Ab 2010 geht das Licht aus

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Pichel:

Ab 2010 geht das Licht aus

 
15.01.02 17:41



 RWE-Power warnt vor Versorgungslücke bei Strom ab 2010
Berlin (vwd) - Vor einer möglichen Versorgungslücke in der europäischen Strombranche hat der Vorstandsvorsitzende der RWE Power AG, Gert Maichel, gewarnt. Diese drohe ab 2010, wenn nicht rechtzeitig in neue Kraftwerke investiert werden könne, sagte Maichel am Dienstag in Berlin. Dabei sieht er trotz des vereinbarten Energiekonsenses auch weiterhin die Nutzung von Kernenergie als eine mögliche Option. "Vielleicht werden ein paar Kraftwerke abgeschaltet", räumte Maichel ein.



Auf Dauer aber sei die Kernenergie auch wegen der Erreichung der CO2-KLimaschutzziele unverzichtbar. Der Staat bleibe gefordert, durch geeignete Rahmenbedingungen "Preistreiberei" wie die Ökosteuer und die Förderung von erneuerbarer Energie zu unterbinden und das "richtige Investitionsklima" zu schaffen. Derzeit sei die Investition in neue Kraftwerke nur in Sonderfällen wirtschaftlich. Maichel erwartet vielmehr einen weiteren Abbau von Kapazitäten.



Bis 2003/2004 würden die drei größten deutschen Stromerzeuger E.ON AG, RWE AG und Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) etwa 12.000 MW weniger produzieren und damit auf den gestiegenen Kostendruck reagieren. RWE Power werde so einen dreistelligen Mio EUR-Betrag jährlich einsparen. Dies sei nötig, da das durch die Liberalisierung gesunkene Preisniveau sich zwar stabilisiert habe, aber die deutschen Stromerzeuger noch nicht die Kapitalkosten verdienten.



Zudem drängte Maichel auf eine gemeinsame Energiepolitik in der EU. "Wir werden die Herausforderungen nur annehmen können, wenn die Politik einheitliche Rahmenbedingungen in Europa schafft."


+++ Stephan Kosch


vwd/15.1.2002/sk/apo

 
cap blaubär:

Atomkraftstöiber bekommt Schützenhilfe o.T.

 
15.01.02 17:43
Reila:

Kernkraft ist vernünftig.

 
15.01.02 17:43
Aber für Vernunft sind jetzt keine guten Zeiten.

R.
Dan17:

o gott o gott ich hatte ja keine ahnung

 
15.01.02 17:49
ich muß mal schnell ein paar RWE Aktien loswerden, RWE ist ja noch schlimmer als Stoiber, und gerade jetzt diese Meldung, sehr verdächtig...

Tschö RWE...
erzengel:

Meinst du, daß sich bis dahin die D. noch Strom

 
15.01.02 17:50
leisten können?
PRAWDA:

no prob, beziehen dann aus frangreisch strom-atom o.T.

 
15.01.02 17:51
PRAWDA:

bei RWE sitzen im vorstand

 
15.01.02 17:53
ehemalige SPD-Politiker
nich ruhrpottzocker
cap blaubär:

Nu fehlt noch Aufhebung aller Rüstungsexportschran

 
15.01.02 18:06
ken weil sonst der leibhaftige Taliban in München einmarschiert,
Mit dem RICHTIGEN MANN an der Spitze macht Lobbyarbeit spass,blöde Argumente X ähh($)=richtige Politik Edmund wir vertrauen Dir Voll
Gibt soon nettes Hartfield Poster(Millionen stehen hinter Ihm)datt geht mit nuu nicht ausm Kopf  
blaubärgrüsse
ReWolf:

bis 2010 .....

 
15.01.02 18:10
bezieht jeder über folien, die auf jeder glasscheibe fast durchsichtig angebracht sind, eigenen strom, der im durchschnitt für den täglichen bedarf ausreichen sollte.

wozu atomstrom????? die dinger sind wirklich NUR ein draufzahlerlebnis und das machtimperium energie aufrecht zu erhalten!
Brummer:

Bei meinen Depot geht schon vorher das Lichter aus

 
15.01.02 18:14
Gruß Brummer
Pichel:

*lol* Brummer o.T.

 
15.01.02 18:15
Brummer:

das Leben ist hart aber ungerecht

 
15.01.02 18:16
Gruß Brummer  
Reila:

rewolf, nette Vision, aber keine Relität.

