- Die Renk-Aktie stieg um mehr als 5 Prozent.
- Nach Allzeithoch begann eine Konsolidierung bei 85,96 Euro.
- Der Wochenchart zeigt technische Indikatoren für Verluste.
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Renk mit ermutigenden Signalen zum Wochenstart
Trotz des Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska zeichnet sich im Ukraine-Krieg nach wie vor keine Verhandlungslösung ab. Das hat in den vergangenen Tagen wieder zu einem verstärkten Interesse an deutschen und europäischen Verteidigungswerten geführt.
Auch zum Wochenstart präsentierte sich die Branche in einer guten Verfassung. Für die Rheinmetall-Aktie ging es um mehr als 2,5 Prozent nach oben, wirklich glänzen konnten aber die Anteile von Panzergetriebehersteller Renk, die sich um mehr als 5 Prozent verteuerten. Charttechnisch wurde damit ein kurzfristig wichtiger Meilenstein markiert, davon sollten sich Anlegerinnen und Anleger aber nicht in Sicherheit wiegen lassen.

Nach Allzeithoch schmerzhafte Konsolidierung
Nach dem Erreichen eines Allzeithochs bei 85,96 Euro im Juni begann eine bis zum Montag anhaltende Konsolidierung. Diese vollzog sich innerhalb eines Abwärtstrendkanals mit einer Breite von etwa 15 Euro. Dabei kam es zum Unterschreiten der 50-Tage-Linie und schlussendlich auch zu einem Test des Unterstützungsbereiches bei 60 Euro.
Der Abwärtstrend wurde durch fallende technische Indikatoren bestätigt. So wechselte der Trendstärkeindikator MACD das Vorzeichen und fiel unter die Nulllinie, während der Relative-Stärke-Index (RSI) in den Schwächebereich purzelte und schließlich sogar überverkaufte Zustände anzeigte.
Kurzfristig könnte Renk weiter steigen, aber ...
Von diesen erholte sich die Aktie in den vergangenen Tagen. Damit ist die jüngste Erholung von Renk zunächst als Gegenreaktion auf den Abverkauf der vergangenen Wochen zu verstehen. Mit dem Sprung über die Oberkante des Abwärtstrendkanals besteht jedoch auch die Chance auf eine umfangreichere und nachhaltigere Gegenbewegung.
Für eine solche spricht, dass der RSI inzwischen wieder Stärke anzeigt und der MACD wieder über seine Signallinie geklettert ist, was einen an Verkaufsdynamik verlierenden Abwärtstrend anzeigt. Auch bis zur Nulllinie und damit dem Wechsel in einen Aufwärtstrend ist es gegenwärtig nicht allzu weit. Damit stehen die Zeichen bei Renk kurzfristig weiter auf steigende Kurse, vor allem, wenn mit dem Sprung über die 50-Tage-Linie ein prozyklisches Kaufsignal gelingen sollte.

... der Wochenchart spricht mittelfristig für weitere Verluste
Vom Eis ist die Kuh damit allerdings noch nicht, wie der Blick auf den Wochenchart zeigt. Hier liegt ausgehend vom Boden bei etwa 60,00 Euro zwar dasselbe Ausbruchsszenario vor, allerdings sind die technischen Indikatoren hier sehr viel weniger freundlich.
Der RSI hat sich aus dem Schwächebereich zurück in den neutralen vorgekämpft, liefert damit aber noch keinen erneuten Rückenwind für weitere Kursgewinne. Vor allem der MACD, der im Tageschart noch ein Indiz für kurzfristige Kurszuwächse ist, spricht hier für mittelfristig weiter fallende Kurse.
Der Fall unter die Signallinie hat sich gerade erst vollzogen, während beide weiter abwärts trenden und damit einen an Momentum verlierenden, langfristigen Aufwärtstrend anzeigen. Damit besteht eine große Gefahr, dass der jüngste Anstieg nur eine Zwischenepisode ist, während schon bald wieder der vor wenigen Monaten gestartete Abwärtstrend aufgenommen wird.
Fazit: Vorerst keine neuen Allzeithochs!
Wenngleich der Start in die neue Handelswoche ermutigend ausgefallen ist und ein kurzfristiges Aufbruchssignal geliefert hat, dürften Anlegerinnen und Anleger bei Renk mittelfristig mit weiteren Kursverlusten konfrontiert sein. Bevor es hier zu neuen Allzeithochs kommt, dürfte zunächst der Ausbruchsbereich um 50 Euro beziehungsweise die im Tageschart bei 46,07 Euro verlaufende 200-Tage-Linie angelaufen werden.
Für diese These spricht auch, dass die Unternehmensbewertung weiter Zeit braucht, in den stark gestiegenen Aktienkurs hineinzuwachsen. Für das laufende Geschäftsjahr ist Renk mit dem 58,3-Fachen der erwarteten Gewinne bewertet. Das für 2026 geschätzte KGV liegt ebenfalls bereits bei 40 und selbst für 2027 veranschlagen Expertinnen und Experten bereits ein KGV von knapp 30. Das liegt weit über dem Branchendurchschnitt und ist für ein Unternehmen mit bislang überschaubarer Profitabilität (Nettomarge GJ 2024: 4,6 Prozent) auch aus fundamentaler Perspektive zu viel.
Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross
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