B2C – alles fauler Zauber
Die jüngste BAT Medienanalyse belegt es: alles fauler Zauber, Amerika ist in Sachen Internet den Deutschen nicht Jahre voraus, eCommerce ist nicht das Wirtschafts- wundermittel.
Erstmals befragte das Freizeit-Forschungsinstitut der British American Tobacco in einem Zwei-Länder-Vergleich Deutsche und Amerikaner nach ihren Mediengewohn- heiten. Dabei kam heraus, dass 83 Prozent der Deutschen und 70 Prozent der Amerikaner zu Hause ihren PC nicht regelmäßig benutzen. Sie bleiben lieber bei den gewohnten passiven Medienaktivitäten Radio (D:73 Prozent, USA:66 Prozent) und Fernsehen (D:95 Prozent, USA:93 Prozent). Und die Hoffnung auf die junge Generation @, die schließlich mit den neuen Medien Internet und Co. aufwächst, scheint sich auch nicht zu bestätigen. Die Mehrheit der 18-29jährigen (D: 66 Prozent, USA:63 Prozent) lehnt den PC als Alltagsmedium ab.
Die Frage nach einer regelmäßigen Nutzung des Internet hat in beiden Ländern zu einem „Digital Divide“, einer digitalen Spaltung der Gesellschaft, geführt. Einzug in das Alltagsleben hat das neue Medium nur bei Jugendlichen mit Universitäts-(52 Prozent) oder College- bzw. Post-Graduate-Abschluss (49/54 Prozent) gehalten. Dagegen sind von den Realschul- und High-School-Absolventen nur bis zu sieben Prozent in der Internet-Weltgemeinde präsent.
Einen weiteren Bruch gibt es in der Häufigkeit der Internet-Nutzung. In Deutschland nutzen nur 27 Prozent der Universitätsabsolventen das Kommunikations-Medium Internet regelmäßig, in USA sind es 47 Prozent. Das BAT-Team vermutet hier ein mangelndes Interesse der Deutschen wegen der schlechteren Qualität der angebotenen Dienste.
In sämtlichen Medien wird täglich viel geredet – über eCommerce, die neue Wirtschaftswunderwaffe. Die Realität beweist etwas anderes. Nur etwa drei Prozent der Deutschen und Amerikaner machen privat Gebrauch von Teleshopping, elektronischer Reisebuchung oder Bücherkauf per PC. Homebanking und Online-Brokerage betreiben gerade fünf Prozent Amerikaner und drei Prozent der Deutschen. Während die Unternehmen online gehen, halten die privaten Verbraucher an ihren Konsum- und Einkaufsgewohnheiten fest. Das BAT-Team behauptet sogar, dass eine verstärkte Ausbreitung der neuen Informationstechnologien in unserem Alltag das private Bedürfnis nach persönlichen Kontakten, Sehen- und-gesehen-werden verstärkt.
Die Verbreitung des Internet – keine Frage von Jahren sondern von Generationen, B2C kein Zukunftsmarkt sondern lediglich Zusatzgeschäft auf absehbare Zeit?
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