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EU vor Rohstoff-Krise: Chinas Exportstopp für Germanium erschüttert die Märkte

China hat seine Germanium-Exporte massiv reduziert, was zu einem dramatischen Preisanstieg führt. Besonders die Europäische Union (EU) ist von der Rohstoff-Krise betroffen. Experten warnen vor massiven Engpässen, auch in der Rüstungsindustrie.
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China hat seine Exporte von Germanium in die EU im ersten Halbjahr 2025 um fast 60 Prozent reduziert, was in der Industrie laut Handelsblatt Besorgnis auslöst. Germanium, ein kritischer Rohstoff für die Herstellung von Glasfasern, Halbleitern und Rüstungsbauteilen, wird zunehmend knapp.

Laut dem Rohstoffhändler Tradium, der Germanium in seinem Frankfurter Lager verwahrt, erhalte die EU noch vereinzelte Lieferungen aus China, doch die USA beziehen keine einzige Tonne des Materials mehr aus dem Reich der Mitte.

Diese drastische Reduktion der Exporte ist eine direkte Reaktion auf die verstärkten US-Maßnahmen gegen Chinas Halbleiterindustrie. China hatte bereits Ende 2024 angekündigt, den Export von Germanium und anderen kritischen Rohstoffen zu kontrollieren, um seine geopolitische Position zu stärken. Dies hat zu einer massiven Preissteigerung geführt.

Der Preis für Germanium stieg in Europa um mehr als 60 Prozent

Christian Hell, ein Experte für Germanium bei Tradium, erklärte, dass die europäische Industrie zunächst die Situation unterschätzt habe. Inzwischen herrscht jedoch Panik. "Der Markt ist extrem angespannt", zitiert das Handelsblatt Hell. Die Bestellungen seien 30 bis 50-mal größer als üblich. Unternehmen scheinen bereit zu sein, fast jeden Preis zu zahlen, um ihre Versorgung sicherzustellen.

China dominierte über Jahre den Markt für Germanium, das als Nebenprodukt bei der Zinkverhüttung gewonnen wird und etwa 83 Prozent der globalen Produktion ausmacht. Die NATO beobachtet die Entwicklung mit Sorge, da Germanium für militärische Anwendungen wie Nachtsichtgeräte und Sensoren unverzichtbar ist.

Die EU steht nun vor der Herausforderung, kurzfristige Engpässe zu überwinden. Hell betonte, dass die EU 2023 hätte beginnen müssen, strategische Lagerbestände aufzubauen, was jedoch nicht geschehen sei. Eine Lösung könnte in der Rückgewinnung von Germanium aus defektem Material und Abfällen liegen, doch auch hier gibt es noch erhebliche bürokratische Hürden.

Doch die EU hat bisher wenig unternommen, um das Recycling auf breiter Basis zu fördern. Deshalb ist ihr Ziel, bis 2030 25 Prozent des Bedarfs an strategischen Rohstoffen aus Recycling zu decken, ist gefährdet.

Autor: sbh-Redaktion/neb


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