Investment24 deckt modernen Bankraub auf (Amitelo)
Wichtiger Hinweis:
Die hier genannten Dinge stellen lediglich die persönliche Meinung des Autors dar, Irrtum und Unvollständigkeit bleiben vorbehalten.
Die Aufklärung der Sachverhalte bleibt den Behörden vorbehalten, bis dahin gilt die Unschuldsvermutung.
Investment24 deckt modernen Bankraub auf (Amitelo)
Die Investment24 AG (
www.investment24.com) hat schon des Öfteren über Aktienabzocken berichtet und davor gewarnt.
Nun hat eine Aktie jedoch einen neuen traurigen Rekord aufgestellt, auch was die kriminellen Energien angeht, die dabei verwendet wurden.
Und zwar handelt es sich um die Aktie Amitelo (WKN:
A0F5YA, Kürzel: VO1), deren Kurs sich von 0,03 EUR (Freitag 15.08.2008) auf 18,50 EUR (Donnerstag 21.08.2008) erhöht hat (!).
In Verbindung mit dieser Kurssteigerung fand auch ein moderner Bankraub statt, bei dem Banken um vermutlich mehrere 100.000 EUR geschädigt worden sind.
Einleitend ein paar Hintergrundinformationen zur Aktie Amitelo:
Die Aktie startete 2005, erreichte im Herbst 2005 dann ihr vorläufiges Allzeithoch bei knapp 3 EUR und stürzte daraufhin kontinuierlich ab, was kein Wunder ist bei den Diskrepanzen, die es offenbar zwischen den vom Unternehmen kommunizierten Dingen und der tatsächlichen Lage gegeben hat, siehe hierzu unter anderem:
boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_287046Der Sturzflug der Aktie führte bis zu einem Kurs von 0,03 EUR, der Kurs der Aktie ist also um 99% gefal-len seit dem Hoch im Herbst 2005, Aktien waren nur noch ein Hundertstel des damaligen Kurses wert (!).
Den Mut, das Unternehmen Amitelo als seriös zu bezeichnen, kann ich leider nicht aufbringen, zumal auch jetzt, Ende August 2008, der Jahresabschluss 2007 immer noch nicht vorliegt, siehe
www.amitelo.ag/FinanzberichteDer o.g. Bericht von ARD Börse spricht für hohe Verluste, und in diesem Licht ist es umso fragwürdigen, dass die Firma den Jahresabschlusses immer noch nicht vorgelegt.
Ob die Amitelo AG überhaupt noch Kapital hat, kann der Aktionär also bestenfalls erraten.
Wir gehen eher davon aus, dass das nicht der Fall ist, denn:
Erst im Juli 2008 hat Amitelo eine Kapitalerhöhung durchgeführt, siehe
www.presseportal.ch/de/pm/100010987/100566427/amitelo_agHierbei wurden 30 Mio. neue Aktien ausgegeben zu 0,024 CHF (= 0,015 EUR), was an sich schon be-merkenswert ist, weil es nur der Hälfte des damaligen Börsenkurses von 0,03 EUR entsprach.
Ein Abschlag von 50% auf den aktuellen Börsenkurs, um Geld einzusammeln?
Das spricht nicht gerade für ein finanziell gesundes Unternehmen, sondern eher für eine Bude, die kurz vor der Insolvenz steht.
Die Kapitalerhöhung ist gemäss Meldung von Amitelo vom 30.07.2008 auch vollständig durchgeführt worden, siehe
www.amitelo.ag/unternehmensnachrichtenIn einer Meldung von Amitelo vom 24.07.2008 (
www.presseportal.ch/de/pm/100010987/100566427/amitelo_ag) wird eindeutig seitens Amitelo darge-legt, dass der Verwaltungsrat mit den vorliegenden Beschlüssen nur zur Ausgabe von maximal 30 Mio. neuen Aktien ermächtigt ist.
Trotzdem läuft aktuell (und damit ohne einen durch die Aktionäre gebilligten Beschluss) schon wieder eine Kapitalerhöhung:
In der News vom 18.08.2008 ("Hinweise zur Abwicklung von Bezugsangebot und Aktienzusammenle-gung"), siehe
www.amitelo.ag/unternehmensnachrichten, steht folgendes:
Die Aktionäre können im Verhältnis 9:7 zum Kurs von 2,40 CHF je Aktie vom
15. August 2008 bis 25. August 2008 neue Aktien mit einer Dividendenberechtigung
ab 01.01.2008 beziehen.
