Die Produktion der vollelektrischen EQS Luxuslimousine im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen
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Mercedes-Benz: Trotz Erholung bleiben die Verkaufszahlen ernüchternd – BMW deutlich besser unterwegs

Die jüngsten Quartalszahlen von Mercedes-Benz zeigen: Der Absatz des Stuttgarter Autobauers schwächelt weiter – besonders in China und den USA. Während BMW im dritten Quartal deutlich zulegte, kämpft Mercedes mit Zöllen, Wettbewerbsdruck und einer schleppenden Nachfrage nach Elektroautos.
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Mercedes-Benz hat im dritten Quartal einen deutlichen Rückgang bei den weltweiten Verkäufen gemeldet. Zwischen Juli und September lieferte der Konzern 441.500 Pkw aus – ein Minus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch im Neunmonatszeitraum lag der Absatz mit 1,34 Millionen Fahrzeugen acht Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Gesamtverkäufe des Konzerns, inklusive Vans, sanken um zwölf Prozent auf 525.300 Einheiten.

Regionale Entwicklung:

Besonders deutlich fiel der Rückgang in China und den USA aus. In der Volksrepublik, dem wichtigsten Einzelmarkt des Unternehmens, brachen die Verkäufe um 27 Prozent auf 125.100 Fahrzeuge ein. In den USA lag das Minus bei 17 Prozent auf 70.800 Fahrzeuge. Nur Europa konnte zulegen: Hier stiegen die Pkw-Verkäufe leicht um zwei Prozent auf 160.800 Einheiten.

"Während sich die Umsätze in Europa, Südamerika und den Golfstaaten gut entwickeln, wurden unsere Umsätze im dritten Quartal durch die Marktbedingungen in China beeinträchtigt", erklärte Mercedes-Vorstand Mathias Geisen. Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Fahrzeuge, Bauteile und Materialien belasten das Geschäft zusätzlich.

Elektroabsatz stagniert:

Auch im Zukunftssegment Elektroantrieb blieb die Entwicklung hinter den Erwartungen zurück. Die Verkäufe batterieelektrischer Pkw (BEV) stagnierten im Quartal bei 42.600 Einheiten und lagen damit auf Vorjahresniveau. Konzernweit wurden 51.200 Elektrofahrzeuge verkauft – ein Plus von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr, das aber den Rückgang der Gesamtauslieferungen nicht kompensieren konnte.

In den ersten neun Monaten summierten sich die BEV-Verkäufe auf 138.600 Fahrzeuge – sieben Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der schwächere Absatz zeigt, dass Mercedes beim Hochlauf seiner Elektrosparte hinter den eigenen Zielen zurückbleibt.

BMW zeigt Stärke:

Deutlich besser lief es beim Konkurrenten BMW (BMW Aktie). Der Münchner Hersteller meldete für das dritte Quartal einen Absatzanstieg um 8,8 Prozent auf 588.300 Fahrzeuge – der erste Zuwachs nach fünf Rückgängen in Folge und zugleich der erste Anstieg seit eineinhalb Jahren.

Neben der Kernmarke BMW, deren Verkäufe um 5,7 Prozent auf 514.600 Fahrzeuge stiegen, legte die Tochter Mini besonders stark zu – um gut ein Drittel auf 72.400 Einheiten. Auch die britische Luxusmarke Rolls-Royce verzeichnete ein Plus von 13 Prozent auf 1.304 Fahrzeuge. In Europa stieg der Absatz um 9,3 Prozent, in den USA sogar um 24,9 Prozent.

"Die starke Verkaufsentwicklung in Europa und Amerika sowie für die Marke MINI ist besonders erfreulich", sagte Vorstandsmitglied Jochen Goller. Damit setzte BMW ein klares Zeichen im Wettbewerb der deutschen Premiumhersteller – während Mercedes mit Absatzproblemen zu kämpfen hat.

Fazit: Die Bilanz fällt für Mercedes-Benz ernüchternd aus: Ein schwächeres China-Geschäft, US-Zölle und eine stagnierende Nachfrage bei Elektrofahrzeugen dämpfen die Aussichten. Zwar zeigen sich einzelne Märkte wie Europa stabil, doch der globale Gegenwind bleibt spürbar. Die Kritik an der Luxusstrategie von Vorstand Ola Källenius dürfte nach den Zahlen nicht leiser werden. 

BMW dagegen nutzt die positive Stimmung in den Schlüsselmärkten und wächst deutlich stärker. Trotzdem ist es nur ein Anzeichen dafür, dass BMW so langsam aus der Krise fährt. Was das Gesamtjahr angeht müssen die Münchener auch kleiner Brötchen backen. 

Die angestrebten Absatzsteigerungen in China bleiben hinter den Erwartungen zurück, zudem haben sich die im Halbjahresbericht angenommenen Zollreduzierungen bisher nicht vollständig realisiert. Die Marge auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), in der Auto-Sparte die wichtigste Kennzahl für die Profitabilität, wird nun bei 5 bis 6 Prozent erwartet – zuvor lag die Spanne bei 5 bis 7 Prozent. Das Vorsteuerergebnis dürfte im laufenden Jahr ebenfalls  leicht sinken. Bisher hatte BMW einen Gewinn auf dem Niveau von 2024 in Aussicht gestellt. 

Für Anleger bedeutet das: Während BMW bei den Verkaufszahlen zwar ein wenig besser positioniert, dürfte es noch einige Quartale brauchen, bis die beiden deutschen Autobauer über den Berg sind. Die Aktie bleiben daher vorerst nur Werte für sehr geduldige Investoren.

Redaktion Arriva/MW 


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