- Umsatz fiel um 22% auf 184 Millionen Euro.
- Neue Bestellungen gingen um 77% auf 63 Millionen Euro zurück.
- Auftragsbestand sank von 800 Millionen auf 700 Millionen Euro.
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Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um zweiundzwanzig Prozent auf 184 Millionen Euro, wobei das grüne Wasserstoffgeschäft (gH2) um dreiundzwanzig Prozent auf 103 Millionen Euro zurückging und das Chlor-Alkali-Geschäft (CA) um einundzwanzig Prozent auf 81 Millionen Euro sank.
Auf EBIT-Ebene erreichte das Unternehmen insgesamt die Gewinnschwelle: Verluste von 13 Millionen Euro im gH2-Segment wurden durch einen Gewinn von 13 Millionen Euro im CA-Bereich ausgeglichen. Der operative Cashflow wies einen Mittelabfluss von fünf Millionen Euro auf, bedingt durch einen Aufbau des Working Capitals von 52 Millionen Euro, die Bilanz bleibt jedoch robust mit 660 Millionen Euro Nettogeldbestand.
Problematisch bleibt die Auftragslage: Im dritten Quartal gingen nur 63 Millionen Euro neue Bestellungen ein, ein Rückgang von 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im gH2-Bereich sanken die Aufträge um 94 Prozent auf lediglich 13 Millionen Euro. Carmichael betont, dass vor allem im Wasserstoffsegment dringend große Projekte gewonnen werden müssen, um den schnell schrumpfenden Auftragsbestand wieder aufzufüllen. Ende Juni lag der Auftragsbestand bei rund 700 Millionen Euro, nach 800 Millionen Euro Ende März. Die Lieferung des Stegra-Projekts in Schweden wird den Bestand weiter reduzieren und dürfte die Konsens-Umsatzprognosen für 2026 unter Druck setzen.
Dass die Zukunftsbranche Wasserstoff noch nicht bereit ist für die ganz große Aktien-Erfolgsstory, beweist die wechselhafte Performance vieler Werte wie Plug Power, Nel Asa oder ITM Power in den vergangenen Jahren. Auf der technischen Seite allerdings kann Thyssenkrupp (ThyssenKrupp Aktie) Nucera durchaus punkten, wie Berenberg-Analyst James Carmichael schreibt.
"Seine großtechnischen Systeme mit hoher Stromdichte scheinen unserer Ansicht nach einige wesentliche Vorteile gegenüber vergleichbaren Systemen zu haben. Das Unternehmen arbeitet auch mit hochkarätigen strategischen Investoren (Thyssenkrupp und De Nora) zusammen, um einen integrierten Service und bei Bedarf auch ein Downstream-Angebot bereitzustellen", so Carmichael.
Für das Gesamtjahr bestätigt Nucera eine Umsatzspanne von 850 bis 920 Millionen Euro, leicht unterhalb des Konsens von 880 Millionen Euro. Der EBIT-Ausblick wurde auf zwischen minus sieben und plus sieben Millionen Euro angehoben und liegt damit über dem vorherigen Bereich von minus dreißig bis plus fünf Millionen Euro.
Berenberg behält die Halten-Empfehlung für die Aktie bei, reduziert jedoch das Kursziel leicht von elf auf zehn Euro. Analyst Carmichael warnt: Ohne kurzfristige Großaufträge wird es schwierig, die Konsens-Erwartungen für 2026 und 2027 zu erfüllen.
Autor: Ariva-Redaktion/ js
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