ARTIKEL ZUM NACHDENKEN

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klecks1:

ARTIKEL ZUM NACHDENKEN

 
10.07.01 20:32
Unfähige Politik lähmt Wirtschaft
 
Von Martin Stephan
Warum nur klappt es in den USA mit dem Wirtschaftswachstum seit Jahren besser als in Europa? Diese Frage drängt sich gerade jetzt angesichts der neuesten Negativ-Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung für Deutschland und Europa durch die verschiedenen Institute erneut auf. Inzwischen werden für dieses Jahr europaweit gerade noch 1,25 Prozent erwartet, 2002 sollen es dann wieder etwas über 2 Prozent werden, so die Hoffnung.

Nun könnte man mit diesem Mini-Wachstum klaglos leben, wenn es in den vorherigen Jahren stattliche Zuwächse gegeben hätte, doch das war ja, wie hinlänglich bekannt, nicht der Fall. Hohe Zuwächse von 4 Prozent und mehr gab es im vergangenen Jahr nur auf der anderen Seite des Atlantiks und auch für nächstes Jahr wird den USA von Seiten der Finanzmärkte eine schnellere Erholung und deutlich mehr Wachstum als Kontinental-Europa zugetraut.

Das Schlimmste ist, dass sich inzwischen alle an diesen Zustand gewöhnt haben. Er wird klaglos hingenommen, als sei das eine Gesetzmäßigkeit, die man eben akzeptieren müsse. Doch dem ist nicht so, es gibt einleuchtende Gründe warum Europa den USA hinterherläuft. Hat man diese erst einmal erkannt, ist leider nichts gewonnen, so die traurige Erkenntnis, denn: In den USA ziehen die wirtschaftlich Verantwortlichen am gleichen Strang, zumindest demontieren sie sich nicht gegenseitig.

Das Schwarze-Peter-Spiel

Zwei Beispiele: Könnten Sie sich vorstellen, dass Präsident Bush an Notenbankchef Greenspan öffentlich Kritik übt - oder umgekehrt? Oder das die Politik unternehmerfeindliche (Steuer-)Gesetze erlässt. Weder Demokraten noch Republikaner kämen auf diese Idee!

Und hier in Deutschland und Europa? Minister Riester und das DIW fordern endlich eine Zinssenkung durch die EZB. Deren Chef Duisenberg wird seit Monaten in die Ecke getrieben und gibt den Ball mehr oder minder direkt an die Politik zurück, die teilweise mitverantwortlich an der aus EZB-Sicht deutlich zu hohen Inflationsrate ist. Seit Jahren wartet Europa auf einer Steuer- und Arbeitsmarktharmonisierung, die de facto einer Liberalisierung gleichkäme und damit nach einhelliger Expertenmeinung größere Wachstumsimpulse freisetzen würde. Doch hier fehlt nicht nur der politische Wille, sondern gar die entsprechende Kompetenz, endlich Ernst zu machen und diese Probleme anzugehen.

Während in den USA begriffen wurde, dass Politik nur den Rahmen für wirtschaftliche Entwicklung abstecken kann, ansonsten die Einmischung durch den Staat aber verhindert werden muss, meint der europäische Politiker, dass bei Ihm die Verantwortung läge, es also einer aktiven Wirtschaftslenkung bedarf, um die Probleme dieser Welt zu lösen. Ein folgenschwerer Irrtum, wie der Blick auf den Zustand der Staatsaushalte zeigt.

Doch die Kreatur im Parlament verteilt wiederholt munter Wahlgeschenke an Wählergruppen, subventioniert mal hier, mal da und wundert sich dann, dass die Verschuldung nicht mehr zu den Maastrichter Kriterien passt. Gut nur, dass von denen eh nicht mehr die Rede ist.

Wirtschaftsexperten vor!

Europa wäre sehr gedient, wenn statt der Politiker endlich Experten aus Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Umweltschutz die Führung übernehmen würden und im Rahmen des möglichen die notwendigen Strukturreformen angehen und ohne Rücksicht auf Interessen ? und Wählergruppen - verabschieden würden.

Die Leitzinsen würden schneller purzeln, als die Politiker diese Senkungen einfordern könnten! Doch hierzulande versucht sich vornehmlich das politische Beamtentum als Problemlöser, immer mit Blick auf das Parteibuch und die doch wohlverdiente Wiederwahl. Schuld an der derzeitigen Misere sind immer die anderen ? und wenn der politische Gegner mal nicht als Feindbild taugt, dann bleibt ja noch die EZB, denn die hat sich in der Vergangenheit eben auch nicht mit Ruhm bekleckert, so dass ein Abwälzen von Verantwortung und der eigenen Unfähigkeit sogar verkaufbar erscheint und öffentlichkeitswirksam ist.

