Neuwagen bei der Auslieferung (Symbolbild).
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PwC: Die Autoindustrie steht vor einem Wendepunkt — was jetzt kommt

MÜNCHEN - Noch nie machten reine Elektroautos einen so hohen Anteil der neu verkauften Wagen aus wie im dritten Quartal. Die Beratungsgesellschaft PwC kommt in ihrer regelmäßigen Analyse für weltweit 40 wichtige Märkte auf einen Anteil von knapp 21 Prozent; das sind zwei Prozentpunkte mehr als im zweiten Quartal und der höchste je ermittelte Wert. Basis sind Zahlen aus Märkten, die zusammen für rund 85 Prozent des weltweiten Autoabsatzes stehen.

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Zahlen und Gesamtentwicklung

Insgesamt kommt PwC dort für das dritte Quartal auf 3,6 Millionen rein batteriebetriebene Autos (BEVs). Das ist gut ein Drittel mehr als noch vor einem Jahr. Über alle Antriebsarten hinweg wurden knapp 17,4 Millionen Neuwagen verkauft, darunter auch 1,7 Millionen Plug-in-Hybride und 2,5 Millionen andere Hybride.

Regionale Unterschiede

Region BEVs im 3. Quartal Entwicklung gegenüber Vorjahr
China 2,3 Millionen gut ein Drittel mehr als vor einem Jahr
Europa knapp 607.000 Zuwachs um gut ein Viertel
USA knapp 419.000 Plus von gut einem Fünftel

Mit großem Abstand wichtigster Elektroautomarkt bleibt dabei China mit 2,3 Millionen BEVs im dritten Quartal - gut ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Europa kommt auf knapp 607.000 und einen Zuwachs um gut ein Viertel, die USA auf knapp 419.000 und ein Plus von gut einem Fünftel. In den Vereinigten Staaten spielte dabei das Auslaufen eines Kaufanreizes mit Ende des Quartals eine wichtige Rolle, der vor allem im September für zusätzliche Käufe sorgte.

Innerhalb Europas liegt Deutschland mit 133.000 BEVs an der Spitze vor dem Vereinigten Königreich mit 125.000. Das sind weltweit die Plätze drei und vier.

Bestand und Prognosen

Im Fahrzeugbestand ist der Anteil der reinen Elektroautos allerdings noch deutlich geringer als bei den Neuzulassungen - der Großteil der auf den Straßen fahrenden Autos wurde noch zu Zeiten mit deutlich niedrigeren Stromeranteilen verkauft. Für Europa geht PwC von einem Anteil von rund 4 Prozent BEVs am Bestand aus, für China von 9 Prozent und für die USA von 2 Prozent.

Überall erwarten die Experten Wachstum, wenn auch in sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit. Für 2035 prognostizieren sie in Europa einen BEV-Anteil von 32 Prozent des Fahrzeugbestands, in China von 40 Prozent und in den USA von 10 Prozent.

Aussagen der PwC-Experten

"Elektroautos werden immer besser, attraktiver und bezahlbarer", sagt PwC-Partner Harald Wimmer. Spätestens im Jahr 2035 werde es wahrscheinlich für die Mehrheit der Fahrer eine Selbstverständlichkeit sein, auf Elektroautos zu wechseln. Verbrennungsmotoren würden dann nur noch für Enthusiasten und Nischenanwendungen relevant sein.

Jörn Neuhausen von der zu PwC gehörenden Beratung Strategy & betont für die europäischen Hersteller die Bedeutung robuster Lieferketten - gerade mit Blick auf die "heraufziehende zweite Chipkrise". Rund um die Batterie rät er den Herstellern daher zu einer flexiblen Architektur, um einzelne Komponenten schnell austauschen zu können. Dann könnten zum Beispiel auch neue, bessere Batteriezellen, die auf den Markt kämen, schnell und ohne Neuentwicklung des ganzen Antriebsstrangs oder Batteriesystems eingebaut werden.

Fazit für Anleger

  • Die vorgelegten Zahlen signalisieren eine nachhaltige Nachfrageverschiebung hin zu BEVs. Anleger sollten dies als langfristigen Strukturtrend betrachten, nicht als kurzfristiges Signal.
  • Konservative Reaktion: Diversifikation bevorzugen (z. B. breit gestreute Fonds/ETFs statt Einzelaktien), Positionen schrittweise aufbauen und Volatilität einkalkulieren.
  • Beobachten Sie besonders Hersteller und Zulieferer mit robuster Lieferkette und flexibler Batteriearchitektur sowie politische Rahmenbedingungen (Kaufanreize, Regulierung), da diese Faktoren die kurzfristige Dynamik beeinflussen können.
  • Vermeiden Sie Übergewichtung in hochspekulativen Titeln; setzen Sie auf solide Bilanzstruktur und nachhaltige Wettbewerbspositionen.

Dieser Artikel enthält Material von dpa-AFX. Alle Rechte vorbehalten. (siehe Nutzungsbedingungen)

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