Ein Kohlekraftwerk (Symbolbild).
Quelle: - © Danicek/ iStock / Getty Images Plus / Getty Images:
Google
dpa-AFX  | 
aufrufe Aufrufe: 551

Uniper bremst Umbau zu grüner Stromerzeugung

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Uniper tritt beim Umbau seines europäischen Kraftwerksparks in Richtung Klimaneutralität kräftig auf die Bremse. Das Unternehmen wollte bislang den Anteil grüner Stromproduktion bis 2030 auf 80 Prozent steigern - jetzt sind nur noch 50 Prozent das Ziel. "Der Anteil an erneuerbarer, CO2-armer und dekarbonisierbarer Erzeugungskapazität soll bis dann mindestens 50 Prozent betragen", teilte das Unternehmen bei der Vorlage der Halbjahreszahlen mit. Das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 bleibe bestehen, sagte ein Sprecher.

play Anhören
share Teilen
feedback Feedback
copy Kopieren
newsletter
font_big Schrift vergrößern
Uniper SE 34,55 € Uniper SE Chart +1,92%
Zugehörige Wertpapiere:

"Das regulatorische und geopolitische Umfeld ist herausfordernd", erklärte Uniper-Chef Michael Lewis laut der Mitteilung. Zwar begrüße Uniper das Vorhaben der deutschen Regierung zum Neubau von Gaskraftwerken. "Die Verzögerung bei der Ausschreibung und folglich auch beim Bau der neuen Kraftwerke verschiebt mögliche Erträge daraus jedoch in spätere Jahre." Auch der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft werde nicht so schnell gelingen wie erwartet. Daraus ziehe der Konzern nun Konsequenzen.

Uniper will neue Gaskraftwerke bauen

Uniper zählt bei Stromerzeugung und Gashandel zu den größten Energieunternehmen Europas. Derzeit betreibt der Konzern unter anderem Steinkohle- und Gaskraftwerke vor allem in Deutschland, Großbritannien und Schweden mit einer Erzeugungskapazität von insgesamt mehr als 14 Gigawatt. Das entspricht 14 großen Kohlekraftwerken. Weitere gut 5 Gigawatt entfallen auf Stromerzeugung aus Wasserkraft und Atomkraft in Deutschland und Schweden. Bis 2030 rechnet Uniper den Angaben zufolge mit einer Stromerzeugungskapazität von insgesamt 15 bis 20 Gigawatt.

Uniper bestätigte frühere Angaben, wonach bis Anfang der 2030er Jahre insgesamt rund acht Milliarden Euro in die Transformation investiert werden sollen. Bis 2030 sollen davon bereits rund fünf Milliarden Euro geflossen sein. So werde Uniper sich an der geplanten Ausschreibung der Bundesregierung von neuen Gaskraftwerken in Deutschland beteiligen, bekräftigte das Unternehmen. In Großbritannien plane man den Neubau von zwei Gaskraftwerken, Connah's Quay und Killingholme, mit der Möglichkeit der Abscheidung und Speicherung von CO2.

Deutschland muss Uniper-Beteiligung bis Ende 2028 reduzieren

Uniper war als größter deutscher Gasimporteur 2022 in Schieflage geraten, als Russland nach dem Angriff auf die Ukraine kein Gas mehr lieferte. Deutschland rettete das Unternehmen mit Milliarden-Beihilfen und wurde mit über 99 Prozent Mehrheitseigentümer. Bis Ende 2028 muss der Staat seine Beteiligung auf höchstens 25 Prozent plus eine Aktie reduzieren./tob/DP/jha

Für dich aus unserer Redaktion zusammengestellt

Dein Kommentar zum Artikel im Forum

Jetzt anmelden und diskutieren Registrieren Login

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Weitere Artikel des Autors

Themen im Trend