...wünsche ich allen und eine gutes Händchen an der Börse. Was passiert im nächsten Jahr? Der erste Indikator sieht bisher ganz gut aus. Hier ein Auszug aus dem Stock Almanach Trader von Jeff Hirsch:
"The first indicator to register a reading in January is the Santa Claus Rally created by Yale Hirsch in 1972. The seven-trading day period begins today December 27 and ends with the close of trading on January 4. Normally, the S&P 500 posts an average gain of 1.3%. The failure of stocks to rally during this time has tended to precede bear markets or times when stocks could be purchased at lower prices later in the year. As the late, great Yale Hirsch’s famous line states, “If Santa Claus should fail to call, bears may come to Broad and Wall.”"
Bisher sieht es also danach, dass der erste Indikator positiv ausfällt. Aber das hängt auch noch an den ersten Tradingtagen des neuen Jahres. Gibt es da eine negative Überraschung?
Das ist durchaus noch möglich. Der Anstieg erfolgte mit geringen Umsätzen. Neujahr fällt auf ein Wochenende; es werden diesmal mehr Fondsmanager am Jahresanfang im Büro sein weil es keine Brückentage gibt. Angeblich ist der Markt jetzt gestiegen, weil Omikron kein Problem darstellt. Diese Aussage mag stimmen, aber die Abwärtsbewegung vor Weihnachten hatte eher weniger mit Corona zu tun als mit den Aussagen der FED eine straffere Geldpolitik zu verfolgen. Insofern gab es auch die erste Bewegung raus aus den Techs. Mit den Anfang Januar zurückkommenden professionellen Anleger könnte diese Bewegung wieder aufgenommen werden. Von den Daten her gibt es keinen Grund für eine Änderung der Annahmen. Die Inflationszahlen sind weiter hoch. Heute wurde die Verbraucherpreise aus Spanien reportet. Erwartet 5,6% , gekommen sind 6,7%. Der Hauspreisindex in UK ist im letzten Monat um 1% gestiegen, erwartet wurde die Hälfte. Die 10-Jahreszinsen in den USA sind gestern erstmals wieder deutlich auf das November-Niveau gestiegen; Ungarn erhöht heute morgen die Leitzinsen.
Diese Liste könnte man fortsetzen, aber sie zeigt womit wir uns wahrscheinlich am Jahresanfang beschäftigen müssen.
Folgerichtig bin ich weiterhin negativ für den Nasdaq und hier insbesondere hochbewertete Highfligher. Mein Short auf Nvidia ist noch an Bord. Ist leicht unter Wasser, aber die Aktie konnte im Daily den kurzfristigen Abwärtstrend nicht nachhaltig verlassen. Die Erholung erfolgte bei deutlichen geringeren Volumina. Wurden vor Weihnachten bis zu 25 Mio. Aktien täglich gehandelt, lagen die Umsätzen in den letzten Tagen stets deutlich unter 10 Mio. Stücken. Der Short bleibt also drin.
Ich bevorzuge weiterhin den Value-Bereich mit dem höchsten Gewicht auf Telecoms, also Dividendenzahlern. Telecom Italia (wg. Übernahmespekulation), Telefonica und Deutsche Telekom sind im Portfolio. Dazu kommen Eutelsat, BASF und Post als Beimischungen mit Dividende. Fresenius habe ich weiterhin eine größere Position und kann gut damit schlafen. Ist einer meiner Favoriten für 2022.
Mein Portfolio hat eine Dividendenrendite von 2,39% auf das gebundene Kapital auf aktueller Kursbasis; auf Basis der Einstandskurse von 4,12%. Der Unterschied liegt daran, dass eine ursprünglich mittlere Position im Lithiumbereich (RockTech-Lithium) massiv performt hat und so zu meiner größten Position geworden ist. Dazu kommen noch 3 Minipositionen (Depotleichen?). Habe also insgesamt 11 Positionen, eigentlich aber nur 8 signifikante im Depot.
Ich habe auch nicht vor mehr zu streuen; eine Analyse von zu vielen Positionen ist zu aufwändig; dann könnte ich auch sofort einen Index kaufen und das würde nicht zu meinem Stil passen. Mein Ziel ist es einen guten absoluten Return zu erzielen; für 2022 wäre ich mit ca. 5% zufrieden.
Mein Tradingportfolio, also Positionen die eher an 60-Minuten-Charts hängen, liegt übrigens bei maximal 2% des Gesamtportfolios, momentan nur mit Nvidia-Short bestückt. Wie schon mehrmals geschrieben sind Shorts auch oft ein Hedge zum Gesamtportfolio und insofern ist ein Short-Bias für mich normal.
Wir kommen in eine schwierige volkswirtschaftliche Phase und da ist für mich Durchkommen das Entscheidende. Insofern halte ich auch eine große physische Goldposition für den Notfall. Andere haben da Bitcoin, aber ich denke mit einer Krügerrandmünze bekomme ich in einer Krise doch eher noch ein Brot oder Stück Fleisch.
Also allen nochmals alles Gute, vor allem Gesundheit.