ROUNDUP: Aussagen zur Förderkapazität Saudi-Arabiens belasten Ölpreis
HAMBURG/WSHINGTON (dpa-AFX) - Angesichts der wachsenden Nachfrage und des Höhenflugs der Rohölpreise hat Saudi-Arabien eine Erhöhung seiner Tagesförderung von derzeit rund 9,5 Millionen auf 12,5 Millionen Barrel (je 159 Liter) in den kommenden drei Jahren versprochen. Langfristiges Ziel bleibe eine tägliche Förderung von 15 Millionen Barrel, sagte der Sprecher von Kronprinz Abdullah, Adel el Jubair, nach einem Gespräch von Abdullah mit US-Präsident George W. Bush am Montagabend in Crawford in Texas. 'Wir steigern unsere Produktion', versicherte Jubair auf Nachfrage. Diese Äußerungen über ungenutzte Förderkapazitäten des größten Ölproduzenten der Welt haben den Ölpreis in der Nacht zum Dienstag weiter fallen lassen. Rohöl der US-Sorte Light Sweet Crude zur Lieferung im Juni fiel am Dienstag auf 54 Dollar je Barrel. Am Vortag hatte die Notierung in der Spitze noch zeitweise die Marke von 56 Dollar erreicht und damit den höchsten Stand seit dem 7. April markiert. Der Preis für die Nordsee-Ölsorte Brent gab 23 US-Cent auf 54,17 Dollar nach.
RAFFINERIEKAPAZITÄTEN ZU GERING
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Ein Ölexperte erklärte, die Ankündigung einer solchen Produktionserhöhung durch Saudi-Arabien hätte in früheren Zeiten ausgereicht, um den langfristigen Preisanstieg zu dämpfen. Ob das heute noch gelte, sei ungewiss. Saudi-Arabien sei daran interessiert, dass die Ölpreise nicht langfristig zu hoch bleiben, weil die Industrieländer sonst nach Alternativen suchten. Es sei aber nicht so einfach, mal eben zwei oder drei Millionen Barrel pro Tag mehr zu fördern, sondern die Kapazitäten - vor allem auch für den Transport - müssten erst einmal aufgebaut werden. Jeder investierte Dollar bringe aber in Saudi-Arabien mehr Öl als in den meisten anderen Fördergebieten. Zudem müssten auch die Raffineriekapazitäten ausgebaut werden. Nach den Worten von Jubair spiegeln die hohen Rohölpreise nicht einen Mangel beim Angebot wider. Vielmehr seien die Preise auf weltweit viel zu geringe Kapazitäten bei Raffinerien zurückzuführen. 'Es nützt nichts, wenn Saudi-Arabien zwei Millionen Barrel Rohöl in die USA verschifft, wenn es nicht raffineriert werden kann', sagte Jubair. Als weitere Gründe für den Höhenflug des Ölpreises führte Jubair das explosive Wachstum in China und Indien sowie die Sorge der Märkte über die Lage im Irak, in Nigeria, Venezuela und Russland an. Ein weiterer Faktor sei die Spekulation.
