Alle wollen Fiat retten, aber keiner weiß wie
Die Gläubigerbanken verhandeln in Rom über eine Rettung des Autoherstellers Fiat. Die Gewerkschaften machen unterdessen für einen italienweiten Generalstreik am Freitag dieser Woche mobil.
ROM (apa/red.) Die Gläubigerbanken der italienischen Autogruppe Fiat verhandeln mit der Regierung Berlusconi über Maßnahmen gegen die Krise, die die Zukunft der größten Privatgruppe des Landes gefährdet. Italiens Wirtschaftsminister Giulio Tremonti plant ein Treffen mit den Vertretern der acht Banken (San Paolo IMI, Capitalia, Intesa-Bci, Unicredito, BNL, MPS, BNP-Paribas und Abn Amro), die Fiat im vergangenen Juli drei Mrd. Euro zur Umschuldung gewährt hatten. Ihr Rettungsplan genügte jedoch nicht, um den Konzern aus der Krise zu retten.
Tremonti hofft, die Banken auf seine Seite zu bringen. Er will ihre Bereitschaft sondieren, sich an einem alternativen Rettungsplan als das Umstrukturierungsprogramms von Fiat zu beteiligen, das den Abbau von 8100 Arbeitsplätzen vorsieht. Fraglich ist, ob die Geldinstitute bereit sind, weitere Finanzmittel für den maroden Konzern zur Verfügung zu stellen, dessen Zukunft immer ungewisser erscheint.
Die italienische Zentralbank gab inzwischen grünes Licht für einen staatlichen Einsatz zur Fiat-Rettung. "Der Staat begeht keine Sünde, wenn er sich für Fiat einsetzt, Hauptsache er unternimmt Schritte, die den EU-Richtlinien in punkto Wettbewerb nicht widersprechen", unterstrich Notenbankchef Antonio Fazio.
Erstmals seit Monaten kehrte nun der Ehrenpräsident des Autounternehmens, Giovanni Agnelli, in sein Büro im Fiat-Komplex "Lingotto" in Turin zurück. Der 82jährige Patriarch war seit Monaten wegen seiner angeschlagenen Gesundheit nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Inzwischen häufen sich die negativen Daten über die Entwicklung des Automarktes in Italien. Im August sank die Autoproduktion im Jahresvergleich wegen Kurzarbeit um 73,1 Prozent. Seit Jahresbeginn ging in Italien die Fahrzeugproduktion um 11,5 Prozent zurück.
Die italienischen Gewerkschaften machen unterdessen gegen die Regierung Berlusconi mobil: Am Freitag dieser Woche wollen sie das öffentliche Leben des Landes durch einen Generalstreik von neun bis 17 Uhr lahmlegen. Protestiert werden soll gegen den Personalabbau bei Fiat und die geplante Lockerung des Kündigungsschutzes.
Die Gläubigerbanken verhandeln in Rom über eine Rettung des Autoherstellers Fiat. Die Gewerkschaften machen unterdessen für einen italienweiten Generalstreik am Freitag dieser Woche mobil.
ROM (apa/red.) Die Gläubigerbanken der italienischen Autogruppe Fiat verhandeln mit der Regierung Berlusconi über Maßnahmen gegen die Krise, die die Zukunft der größten Privatgruppe des Landes gefährdet. Italiens Wirtschaftsminister Giulio Tremonti plant ein Treffen mit den Vertretern der acht Banken (San Paolo IMI, Capitalia, Intesa-Bci, Unicredito, BNL, MPS, BNP-Paribas und Abn Amro), die Fiat im vergangenen Juli drei Mrd. Euro zur Umschuldung gewährt hatten. Ihr Rettungsplan genügte jedoch nicht, um den Konzern aus der Krise zu retten.
Tremonti hofft, die Banken auf seine Seite zu bringen. Er will ihre Bereitschaft sondieren, sich an einem alternativen Rettungsplan als das Umstrukturierungsprogramms von Fiat zu beteiligen, das den Abbau von 8100 Arbeitsplätzen vorsieht. Fraglich ist, ob die Geldinstitute bereit sind, weitere Finanzmittel für den maroden Konzern zur Verfügung zu stellen, dessen Zukunft immer ungewisser erscheint.
Die italienische Zentralbank gab inzwischen grünes Licht für einen staatlichen Einsatz zur Fiat-Rettung. "Der Staat begeht keine Sünde, wenn er sich für Fiat einsetzt, Hauptsache er unternimmt Schritte, die den EU-Richtlinien in punkto Wettbewerb nicht widersprechen", unterstrich Notenbankchef Antonio Fazio.
Erstmals seit Monaten kehrte nun der Ehrenpräsident des Autounternehmens, Giovanni Agnelli, in sein Büro im Fiat-Komplex "Lingotto" in Turin zurück. Der 82jährige Patriarch war seit Monaten wegen seiner angeschlagenen Gesundheit nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Inzwischen häufen sich die negativen Daten über die Entwicklung des Automarktes in Italien. Im August sank die Autoproduktion im Jahresvergleich wegen Kurzarbeit um 73,1 Prozent. Seit Jahresbeginn ging in Italien die Fahrzeugproduktion um 11,5 Prozent zurück.
Die italienischen Gewerkschaften machen unterdessen gegen die Regierung Berlusconi mobil: Am Freitag dieser Woche wollen sie das öffentliche Leben des Landes durch einen Generalstreik von neun bis 17 Uhr lahmlegen. Protestiert werden soll gegen den Personalabbau bei Fiat und die geplante Lockerung des Kündigungsschutzes.