LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton) ist ein global führender französischer Luxusonzern, der in den Bereichen Mode, Lederwaren, Parfüm, Kosmetik, Uhren, Schmuck sowie Wein und Spirituosen tätig ist.
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LVMH verliert 100 Milliarden Euro an Börsenwert – Luxusboom vorbei?

LVMH hat im zweiten Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang in seiner wichtigsten Sparte hinnehmen müssen. Der Umsatz im Bereich Mode und Lederwaren sank organisch um 9 Prozent, wie der französische Luxuskonzern am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten lediglich mit einem Minus von 7,8 Prozent gerechnet.
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LVMH - Moet Hennessy Louis Vuitton. 628,00 € LVMH - Moet Hennessy Louis Vuitton SE Chart -0,84%
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Besonders stark zeigte sich die Kaufzurückhaltung bei Luxusgütern wie Louis-Vuitton-Taschen und Dior-Jacken. Das Unternehmen von Milliardär Bernard Arnault spürt die Auswirkungen eines schwächeren Konsums in China, das lange als Wachstumstreiber galt. Bereits im April verlor LVMH den Titel als wertvollstes Unternehmen Frankreichs an Hermès, das trotz der Branchenflaute weiter zulegen konnte. Die italienische Edelmarke Brunello Cucinelli berichtete jüngst sogar von steigenden Umsätzen – im Gegensatz zu LVMH.

An der Börse wurde die Schwäche abgestraft. Die Aktie von LVMH hat in den vergangenen zwölf Monaten rund 30 Prozent an Wert verloren, wodurch fast 100 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung vernichtet wurden.

Die USA entwickelten sich im Quartal leicht besser als erwartet. Während der Umsatz dort stagnierte, sprachen Champagnerverkäufe und robuste Nachfrage nach Modeartikeln für eine Stabilisierung.

In Japan hingegen brach der Umsatz um 28 Prozent ein. Noch vor einem Jahr kauften vor allem chinesische Touristen wegen des schwachen Yen viel mehr. Auch Europa und China meldeten rückläufige Erlöse.

Im ersten Halbjahr lag der operative Gewinn bei 9 Milliarden Euro, das sind 15 Prozent weniger als im Vorjahr, aber leicht über den Markterwartungen von 8,8 Milliarden Euro.

Trotz der schwachen Zahlen gibt sich das Management optimistisch. "Es war ein schlechtes Quartal, aber kein katastrophales", erklärte Flavio Cereda von GAM UK. LVMH sei besser als viele Wettbewerber aufgestellt, um sich wieder zu erholen.

Im Hinblick auf die laufenden Handelsgespräche zwischen der EU und den USA äußerte sich LVMH-Finanzchefin Cécile Cabanis pragmatisch. Ein Zollsatz von 15 Prozent wäre ihrer Einschätzung nach ein "gutes Ergebnis". Marken wie Louis Vuitton hätten genug Preissetzungsmacht, um höhere Einfuhrzölle teilweise abzufedern.

Bernard Arnault kündigte zudem an, die US-Produktion weiter auszubauen. Louis Vuitton betreibt bereits drei Werke in den Vereinigten Staaten und plant ein weiteres Werk in Texas.

Laut Marktstimmen von MarketScreener empfehlen Analysten LVMH mehrheitlich mit "Outperform" und sehen im Durchschnitt ein Kursziel von rund 611 Euro, was einem Aufwärtspotenzial von knapp 20 Prozent gegenüber dem aktuellen Kursniveau entspricht.

Trotz des jüngsten Umsatzrückgangs im zweiten Quartal verweisen Beobachter auf eine leichte Margenüberraschung und eine operative Widerstandsfähigkeit. 

Analysten von HSBC revidierten im Spätherbst ihre Einstufung für LVMH auf "Kaufen" und hoben das Kursziel auf 727 Euro anTrotz eines Kursverlusts von fast 30 Prozent seit Jahresbeginn bleiben die meisten Experten der Ansicht, dass der Abschwung eher zyklisch und nicht strukturell ist.

Autor: sbh-Redaktion/neb


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