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Qualitätsaktien gegen die Zinsangst: So können Anleger ihr Depot absichern

Qualitätsaktien gelten als robust, renditestark und krisenresistent. Neue Zahlen zeigen, dass sie seit Jahrzehnten den Markt schlagen – und jetzt wieder besonders attraktiv bewertet sind.
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Unternehmen mit starken Bilanzen, hoher Rentabilität und dauerhaften Wettbewerbsvorteilen gelten als Qualitätswerte. Sie sind häufig Marktführer, kombinieren finanzielle Stärke mit Wachstumspotenzial und bilden eine stabile Grundlage für langfristige Investoren.

Aurélien Duval, Fondsmanager bei DPAM, betont:

"Qualitätsunternehmen können für Diversifizierung, Widerstandsfähigkeit und nachhaltiges Wachstumspotenzial sorgen."

Trotz dieser Eigenschaften sei der Faktor Qualität zuletzt in den Hintergrund getreten, doch gerade jetzt sei er wieder attraktiv. Gründe dafür sieht er in den bevorstehenden Zinssenkungen, einem schwächeren Dollar (Dollarkurs) und den hoch bewerteten Aktienmärkten.

Über Jahrzehnte hinweg haben Qualitätsaktien ihre Stärke bewiesen. Der MSCI World Quality Index stieg seit 1999 um jährlich 8,4 Prozent, während der MSCI World Index im Schnitt nur 6,9 Prozent zulegte. "Das ist eine kumulative Differenz von 273 Prozent", erklärt Duval. Auch in schwächeren Marktphasen hätten sich Qualitätswerte stets rasch erholt und anschließend den Markt übertroffen.

Ein entscheidender Vorteil dieser Unternehmen liegt nach Ansicht des Fondsmanagers in ihrer Fähigkeit, auch in schwierigen Zeiten konstant Wert zu schaffen. Sie verfügten über disziplinierte Managementstrukturen, verteidigten ihre Marktposition und nutzten Reinvestitionen effizient. "Ausgezeichnete Unternehmen schaffen es oft an die Spitze, weil sie von den richtigen Menschen geführt werden und eine starke Unternehmenskultur besitzen", so Duval.

Auch kurzfristige Belastungen durch Zinsschwankungen könnten langfristig Kaufgelegenheiten schaffen. "Die aktuellen Bewertungen deuten auf eine ähnliche Situation wie 2018 oder 2019 hin, als eine schwächere Phase für Qualitätsaktien endete und sich danach als idealer Einstiegspunkt erwies", sagt der Fondsmanager.

Darüber hinaus habe sich die Bandbreite an Qualitätsunternehmen stark erweitert. Neben klassischen Branchen spielten heute auch Zukunftsfelder eine Rolle. Dazu gehören künstliche Intelligenz, Medizintechnik, alternative Vermögensverwalter, Versicherungsmakler, E-Commerce und Reisen. Diese Sektoren seien durch langfristige Trends gestützt – von der alternden Bevölkerung über die Digitalisierung bis hin zu neuen Konsumgewohnheiten.

Duval rät Anlegern dennoch zu einer sorgfältigen Auswahl:

"Viele Qualitätsindizes sind stark auf bestimmte Branchen fokussiert. Aktive Strategien können helfen, den Faktor Qualität breiter und ausgewogener abzubilden."

5 Aktien, die eine gewisse Qualität mitbringen, sind zum Beispiel:

1. Microsoft
Der Softwarekonzern überzeugt seit Jahren mit einer hohen Kapitalrendite, stabilen Cashflows und einer dominanten Marktstellung in Cloud und KI. Das Geschäftsmodell ist extrem margenstark und auf wiederkehrende Einnahmen ausgelegt.

2. LVMH
Der französische Luxusgüterkonzern profitiert von starker Preissetzungsmacht und globaler Markenbekanntheit. LVMH zeigt, dass Qualitätsunternehmen auch in konjunkturell schwächeren Phasen wachsen können.

3. Nestlé
Als weltgrößter Lebensmittelhersteller liefert Nestlé stabile Cashflows, verlässliche Dividenden und eine breite Aufstellung über viele Märkte hinweg. Trotz schwankender Rohstoffpreise bleibt die Profitabilität hoch.

4. Novo Nordisk
Novo Nordisk hat im vergangenen Jahr deutliche Kursverluste hinnehmen müssen. Nach einem jahrelangen Höhenflug und enormen Erwartungen rund um Wegovy und Ozempic kam es zu einer deutlichen Abkühlung der Bewertung. Das zeigt: Selbst Qualitätswerte sind nicht vor Korrekturen gefeit. Fundamental bleibt der dänische Konzern jedoch stark. Er ist Weltmarktführer im Bereich Diabetes und Adipositas, erzielt hohe Margen und verfügt über eine solide Bilanz. Analysten sehen die Schwächephase eher als Ausdruck überzogener Erwartungen als als Hinweis auf strukturelle Probleme. 

5. Adidas
Der Sportartikelhersteller hat sich nach schwierigen Jahren erholt und überzeugt mit steigender Kapitalrendite, soliden Bilanzen und robustem organischem Wachstum. Langfristig bleibt der globale Sportmarkt ein struktureller Wachstumstreiber.

Autor: sbh-Redaktion/neb


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