Das ist äusserst interessant, wirft es doch folgende Fragen auf:
Wieso ist nur 2 Wochen nach durchgeführter Kapitalerhöhung schon wieder frisches Kapital notwendig?
Wie kurz vor der Insolvenz steht Amitelo eigentlich?
Wie kann eine Firma eine Kapitalerhöhung beschliessen, für die es überhaupt keinen von den Aktionären gebilligten Beschluss gibt?
Gemäss eigenem Bekunden hatte Amitelo mit der Ausgabe der 30 Mio. neuen Aktien per Kapitalerhö-hung im Juli 2008 bereits den kompletten Spielraum an neu zu druckenden Aktien ausgeschöpft.
Ein neuer Beschluss liegt noch gar nicht vor, sondern soll erst bei einer ausserordentlichen Hauptver-sammlung, die für den 05.09.2008 einberufen wurde, eingeholt werden, siehe
www.shab.ch/DOWNLOADPART/N4573206/N2008.00319067.pdf"Ordentliche Kapitalerhöhung, Antrag des Verwaltungsrates: Durchführung einer ordentlichen Kapitaler-höhung um maximal
CHF 1 400 000.- auf maximal CHF 3 200 000.-".
Die Durchführung der Kapitalerhöhung wird also den Aktionären am 05.09.2008 erst zur Abstimmung gestellt.
Ohne gültigen Beschluss wird diese aber bereits jetzt schon durchgeführt, denn gemäss News vom 18.08.2008 (siehe oben) nennt Amitelo als Zeitraum für die Bezugsrechtwahrnehmung den 15. bis 25. August 2008.
Wie sich das alles mit dem Schweizer Obligationenrecht (Amitelo ist eine Firma mit Hauptsitz Schweiz) sowie dem Deutschen Aktienrecht (Haupthandelsplatz der Aktie ist die Frankfurter Wertpapierbörse) vertragen soll, ist uns schleierhaft.
Es kommt aber noch besser:
Zwischenzeitlich hat auch ein Reverse Split stattgefunden, hierzu später mehr, denn dieser Reverse Split ist der Kern dieses ganzen Ganovenstücks, wobei dieser Begriff und auch die sonstigen Ausführungen in diesem Text bitte als persönliche Meinung zu werten sind.
Dieser Reverse Split bringt eine Aktienzusammenlegung mit sich, aus 100 bisherigen Aktien wird eine Aktie.
Während seriöse Firmen wie Solarworld z.B. mehrfach die Aktie gesplittet haben, um nach vorangegan-genem Kursanstieg die Aktie wieder günstiger und daher besser handelbar zu machen, hat Amitelo also den umgekehrten Weg gewählt.
Aus einem Kurs von 0,03 EUR, der normale Investoren abschreckt, denn noch bedenklicher als Pennys-tocks sind Pennystocks mit zweiter Nachkommastelle, wurde somit ein Kurs von 3 EUR.
Nicht etwa durch eine fundamentale Wertsteigerung der Firma, sondern lediglich indem je 100 Aktien zu je einer Aktie zusammengelegt wurden.
Diese Massnahme ist an sich schon recht ungewöhnlich, umso ungewöhnlicher ist jedoch, dass auch für diese signifikant wichtige Massnahme kein wirksamer Aktionärsbeschluss vorgelegen hat.
Diese Massnahme sollte nämlich ebenfalls bei der ausserordentlichen Generalversammlung am 05.09.2008 überhaupt erst zur Abstimmung gestellt werden, siehe
www.shab.ch/DOWNLOADPART/N4573206/N2008.00319067.pdf"Aktienzusammenlegung, Antrag des Verwaltungsrates: Die 160 000 000 Inhaberaktien der Gesellschaft sind im Nennwert von je CHF 0.02 im Verhältnis 100:1 zusammenzulegen und es wird für jeweils 100 Inhaberaktien im Nennwert von je CHF 0.02 eine Inhaberaktie im Nennwert von
CHF 2.00 geschaffen. Art. 3 der Statuten ist wie folgt zu ändern: Das Aktienkapital der Gesellschaft be-trägt CHF 3 200 000.- (Franken drei Millionen zweihundert tausend) und ist eingeteilt in 1 600 000 Inha-beraktien zu je CHF 2.00".
Verwunderlicherweise wurde diese Aktienzusammenlegung, die der Verwaltungsrat bisher lediglich be-antragt hat, aber bereits durchgeführt, und zwar in der Nacht von Sonntag 17.08.2008 auf Montag 18.08.2008.
Ab Montag 18.08.2008 wurden die Aktien dann mit der veränderten Stückzahl gehandelt.
