Agrarzertifikate: China isst nicht alles

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Agrarzertifikate: China isst nicht alles EinsamerSamariter

Agrarzertifikate: China isst nicht alles

 
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Kaffee, Zucker oder Baumwolle

Agrarzertifikate: China isst nicht alles

Kaffee, Zucker oder Baumwolle sind in Mode. Als Anlage aber nur für Mutige.

Nachdem es auf sämtliche Industriemetalle Zertifikate gibt, trommelt die Branche jetzt für Investments in Agrarrohstoffe. Neben dem Hinweis auf das weltweite Bevölkerungswachstum muss wie bei Rohstoffen der Chinafaktor als Argument herhalten. Im Reich der Mitte steigt der Wohlstand, Konsumgewohnheiten ändern sich - schon steigt die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Kaffee, Zucker, Orangensaft, Fleisch oder Baumwolle. Und die trifft auf weltweit niedrige Lagerbestände - und landwirtschaftliche Flächen schrumpfen wegen der wachsenden Städte. Außerdem korrelieren die Preise von Agrargütern kaum zu anderen Anlageklassen. So leisten Agrarzertifikate einen Beitrag zur Risikodämpfung.

Klingt alles wie aus dem Lehrbuch erfolgreicher Anleger. Doch mit Agrarzertifikaten Geld zu verdienen ist keineswegs so einfach, wie es die Marketingstrategen vorgaukeln. Da Agrarprodukte in US-Dollar gehandelt werden, müssen Anleger das Währungsrisiko tragen oder sich absichern - gegen eine zum Teil saftige Gebühr. Beides kann die Performance erheblich schmälern. Zudem haben die Zertifikate aus Sicht des Anlegers einen Konstruktionsnachteil: Die Teilnahme des Zertifikats an der Entwicklung des Basiswerts wird bei jedem Wechsel von einem Terminkontrakt in den nächsten ein kleines Stückchen schwächer. So werden im Fall von Baumwolle fünfmal im Jahr 0,1 Prozent vom Kurs des entsprechenden Zertifikats abgezogen. Hinzu kommen schwer prognostizierbare Faktoren wie Wetter und politische Unruhen in den Anbauregionen. Sie sorgen für heftige Preisausschläge. Die werden von Hedgefonds, von denen sich immer mehr an den Agrarterminmärkten tummeln, noch verstärkt. Schnelle Gewinne sind mitunter ebenso schnell wieder futsch.

Zertifikate, die sich auf einen Landwirtschaftskorb oder Index beziehen, streuen zwar das Risiko, aber unterm Strich bleibt möglicherweise weniger als erhofft. Denn Agrargüter korrelieren auch untereinander kaum. Während Kaffee zuletzt haussierte, wurde Weizen noch billiger. Was auf den ersten Blick das Einzelrisiko begrenzt, bremst auf den zweiten den Gesamtgewinn. Unabhängig von einzelnen Fallstricken: Anleger brauchen für ein Engagement im Agrarsektor starke Nerven.

Quelle: Wirtschaftswoche, HANDELSBLATT

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Der Einsame Samariter

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