Doch instinktiv durchschauen die Bürger dieses Spielchen, denn: Wenn schon nicht die Zinsen sinken, dann doch wenigstens die Wahlbeteiligung. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man sagen: Für beide gilt: Je tiefer, desto besser!


10.07. - 17:44 Uhr
klecks1:

POLEN: ZINSPOLITIK

 
10.07.01 20:34

Zinsschlaraffenland Polen
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Wer erinnert sich nicht gern an die Hochzinsphasen in Deutschland? Zinsen von bis zu 10 % p.a. auf mittelfristige Anlagen gehoerten vor einem Jahrzehnt zur Tagesordnung. Jetzt ist der Anleger froh, wenn er noch die Haelfte erhaelt. Warum eigentlich? Bei unseren polnischen Nachbarn gibt es derzeit Zinssaetze von 14 % p.a. und mehr auf kurz-, mittel- und langfristige Anlagen.

Natuerlich draengen sich bei diesen paradiesisch hohen Zinsen viele Fragen um das Warum auf. Zum einen spielt die immer noch hohe Inflation eine gewichtige Rolle. Der Kaufkraftverlust des Geldes lag im letzten Jahr immerhin bei 10 %. Zum anderen importiert das Land mehr als es exportiert. Dies fuehrt zu einer negativen Leistungsbilanz. Durch die hohen Zinsen will die polnische Notenbank (NBP) die Bevoelkerung zum Sparen anregen und die hohe im Umlauf befindliche Geldmenge reduzieren...

furby:

klecks1 zloty verlor die letzten Tage allein ca10% o.T.

 
10.07.01 23:19
coppara:

@furby, es ist halt so, dass

 
11.07.01 00:43
ich aus diesem Ländle(OS) komme, und Dir leider etwas wiedersprechen muss.
Letzten Tage -10%? -was ist das? Bezieht es sich auf den$-Kurs? Wenn man allerdings die deutsche Währung als Bsp. nimmt, werden immer weniger Märker für einen Zloty geboten!
Ich kann mich Zeiten erinnern(ca. 1 Jahr her), wo man für 100DM etwa 220 ZL bekommen hat, jetzt muss Dich freuen, wenn 's gerade mal 160 sind! Und der Zug fährt immernoch.

Die Frage ist: -ist der Dollar so stark? Wenn ja, lohnt sich eine Investition im Vergleich zu Deutschland in Polen doch.

MfG
coppara
furby:

coppara beachte die aktuelle Entwicklung

 
11.07.01 09:56
Du hast recht, daß der Zloty z.B. zur DM in den letzten Monaten sehr stark wurde, der Höhepunkt war mit etwa 165 bis 160 zloty für 100 DM erreicht.

Ich verbrachte jedoch die letzten Tage in Polen und habe, daher die Wechselkursentwicklung zloty zu DM hautnah mitbekommen. Letzten Donnerstag bekam man für 100 DM etwa 169 zloty. Gestern bekamst Du für 100 DM 186 zloty. Und damit dürften meine oben geposteten etwa 10% bzw. mehr als das erreicht worden sein.

Gegenüber dem Dollar dürfte der Verlust übrigens in einer ähnlichen Größenordnung liegen, da der Zloty Verlust mit dem Rücktritt der polnischen Minister und der von der Türkei ausgehenden Krise in den Emerging markets ausgelöst wurde.

Bin gespannt wie das weiter geht, insbesondere wenn der Favorit für die Wahl im September der SLD, Millner tatsächlich ans Ruder kommt.

Gruß furby

coppara aus welcher Ecke Polens kommst Du den?
coppara:

furby, ich komme

 
12.07.01 00:07
aus

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Was treibt Dich aber nach Polen? Du scheinst echt 'ne Ahnung zu haben:-)
Ich tippe mal -Du wohnst nah an der Grenze, und deckst Dich billig/er ein *g*

MfG
coppara


furby, wo fährst Du denn am liebsten hin?
furby:

Hi coppara

 
12.07.01 10:49
nicht ganz, bin eigentlich mehr in Hessen und Bayern zuhause. Krakau gefällt mir am Besten, - überlege schon, ob ich mir dort in der Altstadt eine kleine Bleibe kaufen sollte. Vorher müßte ich aber erst mal richtig polnisch lernen. Krakau kann's m.E. durchaus mit Prag aufnehmen. Viel Musik an allen Ecken und Enden, keine so schlechte Luft wie in anderen polnischen Städten, hübsche Frauen und in jedem Keller und Innenhof der Altstadt eine gemütliche Kneipe. Welche Stadt gefällt Dir am Besten? Breslau, Posznan?