 
15.01.02 18:34
Ich weiß, das Patent für diese Folien wurde vor kurzem angemeldet. Sie verbilligen die Solarzellenherstellung enorm. Aber wie soll es praktisch gehen? Habe auf meinem Autodach ca. 0,5 m² Solarzellen. Die reichen bei Tageslicht gerade für den Antrieb eines Elektolüfters. Selbst, wenn ich das Auto dreimal in Folie wickeln würde, könnte ich damit nicht fahren.
Und auch, wenn wir riesige Flächen mit dieser Folie auslegen (was aber außer auf Dächern und in Wüsten niemand wollte), ist das Problem preiswerter Eneergiespeicherung nicht gelöst. Eine Erdwärmeheizung für mein Haus könnte ich mir allerdings ganz gut vorstellen (Habe ich leider damals nicht daran gedacht. Inzwischen sind die ja sehr preiswert, effizient und zuverlässig). Die Wärmepumpe würde ich dann am liebsten mit sauberem und sicherem Atomstrom betreiben.

R.  
cap blaubär:

wüste voll Folie wär schon ok rest hier

 
15.01.02 20:25
www.wdr.de/tv/dschungel/
Silane
blaubärgrüsse
Reila:

Danke cap. Tolle Filmbeiträge. Sehr interessant.

 
15.01.02 21:56
Leider funktioniert bei zwei der Videos der Ton nicht.

Und die Araber müssen sich auch keine Sorgen machen. Sie haben ja die heißesten Wüsten. Sollte man sich da schon mal ein paar hundert Quadratkilometer kaufen?

R.

Reila:

Pfffffffft... Luft raus. Noch 20 Jahre Forschung:

 
15.01.02 22:10
SZ vom 21.11.2000 Wissenschaft

Eine Zukunft auf Sand gebaut

Ein Kreislauf-Prozess auf Silizium-Basis soll Energie und chemische Produkte liefern – ob es wirklich funktioniert, ist offen / Von Christopher Schrader

Als der junge Chemiker das Glasröhrchen in den Aschenbecher leerte, dürften die Professoren den Atem angehalten haben. Denn was Peter Plichta da ausgeschüttet hatte, war ein Silan, ein Stoff, vor dem die Chemiebücher warnen: explosiv. Doch nichts geschah. Da wurde einer der Herren misstrauisch: „Junger Mann, ist das überhaupt ein Silan?“, fragte er. Statt einer Antwort griff sich Plichta die Zigarre eines anderen Ordinarius und entzündete den Inhalt des Aschenbechers, der mit lautem Knall explodierte.  

Das war vor 30 Jahren in Köln. Wissenschaftlich veröffentlicht hat Plichta nichts über den damals gefundenen Stoff und verwandte Verbindungen; er besitzt ein Patent von 1976 darüber. Heute erzählt er die alte Geschichte, um zu belegen, dass sich mit den höheren Silanen, Kettenmolekülen aus fünf bis zehn Einheiten von Silizium und Wasserstoff, viel anfangen ließe. Plichta behauptet, einen Kreislauf-Prozess erdacht zu haben, der die Elemente Silizium, Stickstoff und Wasserstoff verknüpft. Einen ähnlichen Zirkel beschreibt der Frankfurter Anorganik-Professor Norbert Auner.  

Explosion im Chemie-Labor  

Der Kreislauf könnte – theoretisch – eines Tages den Energie-Sorgen der Menschheit ein Ende setzen. Doch zwischen Grundlagen-Forschung und technischer Umsetzung liegt ein weiter Weg. Und dabei ist eher hinderlich, dass entscheidende Schritte nicht wissenschaftlich veröffentlicht sind. Es gibt eine Reihe erteilter oder eingereichter Patente, aber nur wenig Experimente.  

Der Aschenbecher ist eines der wenigen Reaktionsgefäße, die eine Rolle spielen. Ein zweites ist Plichta Ende der 60er Jahre samt Labor um die Ohren geflogen. Und das dritte ist ein Glasofen, in dem Silizium-Pulver mit Stickstoff reagiert und Hitze erzeugt. Diesen Ablauf hat Auner mit Fachleuten der Wacker-Chemie in Burgdorf bei München nachgewiesen. Schon bei 400  Grad Celsius – und das ist neu – beginnt die Reaktion, die Temperatur steigt, bis schließlich bei über 1000  Grad das zugesetzte Kupfer glühend aus dem Reaktor tropft.  

Wie dabei Silizium mit Stickstoff brennt, ist der Schlussstein für den Kreislauf – und der Hauptunterschied zwischen den Ideen der Chemiker. Auner hat dafür den experimentellen Beweis erbracht, und ein Patent eingereicht; Plichta hat eine ähnliche Reaktion als Idee in einem 1999 erteilten Patent niedergelegt, angeregt durch die Labor-Explosion 30 Jahre zuvor, als deren Ursache er ebenfalls Stickstoff ausgemacht hat.  

Doch dann kommt zunächst Auners Arbeit an die Öffentlichkeit. Vor gut zehn Tagen prangt auf dem Titel der Illustrierten „Stern“ die Zeile: „Sand - das Öl der Zukunft“, der Artikel beschreibt die Vision des Frankfurter Professors. Eine Zeitlang herrscht dicke Luft zwischen den Forschern, die zuvor kooperiert hatten. In Interviews mit der SZ erheben beide zunächst den Anspruch, den entscheidenden Schritt erkannt zu haben. Doch dann begraben sie buchstäblich über Nacht den Streit, und sprechen nun wieder von Zusammenarbeit.  

