Tech-Sektor auf der Kippe: Wer wird der wahre Sieger dieses Jahres?
Während Microsoft in die Höhe schießt, hat Apple mit Rückschlägen zu kämpfen. Was steckt hinter den dramatischen Kursbewegungen und wer hat wirklich die Nase vorn? Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Geschäft und die neuesten Entwicklungen rund um OpenAI prägen die Zukunft. Warum Microsoft und Nvidia die echten Gewinner des Jahres sind.
Der Technologiesektor hat in diesem Jahr erhebliche Schwankungen erlebt, was zu großen Unterschieden zwischen den Gewinnern und Verlierern geführt hat. Erling Thune, Portfoliomanager bei DNB Asset Management, erklärt, dass Apple (Apple Aktie) in den ersten sieben Monaten des Jahres um nahezu 25 Prozent gefallen ist. Im Gegensatz dazu hat Microsoft (Microsoft Aktie) im gleichen Zeitraum eine positive Entwicklung von 15 Prozent erzielt.
Thune weist darauf hin, dass die Aussagen von OpenAI-CEO Sam Altman über die Fähigkeiten von ChatGPT 5.0 im sogenannten "Vibe Coding" zu starken Kursverlusten bei etablierten Softwareanbietern geführt haben. "Ich glaube jedoch, dass der Markt überreagiert hat", sagt Thune.
"Es ist nicht so einfach, im Schlafzimmer einen SAP-System-Code zu programmieren."
Vibe Coding ist eine Programmierung, bei der generative KI von A bis Z eingesetzt wird. Thune und sein Team sind zu dem Schluss gekommen, dass es noch zu früh ist, diese Technologien vollständig zu integrieren.
Langfristig erwartet Thune, dass KI einige wissensbasierte Arbeitsplätze ersetzen wird. Viele Softwaremodelle basieren nach wie vor auf "Seat-Based Pricing", bei dem die Preise pro Nutzerplatz gestaffelt sind. Dies könnte langfristige Auswirkungen auf die Bewertungen vieler Unternehmen haben. Gleichzeitig entstehen viele neue KI-basierte Unternehmen, die die etablierten Marktführer herausfordern, doch dies sei ein sehr anspruchsvolles Unterfangen.
Im Hinblick auf große Sprachmodelle sieht Thune einen Wettlauf um das beste Ökosystem. Derzeit generiert nur OpenAI nennenswerte Einnahmen, und selbst das Unternehmen hat Teile seiner Sprachmodelle geöffnet. "Die großen Unternehmen sind noch nicht in der Lage, das Rennen eindeutig zu gewinnen", erklärt Thune.
Das Portfolio von DNB Asset Management konzentriert sich weiterhin auf sogenannte "Hyperscaler". Unternehmen, die von der Schaffung von Rechenzentren profitieren. Die größte Position im Portfolio, Microsoft, hat eine starke Performance erzielt. Das Cloud-Geschäft des Unternehmens wuchs im letzten Quartal um fast 40 Prozent, was Thune zufolge vor allem auf die verstärkte Nutzung von ChatGPT zurückzuführen ist.
Auch Western Digital (Western Digital Aktie) konnte von der gestiegenen Nachfrage nach Speicherlösungen durch Cloud-Anbieter profitieren und erzielt Fortschritte bei der Entwicklung der nächsten Generation von Festplatten. Thune ist der Meinung, dass sowohl Cloud-Dienste als auch KI noch in der Anfangsphase ihrer Entwicklung stecken, was eine solide Grundlage für weiteres Wachstum schafft.
Im Vergleich dazu hat Apple trotz solider iPhone-Verkäufe immer noch mit Rückschlägen zu kämpfen. Der Anstieg des Aktienkurses war größtenteils auf die Ankündigung zurückzuführen, dass Apple 100 Milliarden US-Dollar in die Halbleiterproduktion in den USA investieren will.
Dies wurde als Zeichen interpretiert, dass Apple bei der Einführung von Zöllen bevorzugt behandelt werden könnte. Dennoch liegt die Aktie in diesem Jahr immer noch im Minus und hat deutlich unterdurchschnittlich abgeschnitten. "Es war richtig, sich den größten Teil des Jahres bei diesem Titel zurückzuhalten", so Thune.
Auch im Halbleitersektor sind die Ergebnisse gemischt. Unternehmen wie SK Hynix, Nvidia (Nvidia Aktie) und Samsung gehören zu den Gewinnern des Jahres. Besonders SK Hynix und Samsung haben positive Beiträge zum Fonds geleistet, wobei Samsung Fortschritte im Bereich Speicher mit hoher Bandbreite vermeldete und Anzeichen für eine Verbesserung auf den Märkten für traditionelle Speicherchips gibt.
Thune fügt hinzu, dass Nvidia nach einem starken Rückgang zu Beginn des Jahres in das Portfolio aufgenommen wurde, jedoch immer noch untergewichtet ist.
Bei Nokia und Ericsson gab es hingegen Schwächen. Nokia hat aufgrund von Währungseffekten und den Auswirkungen von US-Zöllen seine Rentabilitätsprognose nach unten korrigiert. Ericsson zeigt sich zwar stabil, aber beide Aktien sind aktuell günstig bewertet.
Thune fasst zusammen, dass der Technologiesektor derzeit ein dynamisches und sich wandelndes Bild zeigt, in dem es große Unterschiede zwischen den Gewinnern und Verlierern gibt.
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