Gruß furby

PS: Der zloty fällt und fällt täglich, wahnsinn.
coppara:

Hallo furby

 
13.07.01 10:24
Jaja, verrückte Zeiten. Abgesehen davon, man muss in der Lage sein, sich der ständiger Veränderung in Polen -sei es denn wirtschaftlich als auch auf der Regierungsebene -anpassen zu können. Eins steht allerdings außer Frage, nämlich das, dass die Polen bis jetzt viel vollbracht haben, und fast keiner mehr will auf vergangenes zurückblicken. Auf der anderen Seite wissen die Menschen wohl, dass es noch einiges zum aufholen gibt, und sie werden das auch erreichen,- hier kann ich Wetten:-) Meiner Meinung nach, gibt's kaum bessere Alternativen für ein Langfristinvestement, Ungarn + Tschechei mit dabei.

furby, ich entnehme aus Deinem Text, dass Du relativ oft Deine Zeit in Polen verbringst, ja Mensch,- Du hast echt 'ne Ahnung, die Luft -ok, noch nicht das wahre(vor allem in Schlesien, da Industrieland wie NRW), die Kneipen -werden immer gemütlicher, ABER die Frauen!!! -Du kennst Dich aus:-)

Über eine kleine Bleibe würde ich allemal gründlich nachdenken. Krakau ist bestimmt eine hoch interessante und schöne Stadt, die Ruhe geniesen lässt sich dort aber recht schwer. Vielleicht mal was über Masurien(Mazury) gehört? Ein Traumland, unberührte Natur -Natur pur. Ein Land, das etwa so gros wie Bayern ist, und ca. 3000 seen hat. Viele Deutsche haben's entdeckt und lieben gelernt.

Am 10.08 werde ich 2 Wochen Urlaub in Masurien verbringen, so viel segeln, bis es nicht mehr geht:-) Gut nur, dass ich einen Schwager habe, der in einem Verein der vizevorsitzende ist, sie haben schöne Segelboote, die sehr preiswert gemietet werden können. Ansonsten teuer, sehr teuer(Spanien im Vergleich wäre ein billigland).

MfG
coppara

PS: Mit dem Zloty wird schon werden:-)
Karlchen_I:

@Coppara: Gute Idee mit.....

 
13.07.01 10:36
Masuren. War ich schon Anfang der Achtziger Jahre ( mit 'nem 2CV). Weist Du da
vielleicht eine gute Unterkunft? Ich will ab übernächster Woche Urlaub machen, und ich weiß noch nicht wohin.

Ansonsten werde ich hier in Berlin bleiben und vielleicht öfter nach Wollin fahren - ist der schnellste Zugang zur Ostsee.
coppara:

Hallo Karlchen_I

 
13.07.01 20:32
Ostsee? auch 'ne gute Idee. So spontan fällt mir Kolberg ein, sehr schöne Stadt zwischen Stettin und Danzig, war auch mal da, es sind aber ca. 12 Jahre her. So weit ich weis, kommen relativ viele Touristen aus D um richtig zu erholen.
Wenn Du über Masuren was wissen willst, probiere mal bei verschiedenen Reisebüros nachzufragen, sie haben sicherlich Prospekte in denen Du auf jeden Fall findig wirst.
Ich kenne 2, 3 schöne Plätzchen, z.B. Gizycko, Elk, Suwalki, denen Namen auf deutsch ich momentan nicht weiss(ich liefere sie nach).

Aber, was dem einen gefällt, kann dem anderen............?

MfG
coppara

furby:

Masuren

 
13.07.01 21:11
ja da wollt ich dieses Jahr auch mit Fahrrad und Boot durchfahren - hat dann leider organisatorsich nicht geklappt. Es gibt übrigens einen Veranstalter, der Fahrradtouren durch Masuren organisiert und dabei das Gepäck immer zur nächsten Übernachtungstelle bringt (hab den Prospekt aber leider gerade nicht zur Hand). Die schönen Plätzchen von Dir coppara, werde ich mir auf alle Fälle notieren...

Kolberg hat mir nicht so wahnsinnig gut gefallen. Stadtbild und Strand sind OK. Ist aber schon einer der Touristenmagneten zur polnischen Ostee schlechthin.

Gruß furby
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