«2001 wird das Jahr der größten Geldvernichtung»

Beiträge: 7
Zugriffe: 661 / Heute: 1
Hartkore_Diab.:

«2001 wird das Jahr der größten Geldvernichtung»

 
06.08.01 20:27
«2001 wird das Jahr der
größten Geldvernichtung»

06. Aug 15:38

Kleinaktionäre holen zum Rundumschlag aus: Das Jahr 2001 wird den Anlegern noch in bitterer Erinnerung bleiben - als das Jahr der größten Geldvernichtung.

Das Jahr 2001 wird nach Einschätzung von Aktionärsschützern zu den schwärzesten Kapiteln der Börsengeschichte zählen. „2001 geht als das Jahr der größten Kapitalvernichtung in die Annalen der Börse ein“, sagte der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), Klaus Schneider, am Montag in Frankfurt.
Zu den größten Sündern unter den deutschen Unternehmen gehörten die Deutsche Telekom mit einer „Wertvernichtung“ von 200 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres und DaimlerChrysler. Die Stuttgarter Autobauer hätten nach der Fusion mit Chrysler gut 50 Milliarden Euro an Börsenwert verloren.



Neuer Markt verliert an Bedeutung
Schlimmer noch sehe es am Neuen Markt aus. Dem Wachstumssegment drohe der Absturz in die „Bedeutungslosigkeit“, urteilten die Aktionärsschützer. Nach dem inzwischen drastischen Kursrutsch sei kaum mehr mit einer nachhaltigen Erholung zu rechnen. Privatanleger warteten nur darauf, ihre Aktien bei der ersten Kurserholung abzustoßen und professionelle Investoren investierten wegen der niedrigen Umsätze und der schlechten Aktien- Bewertungen kaum noch in den Wachstumsmarkt.



Skandale führen zu Anzeigen
Auch die jüngsten Sanktionsmaßnahmen der Deutsche Börse AG dürften daran nichts ändern. Die Schutzgemeinschaft hält die eingeleiteten Maßnahmen lediglich für kosmetische Korrektur. Nach Meinung der SdK hätte die Börse von Anfang an schärfere Regeln formulieren müssen. Die SdK hat skandalumwitterte Unternehmen erstmals auch angezeigt. Der Verdacht erstreckt sich von Kursbetrug über falscher Berichterstattung bis zu illegalen Börsengeschäften. Betroffen sind Infomatec, EM.TV, Metabox und die CAA AG. (nz)

Hartkore_Diab.:

Kleinaktionäre erwarten weitere Pleiten

 
06.08.01 20:40
ftd.de, Mo, 6.8.2001, 12:46  
Kleinaktionäre erwarten weitere Pleiten

Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) rechnet nicht mit einer baldigen Erholung am Neuen Markt. Die Kleinaktionäre zeigten sich mit den verschärften Regeln der Deutschen Börse unzufrieden.

Die jüngste Entwicklung mit zahlreichen Pleiten und dramatischen Kursverlusten sei eine Marktbereinigung, die "noch mehrere Jahre" andauern könne, sagte der stellvertretende Vorsitzende der SdK, Markus Straub, am Montag in Frankfurt am Main. Konkurse, Übernahmen und die Streichung vom Kurszettel werden die Zahl der Unternehmen drastisch verringern. Davon könnten auch erfolgreich wachsende Firmen betroffen sein.

Da der Neue Markt auch für Kapitalerhöhungen praktisch tot sei und bei den meisten dieser Firmen eine Fremdfinanzierung über die Banken scheitern werde, "drohen noch etliche böse Überraschungen auch bei 'gesunden' Firmen". Privatanleger warteten nur auf eine erste Kurserholung, um erlittene Verluste durch schnelle Aktienverkäufe zu begrenzen. Professionelle Investoren könnten wegen der niedrigen Umsätze und schlechten Aktien-Bewertungen ohnehin kaum mehr in den Neuen Markt investieren.