Diese gesamte Vorgehensweise ist höchst verwunderlich, denn sie verstösst gegen das Schweizerische Obligationenrecht und auch gegen das Deutsche Aktienrecht.
Solch wichtige Massnahmen wie Kapitalerhöhung und Aktienzusammenlegung bedürfen der Zustimmung der Mehrheit der Aktionäre.
Diese Zustimmung lag definitiv nicht vor und liegt auch heute nicht vor, sondern kann frühestens am 05.09.2008 beschlossen werden.
Ebenfalls bemerkenswert ist, dass die Statuten der Firma, also ein elementarer Bestandteil gemäss Schweizer Obligationenrecht, vom Verwaltungsrat übergangen worden sind.
Gemäss Handelsregisterauszug (siehe
zh.powernet.ch/webservices/inet/HRG/...idOnly=0&lang=1&sort=0) gelten aktuell noch die Statuten vom 09.08.2007 und eine Aktienzahl von 60 Mio. Aktien je 0,02 CHF Nennwert.
Die Kapitalerhöhung vom Juli 2008 war zwar noch gedeckt durch einen zuvor gefassten Beschluss, max. 30 Mio. zusätzliche Aktien ausgeben zu dürfen, aber die nach der Kapitalerhöhung geltende neue Ak-tienzahl (60 Mio. alte + 30 Mio. neue = 90 Mio. Aktien gesamt) hätte man dem Schweizerischen Han-delsregisteramt mitteilen müssen, hat es aber nicht.
Die beiden neuesten Massnahmen (Aktienzusammenlegung 1 zu 100 sowie die weitere Kapitalerhöhung) sind durch die aktuell geltenden Statuten in keinster Weise gedeckt, und eine Statutenänderung kann ebenfalls frühestens am 05.09.2008 erfolgen.
Der Verwaltungsrat der Amitelo AG hat somit gegen diverse Vorschriften und Gesetze verstossen, und das ist einer Dreistigkeit, die fast beispiellos ist.
Eine AG gehört den Aktionären und der Verwaltungsrat von Amitelo erhöht die Aktienanzahl um weitere 77% (verwässert also das Kapital der bisherigen Aktionäre fast auf die Hälfte), ohne dass das von den Aktionären überhaupt genehmigt ist.
Am 05.09.2008 soll diese Massnahme dann "nachträglich" zur Abstimmung gestellt werden, etwas derar-tiges haben wir ehrlich gesagt noch nicht gesehen.
Die Investment24 AG wird die Verstösse des Amitelo Verwaltungsrates den zuständigen Behörden mit-teilen und Anzeige erstatten.
Die fragwürdigen Vorgänge rund um den Reverse Split sind aber noch viel ungeheuerlicher:
Der Antrag des Verwaltungsrates über den Reverse Split sollte wie erwähnt erst am 05.09.2008 zur Ab-stimmung kommen.
Tatsächlich wurde aber wohl quasi über Nacht beschlossen, diesen (ohne Aktionärszustimmung) vorzu-ziehen.
Die Meldung hierzu scheint Amitelo erst am Wochende zwischen Freitag 15.08.2008 und Montag 18.08.2008 an die Börse gegeben zu haben.
Normalerweise werden solche Massnahmen von den Aktiengesellschaften schon frühzeitig mitgeteilt, damit die Deutsche Börse den Handelspartnern vorher mitteilt, dass am nächsten Börsentag die Aktie Ex-Kapitalmassnahme gehandelt wird und die Banken und Broker die Aktiendaten entsprechend anpas-sen können, und zwar rechtzeitig.
Hier scheint die Meldung aber derart spät und kurzfristig gekommen zu sein, dass die Mitteilung seitens der Deutschen Börse erst an dem Tag erfolgte, an dem der Reversal Split wirksam wurde, und zwar am 18.08.2008 um 08:12:54 Uhr, siehe
deutsche-boerse.com/dbag/dispatch/de/...ation/home?news=124479Die Liste der Verstösse des Verwaltungsrates der Amitelo AG lässt sich also vermutlich um die viel zu späte Bekanntgabe an die Börse ergänzen.
Wir halten daher den gesamten Reverse Split für rechtlich äusserst fragwürdig, zumal wie erwähnt kein wirksamer Aktionärsbeschluss hierfür vorgelegen hat.
