Firefly Aerospace ist ein aufstrebendes Raumfahrtunternehmen aus Cedar Park, Texas, das sich seit seiner Gründung 2017 als ernstzunehmender Akteur in der kommerziellen Raumfahrt positioniert hat. Das Unternehmen entwickelt Trägerraketen und Raumfahrtsysteme für wissenschaftliche Missionen, nationale Sicherheitsaufträge und kommerzielle Satellitenstarts. Das erklärte Ziel des Raumfahrtkonzerns ist es, das All für mehr Kunden zugänglich und kosteneffizient nutzbar zu machen.
An der Seite des Rüstungsriesen Northrop Grumman (Northrop Grumman Aktie), der zu den größten Investoren zählt, hat Firefly nicht nur technologische Ambitionen vorangetrieben, sondern auch das Vertrauen der US-Regierung und des Verteidigungssektors gewonnen. Besonders im Fokus steht die Entwicklung leichter und mittelgroßer Trägersysteme. Ein Bereich, der zunehmend an strategischer Relevanz gewinnt.
IPO-Ziel: Bewertung von über 6 Milliarden US-Dollar
Jetzt macht Firefly den nächsten großen Schritt: den Gang an die US-Technologiebörse Nasdaq. Am Montag hat das Unternehmen seine Preisspanne für den Börsengang angehoben. Statt der zuvor geplanten 35 bis 39 US-Dollar je Aktie peilt Firefly nun einen Ausgabepreis zwischen 41 und 43 US-Dollar an. Damit würde das Unternehmen, sollte die Zeichnung am oberen Ende erfolgen, mit bis zu 6,04 Milliarden US-Dollar bewertet. Zum Vergleich: In der letzten Finanzierungsrunde im November 2024 lag die Bewertung noch bei rund 2 Milliarden.
Geplant ist die Ausgabe von 16,2 Millionen Aktien, was dem Unternehmen einen Bruttoerlös von knapp 697 Millionen US-Dollar einbringen dürfte. Die finale Preisfestsetzung ist für Mittwoch vorgesehen, der erste Handelstag unter dem Tickersymbol "FLY" soll am Donnerstag erfolgen.
Starkes Investoreninteresse – IPO-Fieber zurück an der Wall Street
Die enge Preisspanne ist laut IPOX-Analyst Lukas Muehlbauer ein klares Zeichen für eine hohe Nachfrage: "Das signalisiert gut gefüllte Orderbücher und eine starke Überzeugung bei institutionellen Investoren." Firefly profitiert dabei vom wieder auflebenden Interesse an Technologie-Börsengängen, wie es zuletzt erfolgreiche Debüts von Figma oder Circle gezeigt haben.
Hinzu kommen geopolitische und wirtschaftspolitische Impulse. Unter Präsident Donald Trump wurde der Fokus der US-Raumfahrt zunehmend auf private Anbieter verlagert. Programme wie der 175 Milliarden Dollar (Dollarkurs) schwere "Golden Dome"-Verteidigungsfonds befeuern die Investitionsdynamik zusätzlich. Beobachter sehen in Firefly auch eine Alternative zu Elon Musks SpaceX, insbesondere angesichts des angespannten Verhältnisses zwischen Musk und der US-Regierung.
Fazit: Gute Voraussetzungen, aber kein Selbstläufer
Der Börsengang von Firefly trifft auf ein günstiges Marktumfeld. Die Kombination aus wachsendem geopolitischem Druck, dem strategischen Fokus auf militärische Raumfahrtlösungen und einem florierenden IPO-Markt sorgt für Rückenwind. Die deutliche Anhebung der Bewertung zeugt vom gestiegenen Vertrauen institutioneller Anleger.
Ob Firefly den hohen Erwartungen gerecht werden kann, bleibt abzuwarten. Noch ist das Unternehmen weit von der operativen Profitabilität entfernt. Entscheidend wird sein, ob sich die Technik von Firefly im Wettbewerb gegen etablierte Akteure, wie SpaceX, Rocket Lab oder Relativity Space, behauptet kann und ob es gelingt, auch außerhalb des Verteidigungssektors dauerhafte Einnahmequellen zu erschließen.
Trotz aller Risiken: Das Timing könnte kaum besser sein. Und das Symbol "FLY" ist nicht nur clever gewählt, es könnte auch zum passenden Motto für diesen Börsengang werden. Anleger sollten sich daher darum bemühen, die Aktie zu zeichnen.
Autor: shb-Redaktion/mw
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