Der FLK-Vorsitzende Paul-Gerhard Weiß sprach von einem tiefgreifenden Bruch mit den Prämissen, auf denen der Ausbau des Flughafens rechtlich und politisch beruhte. Damals sei zugesagt worden, eine Doppelbelastung der am stärksten betroffenen Kommunen zu vermeiden. Nun solle diese einseitig aufgegeben werden, ohne die Betroffenen einzubeziehen.
Die Glaubwürdigkeit der Flughafenpolitik stehe auf dem Spiel: "Wenn Zusagen von damals heute nichts mehr gelten, untergräbt das nicht nur das Vertrauen in die Institutionen, sondern auch in das gesamte rechtliche Verfahren", erklärte Weiß, der Stadtrat von Offenbach ist.
Änderungen bei Abflügen
Die Betreibergesellschaft Fraport (Fraport Aktie)
Weiß erklärte, die bereits bei Landungen bei Westbetrieb stark betroffenen Kommunen wie etwa Flörsheim sollten den ursprünglichen Vereinbarungen zufolge als Ausgleich bei Abflügen entlastet werden. Es sei höchst fraglich, ob unter den neuen Voraussetzungen die Standortwahl für die 2011 eröffnete neue Landebahn gleich ausgefallen und der Flughafenausbau überhaupt genehmigungsfähig gewesen wäre.
An dem Konzept sei hinter verschlossenen Türen gearbeitet worden, kritisierte Weiß. Es sei erst auf Drängen der ebenfalls stark betroffenen Stadt Hochheim offensichtlich geworden.
Kommunen "überrumpelt und enttäuscht"
"Wir fühlen uns überrumpelt und getäuscht", wird Manfred Ockel zitiert, stellvertretender FLK-Vorsitzender und Bürgermeister von Kelsterbach: "Die DFS hat uns jahrelang mit Arbeiten an Lösungen vertröstet - gleichzeitig wurde im Hintergrund an einer Erhöhung der Belastung unter den Nordwestabflügen gearbeitet. Ein solches Vorgehen ist völlig inakzeptabel."
Kritik kam auch von der Mainzer Umweltdezernentin und stellvertretenden FLK-Vorsitzenden Janina Steinkrüger. Das Vertrauen, zwischen Kommission, Flughafenbetreiber und DFS sei schwer beschädigt, erklärte sie./isa/DP/mis
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