Uran im Superzyklus - mit Aktien gewinnen
07:50 19.02.07
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240 US-Dollar je Pound (454 Gramm) - diese Zahl dürfte in den nächsten Monaten die Uranbranche weiter beflügeln. Denn genau an dieser Marke liegt derzeit die Schwelle, an der es lohnt statt mit Kohle mit Kernenergie den Strom herzustellen. Der Uranpreis hat also noch Platz nach oben - und damit auch die Aktienkurse der Produzenten und Explorationsunternehmen. Fusionen und Aufkäufe wie jüngst wieder erlebt, sprühen zusätzlich Funken in das Kraftwerk.
Da staunten die Experten nicht schlecht: SXR Uranium One kauft UrAsia. Damit tun sich zwei der führenden beziehungsweise künftigen Uranproduzenten zu einer sehr schlagkräftigen Gruppe zusammen. Der neue Konzern könnte in ein paar Jahren sogar dem größten der Branche, Cameco Paroli bieten. Der CFO von SXR kann sich vorstellen in zirka fünf Jahren rund 19 Millionen Pound Uran aus dem Boden zu schürfen. Damit wäre die neue Uranium One, wie das neue Unternehmen heißen soll, nur knapp hinter Cameco, die auf 21 Millionen Pound kommen.
Logisch, dass das kanadische Unternehmen SXR mit der starken südafrikanischer Präsenz 2,4 Milliarden Euro in die Hand nimmt, um den Konkurrenten, ebenfalls aus Kanada, und mit Präsenz in Kasachstan zu begegnen. Wer jedoch so nahe der Nummer eins der Branche kommt, dürfte versuchen diesen Platz für sich selbst zu erreichen. Weitere Übernahmen durch Uranium One können wir also erwarten. Cameco sollte dagegen halten. Eine Konsolidierungsflut in den kommenden Monaten und Jahren ist also eher wahrscheinlich als undenkbar. Für künftige Akquisitionen ist ebenfalls gut, dass der SXR-Deal zu einem relativ hohen Preis kam: Knapp 32 Dollar je Pound Ressourcen. Die meisten kleineren Explorer werden günstiger notiert. Sie sind also potenzielle Aufkaufobjekte.
Zum weiteren dürfte der Uranpreis die Branche anheizen. Heute kostete ein Pound Uran (U3O8) 75 US-Dollar. Erst kürzlich gab die RBC Dominion Securities aus Kanada ein Kursziel für Uran von 100 US-Dollar 2007 aus. Die US-Tochter des kanadischen Brokers Canaccord, Canaccord Adams, erwartet einen Preishöhepunkt 2009 bei 103 Dollar je Pound. Doch auch das muss nicht das Ende der Fahnenstange sein. Bereinigen wir den Hochpunkt des Uranpreises von 1979 bei 43 US-Dollar je Pound mit der Inflationsrate, so läge dieser Wert heute bei 145 Dollar je Pound.
Warum sollte Uran nicht dorthin zurückkehren? Nicht langfristig vielleicht, da ja neue Produktionsstätten bei steigendem Kurs eröffnet werden. Aber zumindest kurzfristig, bis dieses zusätzliche Angebot kommt. Und wir wissen ja: Bis 240 Dollar je Pound lohnt es Uran statt Kohle in Strom zu verwandeln. Wer könnten also die nächsten Ziele einer weiteren Konsolidierung in der Uran-Branche sein? Cameco, Uranium One und auch die - jetzt - dritte Kraft, ERA (Energy Resources of Australia) aus Australien, eine Tochter von Rio Tinto, sowie die Bergbaukonzerne BHP Billiton und Rio Tinto, dürften es vor allem auf große Lagerstätten abgesehen haben. An erster Stelle steht wohl Paladin Resources aus Australien. Paladin besitzt mit dem Langen Heinrich ein ausgezeichnetes Projekt in Namibia. Rio Tinto holt aus der nahe gelegenen Rössing-Mine bereits große Mengen Uran heraus. Es könnte Rio Tinto also durchaus einfallen die eigene Börsen gelistete Tochter ERA mit Paladin zusammen zu bringen. Ein drittes Unternehmen, das ebenfalls in diesen Verbund passen würde, ist Forsys Metals. Forsys (
www.forsysmetals.com) exploriert derzeit eine große Uranlagerstätte etwas nördlich von Langer Heinrich und Rössing.
Ebenfalls als Übernahmekandidat zu handeln ist Strateco Resources (
www.stratecoinc.com). Die Lagerstätte Matoush in dem Otish-Gebirge grenzt an Gebiete von Cameco an. Um sich zukünftige Produktion zu sichern könnte Cameco bald zuschlagen. Beim heutigen Börsenkurs von
rund drei kanadischen Dollar dürfte dies jedoch nicht geschehen. Zu stark scheint das Bekenntnis einer großer Anzahl von Aktionären zur weiteren Entwicklung des Unternehmens. Sobald Strateco im Spätsommer mit ihrer 43-101 konformen Ressourcen-Definition herauskommen, dürfte der Aktienkurs von alleine bei fünf bis sieben Dollar liegen. Eine Übernahme scheint daher unter sieben bis zehn Dollar nicht mehr möglich für Cameco.
Fazit: Uran bleibt eine heiße Geschichte. Wer noch keine Aktien aus diesem Bereich hat, sollte nicht mehr lange warten. Kleine Explorer sind jedoch zu riskant. Die etwas weiter entwickelten wie Forsys und Strateco oder sogar die in Produktion gehenden Paladin und die produzierende ERA scheinen Risiko ärmer, wenn auch nicht spekulationsfrei.
Sven Olsson - GOLDINVEST.de Daily
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