Klein aber fein: Erfolgreicher Nischenanbieter Opera
Mit einem Marktanteil von knapp 70 Prozent ist das von Alphabet entwickelte Google (Alphabet A Aktie) Chrome der mit großem Abstand führende Internet-Browser. Doch das bedeutet nicht, dass es für andere Anbieter nichts zu holen gäbe.
So liegt Apples Safari mit rund 20 Prozent auf Platz 2, während Microsofts Edge mit einem Anteil von rund 6 Prozent auf dem Bronze-Rang folgt. Ein Nischendasein fristet mit einem bis 4 Prozent (je nach Quelle) der aus Oslo stammenden Browser Opera.
Unternehmen verzeichnet starkes Umsatzwachstum
Doch das Unternehmen wächst schnell, wie die am Dienstagabend vorgelegten Quartalszahlen bewiesen haben. Die Strategie von Opera, seine Browser konsequent mit KI-Features auszustatten, scheint sich auszahlen, während die Erlöse aus Werbeanzeigen und Kooperationen rasch ansteigen.
Gegenüber dem Vorjahresquartal legte der Konzernumsatz um 30,3 Prozent auf 142,96 Millionen US-Dollar zu. Damit konnten die Erwartungen der Expertinnen und Experten um 5,5 Millionen US-Dollar übertroffen werden.
Der bereinigte Gewinn pro Aktie (Non-GAAP) entsprach mit 0,26 US-Dollar genau den Schätzungen. Im Vergleichszeitraum vor einem Jahr hatte das Unternehmen mit 0,44 US-Dollar je Anteil jedoch einen deutlich höheren Gewinn ausgewiesen.
Personal wird belohnt, Ausgaben für Aktienvergütungen gestiegen
Auch der Nettoertrag entwickelte sich rückläufig. Nach 19,3 Millionen US-Dollar vor einem Jahr erwirtschaftete Opera nur noch 15,7 Millionen US-Dollar. Das bedeute einen Rückgang der Nettomarge von 18 auf nur noch 11 Prozent.
Verantwortlich hierfür ist ein Anstieg der Betriebsausgaben von 89,1 auf 124,9 Millionen US-Dollar. Auch um etwa 7,0 Millionen US-Dollar höhere Aktienvergütungen sowie um 4,0 Millionen US-Dollar höhere Marketingaufwendungen hatten hieran ihren Anteil.
Neuer Browser angekündigt, hohes User-Wachstum
Für die um 44,0 Prozent höheren Werbeerlöse sorgte auch ein erneut starkes User-Wachstum. Seine monatlich aktiven User (MAU) gab das Unternehmen mit 289 Millionen an. Großer Beliebtheit erfreute sich zuletzt der Gaming-Browser Opera GX, der ein Nutzerwachstum von 11 Prozent und 33 Millionen Anwenderinnen und Anwender verzeichnete.
In den kommenden Monaten soll mit Opera Neon ein weiterer Browser ausgerollt werden. Der Konzern bewirbt Opera Neon als agentischen KI-Browser, der nicht weniger als "die Rolle von Browsern neu denken" soll.
Prognose angehoben, aber keine Begeisterung
Angesichts der starken Geschäftsentwicklung hat das Unternehmen seinen Ausblick auf das Gesamtjahr angehoben. Opera erwartet nun Erlöse in Höhe von 585 bis 597 Millionen US-Dollar. Bislang hatte das Management mit 567 bis 582 Millionen US-Dollar gerechnet.
Die Mittelpunktschätzung von 591 Millionen US-Dollar entsprach damit genau den Erwartungen des Marktes – was von Anlegerinnen und Anlegern mit Zurückhaltung aufgenommen wurde.

Kurzfristige Kursschwäche hält an ...
Nach Verlusten von 4,9 Prozent im regulären Handel, auch Opera wurde vom Ausverkauf bei US-Technologiewerten erfasst, verzeichnete die Aktie in der Nachbörse Verluste von weiteren 0,5 Prozent.
Am Mittwoch konnten sich einige Anlegerinnen und Anleger doch noch für das Zahlenwerk der Norweger erwärmen und die Aktie verzeichnete einen Anstieg von 1,5 Prozent. Zwar handeln die Anteile gegenüber dem Jahreswechsel mit einem Minus von 14,6 Prozent, gegenüber Stand vor einem Jahr steht jedoch ein Plus von knapp einem Viertel zu Buche.
Fazit: ... aber das macht die Aktie nur noch attraktiver!
Von den jüngsten Kursverlusten sollten sich Anlegerinnen und Anleger nicht entmutigen lassen, sondern diese im Gegenteil als Einstiegschance begreifen.
Das Unternehmen wächst dank seiner innovativen Browser-Lösungen rasant und kann dabei von wachsenden Werbeerlösen profitieren. Für einen KI-Wert ist Opera außerdem äußerst attraktiv bewertet. Für das laufende Geschäftsjahr handelt die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,7. Außerdem zahlen die Norweger eine Halbjahresdividende von 0,40 US-Dollar, was auf das ganze Jahr gerechnet eine Dividendenrendite von 4,95 Prozent bedeutet. Damit vereint die Aktie mit hohem Wachstum einerseits und "Value" andererseits das Beste aus zwei Welten.
Autor: ARIVA.DE Redaktion/mg