Plichta hat nach „30 Jahre Nachdenken“ folgenden Kreislauf erdacht:  

1.) Irgendwo in der Wüste verwandelt Strom aus Solarzellen den reichlich vorhandenen Sand in reines Silizium. Dazu sind Temperaturen von 2000 Grad nötig.  

2.) Das Silizium lässt sich gefahrlos transportieren und bildet in einer anderen Fabrik mit Wasserstoff höhere Silane; sie enthalten fast genau so viel Energie wie Benzin. Plichta hat die Idee zu dem Verfahren zum Patent angemeldet.  

3.) Das „Silan-Benzin“ treibt Autos, Flugzeuge, gar Raketen an. Allerdings ist dafür ein besonderer Motor nötig, über den Plichta ebenfalls ein Patent besitzt. Als zusätzlichen Treibstoff benötigt die Maschine feines Silizium-Pulver. Dadurch will Plichta erreichen, dass das Halbmetall nur mit dem Stickstoff in der Luft reagiert. Das liefert zwar weniger Energie, als wenn Sauerstoff ins Spiel käme, aber ein interessantes Nebenprodukt: Silizium-Nitrid, aus dem sich superharte Keramik fertigen lässt. Es soll im Motor zur weiteren Verwendung aufgefangen werden, ohne ihn zu zerstören.  

4.) Überschüssiges Silizium-Nitrid wird gesammelt und in einer Fabrik zerlegt, so dass Ammoniak entsteht. Das kostet Energie, doch Ammoniak ist die zweithäufigste Industrie-Chemikalie; Dünger und andere Produkte werden daraus gemacht. Seine Herstellung auf herkömmlichem Weg ist ein Energiefresser.  

5.) Das Ammoniak dient zudem als Brennstoff und liefert wieder Energie, etwa in Kraftwerken. Dabei werden lediglich Stickstoff und Wasser frei.  

Norbert Auner setzt in dem Ablauf die Akzente ein wenig anders, eher auf die chemische Produktion als auf die Energiewirtschaft: Die Grundlagenforschung, sagt er, hat schon Ansätze geliefert, den ersten Schritt zu vereinfachen, die enorm energieaufwändige Isolierung des Silizium aus Sand. Plichtas zweiten Schritt, die Herstellung der Silane, will Auner überspringen und die Reaktion von Siliziumpulver mit Stickstoff ankurbeln, indem er Kupferoxid in die Mischung gibt – darüber hat er das Patent angemeldet. „Dass das funktioniert ist bewiesen“, sagt er, „die Reaktion mit den Silanen ist zwar plausibel, aber noch nicht experimentell belegt.“ Aus dem Siliziumnitrid, glaubt Auner weiter, ließen sich womöglich auch Silikone herstellen, ein neun Milliarden US-Dollar schwerer Markt. Und schließlich könnte etwa der Ammoniak elektrolytisch zerlegt werden, um mit dem Wasserstoff per Brennstoffzellen Autos anzutreiben.  

„Das ist Utopie“, gibt Auner freimütig zu, „und es erfordert sicherlich zehn bis zwanzig Jahre Forschung.“ Denn noch fehlen wichtige Schritte. Die großtechnische Herstellung der Silane und der Motor funktionieren nur auf dem Papier, Plichtas beantragte und erteilte Patente garantieren weder die Funktionsfähigkeit der Anlagen, noch sagen sie etwas über deren Wirkungsgrad.  

Niemand weiß, ob sich Ammoniak, Silizium-Nitrid und die Silikone auf diese Weise günstiger erzeugen lassen als mit den etablierten Methoden der Chemie-Industrie.„Wir kennen ein Vielzahl interessanter Prozesse, die sich energetisch nicht rechnen“, sagt Hubert Huppertz von der Universität München. Und Klaus Höfelmann, Geschäftsbereichsleiter für die Silikonherstellung bei Wacker, warnt: „Es gibt noch keine Zahlen, ob es sich überhaupt lohnt, die Sonne in der Wüste für die Silizium-Trennung anzuzapfen.“  

In der Tat entscheidet sich hier das Schicksal von Auners und Plichtas Plänen: Lohnt es sich, mit Sonnenlicht die enorm feste Bildung zwischen Silizium und Sauerstoff im Sand aufzubrechen? „Ich weiß, dass die Chemie stimmt“, sagt Auner. „Aber jetzt brauche ich die Hilfe von Ingenieuren.Und ich bin sehr optimistisch, dass die dann die technischen Lösungen finden.“ Plichta hingegen gibt sich nonchalant: „Einen Kreislauf zu entwickeln ist eine Glanzleistung. Darauf bin ich stolz. Ob das dann auch technisch funktioniert, ist letztlich egal.“


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