Arques Industries ist immer für eine Überraschung gut, allerdings in letzter Zeit meistens für negative. Auch der langfristige Kursverlauf gibt kein überzeugendes Bild ab. Charttechnisch ergibt sich aktuell trotzdem eine interessante Konstellation.
Die Starnberger Beteiligungsgesellschaft Arques Industries streitet sich schon seit einigen Monaten mit dem DAX-Konzern Siemens wegen Gigaset. Kurz vor Weihnachten letzten Jahres kam es sogar zu einem Prozess vor dem Landgericht München. In einem Vergleich hatten sich beide Seiten darauf geeinigt, dass Gigaset-Chef Michael Hütten seinen Posten niederlegt. Hütten war gleichzeitig Vorstand bei Arques. Die Beteiligungsgesellschaft reagierte bei Gigaset mit der Absetzung des ehemaligen Siemens-Managers José Costa e Silva und verärgerte Siemens erneut.
Hintergrund
Arques hält seit 2008 rund 80 Prozent an Gigaset, die restlichen Anteile gehören Siemens. Der Hersteller von Schnurlostelefonen beschäftigt rund 1.800 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Euro. Siemens hat sich in den vergangenen Jahren von seiner Kommunikationssparte fast komplett getrennt. Daher steht für den Münchner Elektronikriesen viel auf dem Spiel. Schließlich gilt es, ein Debakel wie beim Verkauf der Handysparte an die koreanische BenQ zu vermeiden. BenQ Mobile endete 2007 in der Insolvenz.
Neuer Investor?
Kürzlich gab Siemens bekannt, dass zahlreiche Unternehmen Interesse signalisiert haben, die von Arques gehaltene 80-prozentige Gigaset-Beteiligung zu übernehmen. Zu den Interessen gehöre auch die Gores Group. Dem US-Investor hat der Münchner DAX-Konzern Mitte 2008 die Mehrheit an Siemens Enterprise Communications verkauft. Die Arques-Führung zeigt sich einem möglichen Einstieg von Gores gegenüber aufgeschlossen.
Es darf spekuliert werden
Die Arques-Aktie ist nichts für Anleger mit schwachen Nerven. Charttechnisch hat sich in den letzten Wochen eine Dreiecksformation herausgebildet. Bei einem Ausbruch dürfte eine deutliche Preisbewegung in die entsprechende Richtung folgen. Kurzfristig orientierte Anleger spekulieren auf einen bullishen Ausbruch bei circa 1,50 Euro. Zügige Kurssteigerungen bis in den Bereich von 2,00 sind realistisch. Fällt die Aktie jedoch unter 1,25 Euro ist mit weiteren Abgaben zu rechnen. Daher unbedingt Stopp setzen!
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