Amitelo selbst führt hierzu aus:
"Die Aktionäre werden weiter darauf aufmerksam gemacht, dass die Zusammenlegung der Aktien ge-mäss Art. 623 Absatz 2 OR der Zustimmung jedes Aktionärs bedarf. Aktionäre, welche die Zustimmung zur Zusammenlegung ihrer Aktien verweigern wollen, werden hiermit aufgefordert, dies bis spätestens am 25. August 2008 (Eingang) dem Rechtsvertreter der Gesellschaft mitzuteilen"
(siehe
www.shab.ch/DOWNLOADPART/N4573206/N2008.00319067.pdf)Richtig, das OR (Schweizer Obligationenrecht) ist hierzu eindeutig, und mit diesem Text gibt der Verwal-tungsrat sogar zu, dass ihm diese Vorschriften genau bekannt sind, dennoch handelt er gegen diese, somit unserer Meinung nach also vorsätzlich, nicht nur fahrlässig.
Den Hinweis mit der Einspruchsfrist nehmen wir übrigens dankend an.
Die Investment24 AG wird heute (auch wenn mir beim Eingeben der Order schlecht werden wird) eine (in Worten: eine einzige) Aktie der Amitelo AG erwerben, um Aktionärsrechte zu erlangen und wird dann fristgerecht Einspruch gegen den Reverse Split einlegen.
Damit dürfte der Reverse Split dann hinfällig sein.
Und genau dieser Reverse Split war es, der am Montag den 18.08.2008 zu einem heillosen Chaos ge-führt hat und Nährboden für die Kursvermehrfachung war.
Einige Banken haben offenbar durch die viel zu späte Bekanntgabe des Reverse Splits die Kundende-pots nicht umgestellt, so dass ein Kunde, der z.B. am Freitag den 15.08.2008 von Amitelo 100.000 Ak-tien besessen hat, was an diesem Tag einem Gegenwert von nur 3.000 EUR entsprach, plötzlich am Montag immer noch 100.000 Aktien in seinem Depot angezeigt bekam (statt 1.000, was korrekt gewesen wäre), allerdings zu einem Kurs von dann z.B. 2 oder 3 EUR.
Wenn der Kunde dann seinen Augen nicht getraut hat, sich über die wundersame Geldvermehrung ge-freut hat und seine Aktien komplett verkauft hat, hatte die Bank ein Problem, denn dem Kunden ist hier-bei wohl kaum eine Schuld zu geben, da seitens Amitelo keine rechtzeitige Kommunikation der Mass-nahme erfolgte und wenn die Bank ebenfalls noch die alte hohe Stückzahl im Kundendepot anzeigt, woher hätte der Kunde wissen sollen, dass er die "falsche" Stückzahl verkauft?
Deshalb lautet der Titel dieser Investment24 Pressemitteilung auch "moderner Bankraub", denn einige Banken hatten nun ungewollt einen Negativbestand an Aktien.
Diesen mussten sich die Banken dann vermutlich (und wohl zu deutlich höheren Kursen) am Markt zu-rückkaufen.
Wir stehen den Rechtsabteilungen der betreffenden Banken, die hierbei Verluste erlitten haben, gerne mit weiteren Informationen zur Verfügung, wobei dieser Bericht bereits genügend Informationen bieten dürfte, um die Firma Amitelo bzw. deren Verwaltungsräte, die ohne gültige Beschlüsse und gegen die Statuten gehandelt haben, entsprechend zu belangen.
Was von der ohnehin fragwürdigen Kapitaldecke der Amitelo AG dann noch übrig bleibt, könnte ein spannendes Thema werden.
Interessant hierbei ist, dass die Firma aufgrund des rasanten Kursanstieges aktuell mit fast 30 Mio. EUR an der Börse bewertet ist (!).
Das ist umso bemerkenswerter, weil die Firma vor wenigen Tagen nur 1.8 Mio. EUR wert war.
Wie wir auf diese Zahlen kommen?
Der Kurs im Juli 2008 lag bei ca. 0,03 EUR.
Damals, also kurz vor der Juli-Kapitalerhöhung, gab es 60 Mio. Aktien.
60 Mio. mal 0,03 EUR ergibt 1,8 Mio. Börsenwert für Amitelo.
Im Juli kamen dann 30 Mio. neue Aktien per Kapitalerhöhung hinzu.
Multipliziert mit dem Kurs stieg die Marktkapitalisierung dann schon mal auf 90 Mio. mal 0,03 EUR = 2,7 Mio. EUR.
Der Reverse Split machte aus 90 Mio. Aktien nur noch 900.000 Aktien, durch die Ver-100-fachung des Kurses blieb die Marktkapitalisierung aber circa gleich.
Die jüngste Kapitalerhöhung steigert die Aktienzahl aber nochmals deutlich von 900.000 Aktien auf 1.6 Mio. Aktien.
