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Aktienrückkäufe, Expansion, starke Marken – kann JD Sports den Abwärtstrend stoppen?
Der britische Sportartikelhändler JD Sports hat im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang von drei Prozent auf vergleichbarer Fläche gemeldet. Damit erfüllte das Unternehmen die Konsenserwartungen, wie Analysten von Berenberg und der UBS betonen. Der Rückgang fiel vor allem auf die starken Vergleichszahlen des Vorjahres zurück, als die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele in Paris für hohe Nachfrage gesorgt hatten.
Berenberg hält trotz des Rückgangs an der Kaufempfehlung fest. Die Analysten sehen in der aktuellen Bewertung, die einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,5 auf Basis der Schätzungen für Januar 2026 entspricht, nicht das Potenzial für Wachstum, Margensteigerungen und starken freien Cashflow widergespiegelt.
"JD Sports bleibt für uns ein führender Vertriebspartner von Hunderten Sportmarken, insbesondere durch sein dichtes Netz an stationären Geschäften, das eine Lücke füllt, die Online-Marktplätze nicht schließen können", so die Einschätzung.
Auch die exklusiven Produktlinien, die teilweise auf Kundenfeedback basieren, sieht Berenberg als Vorteil. Die Integration der jüngsten Übernahmen – Hibbett in den USA und Courir in Frankreich – dürfte nach Einschätzung der Analysten rund zehn Prozentpunkte zum Umsatzwachstum beitragen.
Nach Jahren intensiver Expansion befinde sich JD Sports nun in einer Phase der Konsolidierung, mit Fokus auf Synergien, Effizienz und die Umwandlung der US-Kette Finish Line in eigene Filialen.
Beim Kapitalmanagement setzt das Unternehmen verstärkt auf Rückkäufe. Im April startete JD Sports ein Programm über 100 Millionen Pfund, das im Juli abgeschlossen wurde. Eine zweite Tranche in gleicher Höhe wurde nun angekündigt.
Die UBS hebt in einer Analyse die unterschiedlichen regionalen Entwicklungen hervor. Während die Umsätze in Großbritannien mit minus 6,1 Prozent deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben, lief es in Nordamerika besser als gedacht. Dort gingen die vergleichbaren Umsätze nur um 2,3 Prozent zurück, weniger als die vom Markt erwarteten 5,3 Prozent.
Insbesondere neue Schuhlinien und eine starke Nachfrage nach Bekleidung hätten die Entwicklung gestützt. "Die über den Erwartungen liegenden Zahlen in Nordamerika könnten die Anleger beruhigen, auch wenn sie von verschobenen Produkteinführungen profitiert haben", erklärte die UBS.
Das Unternehmen selbst erwartet, die "aktuellen Markterwartungen" für den Gewinn vor Steuern zu erreichen, auch wenn die indirekten Folgen der höheren US-Zölle noch nicht absehbar seien. Etwa 60 Prozent des Gewinns wird traditionell in der zweiten Jahreshälfte erzielt.
Berenberg passte seine Gewinnschätzungen leicht an. Die Prognose für das bereinigte Vorsteuerergebnis im laufenden Jahr wurde um drei Prozent auf 872 Millionen Pfund gesenkt, nachdem im ersten Halbjahr ein Wechselkursverlust von 14 Millionen Pfund verbucht worden war. Das Kursziel wurde von 128 Pence auf 155 Pence angehoben.
Die UBS verweist hingegen auf Risiken. Eine mögliche Konsumschwäche in der zweiten Jahreshälfte, auch bedingt durch Preiserhöhungen im Markt, könne die Profitabilität belasten. Trotz des positiven Signals aus Nordamerika sei der Spielraum nach oben begrenzt.
Autor: sbh-Redaktion/neb
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