Nicolas ist seit 2016 Redakteur bei ARIVA.DE. Seine Expertise in der technischen Analyse und sein Engagement für genaue Prognosen machen ihn zu einer wertvollen Ressource für die Community, die auf aussagekräftige News angewiesen ist.
Diese Aktie plant Abspaltung des Verteidigungsbereichs – JPMorgan sieht massives Kurspotenzial
Der US-Satellitenbetreiber Viasat prüft eine mögliche Abspaltung seiner Verteidigungssparte, nachdem dieser Geschäftsbereich ein starkes Auftragswachstum verzeichnet hat. Analysten von JPMorgan halten eine solche Maßnahme für aussichtsreich und prognostizieren erhebliches Kurspotenzial.
Viasat vor strategischer Neuausrichtung – Verteidigungs- und Raumfahrtsparte könnte ausgegliedert werden
Der US-amerikanische Satellitenbetreiber Viasat Inc. steht offenbar vor einer potenziell tiefgreifenden Unternehmensentscheidung: CEO Mark Dankberg bestätigte bei einer Analystenkonferenz, dass das Unternehmen derzeit strategische Optionen für seinen Geschäftsbereich „Government Systems“, welcher intern auch als „DAT“ (Defense and Aerospace Technologies) bezeichnet werden prüft. Eine endgültige Entscheidung sei zwar noch nicht gefallen, die laufenden Überlegungen deuten aber auf eine mögliche Abspaltung hin.
Wachstumsstarker Bereich mit sicherheitspolitischem Potenzial
Im zweiten Quartal 2025 verzeichnete der DAT-Bereich von Viasat einen Rekordauftragsbestand von 1,2 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Wachstum von 31 % gegenüber dem Vorjahr. Der Bereich liefert sicherheitsrelevante Kommunikationstechnologien für Behörden und Streitkräfte, insbesondere in Bereichen wie verschlüsselte Satellitenkommunikation, bodengestützte Terminalsysteme und weltraumgestützte Datenübertragung.
Diese Lösungen gewinnen zunehmend an Bedeutung, da militärische und zivile Institutionen weltweit ihre Kapazitäten für resiliente Kommunikation und cyberresistente Netzwerke ausbauen. Insbesondere in Zeiten steigender geopolitischer Spannungen wie im indopazifischen Raum oder dem Ukraine Krieg wird der Bedarf an satellitengestützter Kommunikationstechnologie verstärkt durch Regierungsbudgets gedeckt.
JPMorgan sieht erhebliches Kurspotenzial bei Abspaltung
Die Investmentbank JPMorgan bewertet eine mögliche Abspaltung des Verteidigungsgeschäfts positiv. In einer aktuellen Analyse wird betont, dass eine eigenständige Notierung oder ein Spin-off des Geschäftsbereichs für mehr Transparenz und eine klarere Bewertung der jeweiligen Segmente sorgen würde. Insbesondere das margenstarke Verteidigungsgeschäft könnte losgelöst vom volatilen Breitband-Satellitenbereich (z. B. kommerzielles Internet über Satellit) eine höhere Bewertung erzielen.
Zudem könnten sich durch eine Abspaltung strategische Partnerschaften oder staatliche Fördermaßnahmen gezielter erschließen lassen. JPMorgan geht davon aus, dass die Viasat-Aktie im Falle einer klaren Trennung von Geschäftsfeldern signifikant steigen könnte, da institutionelle Investoren die unterschiedlichen Risikoprofile und Wachstumschancen besser bewerten können.
Aktienkurs mit starker Performance
Die Viasat-Aktie legte am Dienstag als Reaktion auf die Aussagen zur strategischen Prüfung um 7 % zu. Seit Jahresbeginn hat das Papier sogar um bemerkenswerte 366 % zugelegt. Der Haupttreiber hierfür ist die Markterholung nach einem schwierigen Vorjahr sowie die verstärkte Wahrnehmung des Unternehmens als sicherheitsrelevanter Technologielieferant.
Dennoch bleibt die Einschätzung an der Wall Street geteilt. Laut Daten von LSEG liegen derzeit vier Kauf- oder starke Kaufempfehlungen vor, während vier Analysten zur Zurückhaltung raten (Hold). Eine Bewertung lautet sogar auf „Underperform“. Die unterschiedlichen Einschätzungen spiegeln die Unsicherheit über die Umsetzung strategischer Optionen sowie die Volatilität des kommerziellen Breitbandsegments wider – ein Bereich, der in der Vergangenheit durch hohe Investitionen, Verzögerungen bei Satellitenstarts und intensiven Wettbewerb unter Druck geraten war.
Keine konkreten Zeitpläne – CEO bleibt vage
CEO Mark Dankberg zeigte sich bei der Analystenkonferenz zurückhaltend bezüglich des weiteren Vorgehens. Zwar bestätigte er, dass eine Trennung des Geschäftsbereichs laufend intern evaluiert werde, doch einen konkreten Zeitplan für eine Entscheidung nannte er nicht.
Seine Aussage: „Wir prüfen diese Optionen ständig. Wir wägen gerade die Vorteile ab“, unterstreicht die Komplexität einer potenziellen Abspaltung, die nicht nur finanzielle, sondern auch regulatorische, technologische und sicherheitspolitische Fragestellungen umfasst.
Ausblick: Fokus auf Effizienz und Segmentierung
Für die kommenden Quartale dürfte der Fokus auf der weiteren Profitabilität und strukturellen Straffung der Geschäftsbereiche liegen. Sollte es zur Abspaltung kommen, könnte Viasat einen klareren Fokus auf das kommerzielle Breitbandgeschäft legen, während das sicherheitskritische DAT-Geschäft unter einer eigenständigen Struktur agiert.
Damit würde sich das Unternehmen in eine Richtung entwickeln, die auch andere US-Technologieunternehmen wie L3Harris oder Northrop Grumman (Northrop Grumman Aktie) in der Vergangenheit eingeschlagen haben: Gezielte Segmentierung in hochspezialisierte Einheiten, um Investoren gezieltere Anlagemöglichkeiten zu bieten und operative Synergien klarer herauszuarbeiten.
Bis zu einer offiziellen Ankündigung bleibt jedoch unklar, ob es sich nur um eine theoretische Option handelt oder ob bereits konkrete Vorbereitungen getroffen wurden. Die Kursentwicklung und Analysteneinschätzungen werden daher weiterhin stark durch Hinweise auf strategische Weichenstellungen beeinflusst werden.
Für dich aus unserer Redaktion zusammengestellt
Hinweis:
ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen.
Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich
dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch
eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link
„Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für
diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.