Und da der Kurs von 3 EUR auf mittlerweile 18,50 EUR (Schlusskurs am 21.08.2008) angestiegen ist, ergibt sich ein aktueller Börsenwert der Firma Amitelo von 1.6 Mio. mal 18,50 EUR = schwindelerregende 29,6 Mio. EUR.
Innerhalb von nur 5-6 Wochen hat sich den Firmenwert also splitbereinigt ver-16-facht.
Dass es dabei nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann, ist ein naheliegender Gedanke.
Dass eine Firma, deren Kapitaldecke wohl äussert dünn ist (wozu sonst 2 Kapitalerhöhungen in kürzester Zeit?) mit 29,6 Mio. EUR Börsenwert eventuell "geringfügig" überbewertet sein könnte, liegt wohl auf der Hand.
Fast schon grotesk wird es allerdings, wenn der aktuelle Kurs 18,50 EUR beträgt, parallel aber eine Ka-pitalerhöhung zu 1,50 EUR je Aktie läuft.
Und dabei geht es nicht um ein paar wenige hinzukommende Aktien, sondern aus 900.000 Aktien werden 1.6 Mio. Aktien, das entspricht einer Erhöhung der Aktienzahl um satte 77%, inklusive entsprechender Verwässerung der bisherigen, aktuell 18,50 EUR kostenden Aktien.
Damit dürfte Amitelo mit der grössten Diskrepanz zwischen aktuellem Kurs und Kapitalerhöhungskurs Börsengeschichte schreiben.
Wer ist nun eigentlich dümmer, derjenige Aktionär, der sein Bezugsrecht für die Kapitalerhöhung nicht wahrnimmt oder derjenige, der seine Aktien nicht beim aktuellen Kurs längst verkauft hat?
Vermutlich letzteres, denn die Aktien der Kapitalerhöhung unterliegen einer 1-jährigen Sperre, und ob die Firma bis dahin in der jetzigen Form überlebt, auch angesichts des latenten Klagerisikos seitens ge-schädigter Banken, ist eine spannende Frage.
Insgesamt haben wir es jetzt mit 2 Themenkomplexen zu tun.
1. Die Vorgänge bis einschliesslich zum Aktiensplit
2. Die Vorgänge nach dem Aktiensplit
Die Vorgänge bis einschliesslich zum Aktiensplit hat Amitelo bzw. deren Verwaltungsrat zu verantworten, die Verstösse gegen diverse Gesetze und Vorschriften sind unserer Ansicht nach offensichtlich.
Durch den Kursanstieg um Faktor 100 und das ganze Chaos aufgrund der zu späten Benachrichtigung über den Reverse Split zog die Aktie natürlich haufenweise Zocker an und das Handelsvolumen in dieser Woche lag bei durchschnittlich ca. 900.000 Aktien, also haben die kompletten aktuell bereits gedruckten Aktien der Firma an jedem Tag einmal den Besitzer gewechselt (!).
Es wäre zumindest denkbar, dass die Alteigentümer bei der gesamten Reversal-Split-"Aktion" Kasse gemacht haben und bewusst diese Situation herbeigeführt haben, um die Aktie kurzfristig interessant zu machen und endlich auch die restlichen Bestände abstossen zu können, was zuvor mangels Handelsvo-lumen wohl nicht möglich war.
Wir werden auch bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFIN) sowie der Staatsan-waltschaft Anzeige erstatten und die Untersuchung der Vorgänge beantragen.
Hierbei wäre es insbesondere interessant, zu erfahren, von wem die Verkäufe am 18.08.2008 getätigt wurden, und ob auch Alteigentümer der Aktie dabei gewesen sind.
Die Verkäufer des 18.08.2008 waren natürlich im Nachhinein eher dämlich, wenn man bedenkt, dass die Aktie statt bei 3 EUR jetzt bei 18,50 EUR steht.
Aber auch das spricht dafür, dass es sich um 2 Themenkomplexe handelt und die Verursacher von Part 1 (Amitelo bzw. deren Verwaltungsrat) gar nicht damit gerechnet haben, wie sich der Kurs dann entwi-ckeln würde.
Unseren Erkenntnissen zufolge waren die Verursacher von Part 2 (Kursanstieg bis 18,50 EUR) nämlich andere Personen, wobei Part 1 natürlich überhaupt erst den Nährboden für Part 2 gelegt hat.
Datum der Studie: 22.08.2008
Ersteller: Bernd M. Otto, Investment24 AG
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www.investment24.com als Quelle
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