PREIS VON 50 DOLLAR 'ZU HOCH'
Nach Angaben von Bushs-Sicherheitsberater Stephen Hadley will Saudi-Arabien über längere Zeit bis zu 50 Milliarden Dollar (38,45 Mrd Euro) in seine Erdölindustrie investieren. Eine bedeutsame Erhöhung der Kapazität und die Versicherung für die Märkte, dass es genügend Lieferungen für ein Wirtschaftswachstum gebe, könnten einen positiven Abwärtstrend bei den Preisen auslösen, sagte Hadley. Saudi-Arabien und die USA stimmten überein, dass die Preise für Rohöl einerseits Investitionen lohnend machen müssten und andererseits die Märkte und die Weltwirtschaft nicht zerstören dürften, sagte Hadley. Jubair nannte Preise zwischen 22 und 28 Dollar pro Barrel Rohöl angesichts der starken Nachfrage als unrealistisch. Einen Erdölpreis von 50 Dollar bezeichnete Jubair aber als 'eindeutig zu hoch
HAMBURG/WSHINGTON (dpa-AFX) - Angesichts der wachsenden Nachfrage und des Höhenflugs der Rohölpreise hat Saudi-Arabien eine Erhöhung seiner Tagesförderung von derzeit rund 9,5 Millionen auf 12,5 Millionen Barrel (je 159 Liter) in den kommenden drei Jahren versprochen. Langfristiges Ziel bleibe eine tägliche Förderung von 15 Millionen Barrel, sagte der Sprecher von Kronprinz Abdullah, Adel el Jubair, nach einem Gespräch von Abdullah mit US-Präsident George W. Bush am Montagabend in Crawford in Texas. 'Wir steigern unsere Produktion', versicherte Jubair auf Nachfrage. Diese Äußerungen über ungenutzte Förderkapazitäten des größten Ölproduzenten der Welt haben den Ölpreis in der Nacht zum Dienstag weiter fallen lassen. Rohöl der US-Sorte Light Sweet Crude zur Lieferung im Juni fiel am Dienstag auf 54 Dollar je Barrel. Am Vortag hatte die Notierung in der Spitze noch zeitweise die Marke von 56 Dollar erreicht und damit den höchsten Stand seit dem 7. April markiert. Der Preis für die Nordsee-Ölsorte Brent gab 23 US-Cent auf 54,17 Dollar nach.
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Ein Ölexperte erklärte, die Ankündigung einer solchen Produktionserhöhung durch Saudi-Arabien hätte in früheren Zeiten ausgereicht, um den langfristigen Preisanstieg zu dämpfen. Ob das heute noch gelte, sei ungewiss. Saudi-Arabien sei daran interessiert, dass die Ölpreise nicht langfristig zu hoch bleiben, weil die Industrieländer sonst nach Alternativen suchten. Es sei aber nicht so einfach, mal eben zwei oder drei Millionen Barrel pro Tag mehr zu fördern, sondern die Kapazitäten - vor allem auch für den Transport - müssten erst einmal aufgebaut werden. Jeder investierte Dollar bringe aber in Saudi-Arabien mehr Öl als in den meisten anderen Fördergebieten. Zudem müssten auch die Raffineriekapazitäten ausgebaut werden. Nach den Worten von Jubair spiegeln die hohen Rohölpreise nicht einen Mangel beim Angebot wider. Vielmehr seien die Preise auf weltweit viel zu geringe Kapazitäten bei Raffinerien zurückzuführen. 'Es nützt nichts, wenn Saudi-Arabien zwei Millionen Barrel Rohöl in die USA verschifft, wenn es nicht raffineriert werden kann', sagte Jubair. Als weitere Gründe für den Höhenflug des Ölpreises führte Jubair das explosive Wachstum in China und Indien sowie die Sorge der Märkte über die Lage im Irak, in Nigeria, Venezuela und Russland an. Ein weiterer Faktor sei die Spekulation.
PREIS VON 50 DOLLAR 'ZU HOCH'
Nach Angaben von Bushs-Sicherheitsberater Stephen Hadley will Saudi-Arabien über längere Zeit bis zu 50 Milliarden Dollar (38,45 Mrd Euro) in seine Erdölindustrie investieren. Eine bedeutsame Erhöhung der Kapazität und die Versicherung für die Märkte, dass es genügend Lieferungen für ein Wirtschaftswachstum gebe, könnten einen positiven Abwärtstrend bei den Preisen auslösen, sagte Hadley. Saudi-Arabien und die USA stimmten überein, dass die Preise für Rohöl einerseits Investitionen lohnend machen müssten und andererseits die Märkte und die Weltwirtschaft nicht zerstören dürften, sagte Hadley. Jubair nannte Preise zwischen 22 und 28 Dollar pro Barrel Rohöl angesichts der starken Nachfrage als unrealistisch. Einen Erdölpreis von 50 Dollar bezeichnete Jubair aber als 'eindeutig zu hoch