Streit um "Überbau"
Beim Streit um den sogenannten "Überbau" beim Glasfaserausbau in Deutschland geht es darum, dass mehrere Netzbetreiber (tatsächlich oder vermeintlich) in denselben Gebieten Glasfasernetze verlegen oder deren Ausbau ankündigen. Die Wettbewerber der Deutschen Telekom werfen dem Konzern vor, dass dort, wo schon ein Unternehmen Glasfaserleitungen gebaut hat oder konkrete Ausbaupläne bestehen, die Telekom ebenfalls ausbaue oder den Ausbau plane.
Nach Ansicht der Kritiker nutzt die Deutschen Telekom gezielt ihre Marktstellung, um durch den Überbau die Geschäftsmodelle der Konkurrenz zu torpedieren und Marktanteile zu sichern. Schon die bloße Ankündigung eines Überbaus kann laut Branchenverbänden Ausbauinitiativen alternativer Anbieter stoppen, weil ihre Investitionen plötzlich unsicher erscheinen.
"Leere Ausbauankündigungen sehr selten"
Die Bundesnetzagentur sagte jedoch, die Fälle möglicher "leerer" Ausbauankündigungen seien "sehr selten" gewesen. "Hierbei spielte es keine Rolle, ob das zweite Unternehmen die Telekom oder einer ihrer Wettbewerber war."
Nachdem die Monitoringstelle eingestellt wurde, können sich Unternehmen weiterhin bei der Beschlusskammer 3 der Bundesnetzagentur beschweren. Allerdings müssen Vorwürfe dort konkret belegt und können nicht "einfach in den Raum gestellt werden".
Telekom: "Schein-Debatte zum Thema Überbau"
Die Deutsche Telekom (Deutsche Telekom Aktie)
Telekom-Wettbewerber kritisieren den Abschlussbericht
Die Verbände Breko und VATM, in denen vor allem die Wettbewerber der Telekom organisiert sind, kritisierten, die Untersuchung durch die Bundesnetzagentur bleibe weit hinter den Möglichkeiten zurück. "Aufgrund der Haltung der Bundesnetzagentur, keine wirksamen Maßnahmen zu ergreifen, bleibt das Szenario eines volkswirtschaftlich unsinnigen, strategisch-destruktiven Doppelausbau der Telekom einer der größten Bremsklötze für einen zügigen, flächendeckenden Glasfaserausbau", erklärten die Verbände.
VATM und Breko appellierten an Bundesdigitalminister Karsten Wildberger, dringend für faire Rahmenbedingungen zu sorgen, damit eine schnelle Digitalisierung mit einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur gelingen könne./chd/DP/jha
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