"Der Neue Markt lebt"

Der Neue Markt sei trotz der derzeitigen Probleme jedoch nicht tot, sagte Straub weiter. Der Aktionärsschützer forderte die Deutsche Börse auf, verstärkt gegen den Vertrauensverlust in ihrem Wachstumssegment anzukämpfen. Die "dringend notwendigen Maßnahmen" seien bisher weitgehend ausgeblieben. Statt einer tief greifenden Reform des Marktes mit "strengen Zulassungs- und Listingkriterien" versuche das Unternehmen, die Probleme durch "den Rauswurf der Penny Stocks zu kaschieren."


Die Aktionärsschützer kritisierten, dass die Skandale am Neuen Markt bei vielen Marktteilnehmern den Eindruck "einer Schwindel- und Abzockbörse" hätten entstehen lassen. Qualitätsfirmen dächten derzeit darüber nach, das Marktsegment zu verlassen. Qualitativ hochwertige Kandidaten für einen Börsengang warteten ab und überlegten Alternativen zum Neuen Markt.



SdK fordert 'investigativen Analysten'

Nach Ansicht der SdK werden sich die Anforderungen und notwendigen Qualifikationen eines erfolgreichen Neue-Markt-Analysten ändern. "Statt der mathematischen Fähigkeit, Bewertungen schön zu rechnen, wird der 'investigative Analyst' gefragt sein." Der Schwerpunkt der Analystentätigkeit dürfe nicht mehr im Hochrechnen von Prognosen der vom Unternehmen vorgegeben Zahlen liegen, sondern müsse vielmehr im Einschätzen der Produkt- und vor allem Managementqualität liegen.


Am Neuen Markt notieren der SdK zufolge derzeit von 342 Unternehmen weniger als 20 Prozent über ihrem Emissionskurs. Zudem wiesen 46 Unternehmen eine Gesamtkapitalisierung von unter 10 Mio. Euro auf. Die Gesamtbewertung aller Firmen am Neuen Markt habe am vergangenen Freitag bei 57 Mrd. Euro gelegen, während der im Dax notierte Wert Allianz im Vergleich dazu 85 Mrd. Euro aufweise.



© 2001 Financial Times Deutschland



aldibroker:

... und das Jahr der besten Einstiegskurse...

 
06.08.01 22:24
Ja solche Gelegenheit gibt es nur 1 x pro Jahrhundert!

Gruß Aldi
Zephanja:

... und das Jahr mit den meisten Menschen...

 
07.08.01 07:49
die sagen jetzt müsse man kaufen, obwohl es dann noch weiter runter geht. Ich höre seit Monaten Stimmen aus der Wirtschaft die sagen jetzt muss man kaufen. Doch alleine seit Anfang des Jahres sind viele Kurse um mehr als 50% eingebrochen. Wer kann denn mit absoluter Sicherheit sagen dass es nicht noch mal 50% runter knallt? Nee, ich warte lieber bis der Spuk ein Ende hat.  
cyb1:

2002 wird viel schlimmer

 
07.08.01 08:22
2002 ist nämlich das Jahr des Euros. - Eine schwere,wenn auch relativ kurze Wirtschaftskrise wird die Börse zum Erliegen bringen. - Bringen Sie ihr Geld in Sicherheit !
Zephanja:

Was hast du denn gegen den Euro ?

 
07.08.01 08:33
Hat sich doch bisher ganz wacker geschlagen, Dass alleine die Einführung von Bargeld eine Wirtschaftskrise bringen soll ist mir unlogisch. Das hätte höchstens bei Einführung des Buchgeld passieren können.
vega2000:

Dazu doch ne wichtige Mitteilung !!

 
07.08.01 11:58
"Ihr Geld ist nicht weg, dass hat jetzt nur jemand anderer."
Baron Rotschild

Gruss
V2000
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--