertin für Regulierungsfragen beim Verband für Telekommunikations- und Mehrwertdienste. Seit dem 1. Januar sei eine EU-Verordnung in Kraft, die den Ländern die Einführung von Line-Sharing vorschreibe. DSL-Spezialisten wie die Kölner QSC, die vermutlich mit AOL zusammenarbeiten werden, oder Riodata stehen bereits in den Startlöchern. "Das Line-Sharing wäre für die Telekom ein ziemlicher Schlag", sagt Frank Wellendorf, Telekomanalyst bei WestLB Panmure. "Durch den Wettbewerb werden die Angebote für Endkunden attraktiver." Noch ist der Markt für Highspeed-Internet für Privatkunden fest in der Hand der Deutschen Telekom. Alternative Technologien zu DSL sind für den Massenmarkt nicht geeignet. Die Datenübertragung per Satellit ist für den Homesurfer zu teuer, der Datentransfer per Stromkabel ist technisch noch nicht ausgereift. Die beste Alternative, die Datenübertragung per Fernsehkabel, kommt erst langsam in Schwung, da die Telekom jahrelang den Verkauf der regionalen Kabelnetze verzögerte. Rasantes Wachstum erwartet "In Ländern wie den USA oder Holland hat der Wettbewerb von Kabelmodems und DSL die Verbreitung des Breitband-Internets gefördert", sagt Matthijs Leendertse, Analyst des Amsterdamer Marktforschungsinstituts Van Dusseldorp & Partners. Deutschland werde bei Highspeedzugängen in den nächsten Jahre aber aufholen. In einer Studie des Magazins "Screen Digest" rechnen die Analysten von Van Dusseldorp in Deutschland mit 5,1 Millionen Breitbandanschlüssen bis 2003. Die dominierende Technologie werde DSL sein, da sie einen Vorsprung gegenüber dem Fernsehkabel habe. Da DSL nur über die Telefonleitung funktioniert, kam die Konkurrenz bisher von Telefongesellschaften mit Festnetzangebot wie Arcor, Mobilcom oder Viag Interkom. Doch die halten sich inzwischen mit dem Ausbau zurück, da sie im Festnetz kaum noch Geld verdienen. Da Arcor und Mobilcom für ihre DSL-Angebote nicht viel Werbung machen, scheinen sie die Entscheidung der Regulierungsbehörde abzuwarten. Immerhin haben sie gezeigt, dass sie die DSL-Technologie beherrschen. Bei einer positiven Entscheidung können sie dann zügig mit eigenen Tarifen auf den Markt gehen. Dass der Bedarf für den schnellen Zugang zum Web vorhanden ist, zeigt der Erfolg des Telekom-Produkts T-DSL. Bis Ende Dezember hat die Telekom nach eigenen Angaben 628.000 T-DSL-Zugänge "vermarktet". Davon konnte sie aber nur ein Drittel tatsächlich anschließen. Den Auftragsstau führt ein Telekom-Sprecher auf Engpässe bei der Lieferung der erforderlichen Geräte und die mangelnde Kapazität der eigenen Techniker zurück. Branchenkenner vermuten, dass die Telekom bei der Anhörung vor der Regulierungsbehörde technische Hindernisse nennen wird, die das Line-Sharing unmöglich machen. Das Unternehmen selbst wollte im Vorfeld nicht Stellung nehmen.© 2001 Financial Times Deutschland
Zu finden unter www.ftd.de/dsl
Ich musste erstmal nachsehen, ob ds kein Fske ist, aber DENIC zeigt Gruner&Jahr als Domaininhaber an. Ich wundere mich nur über das geringe Interesse hierüber.
Schaunmamal.
DeathBull