BYD Seal vor Kulisse
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Enttäuschende Zahlen: Dieser Konkurrent von BYD, Xiaomi und Tesla verliert an Boden!

Der chinesische E-Fahrzeughersteller Li Auto konnte mit seinen Zahlen zum abgelaufenen Quartal nicht überzeugen. Der Wettbewerbsdruck auf den Newcomer ist hoch.
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Li Auto: Wird der Jäger jetzt selbst zum Gejagten?

Vielversprechende E-Fahrzeughersteller aus China gibt es an der Seite von BYD und Xiaomi viele. Während Nio und Zeekr mit anhaltenden Profitabilitätsproblemen kämpfen, konnten im Hintergrund vor allem XPeng und Li Auto wachsen.

Fahrzeuge von Li Auto waren vor allem aufgrund ihrer Range-Extender gefragt. Dahinter stecken kleine, reichweitensteigernde Verbrennungsmotoren, um die sogenannte Reichweitenangst von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu adressieren. Außerdem war das Unternehmen eines der ersten, das einen bei Chinesinnen und Chinesen beliebten Maxi-SUV vorgestellt hatte.

Fahrzeugverkäufe brechen ein, Zahlen unter den Erwartungen

Doch wie die Zahlen zum abgelaufenen Quartal zeigen, hadert das Unternehmen mit dem wachsenden Wettbewerbs- und Preisdruck auf dem hart umkämpften chinesischen Automobilmarkt. Neben Zahlen unter den Erwartungen präsentierte Li Auto auch einen enttäuschenden Ausblick.

Gegenüber dem Vorjahresquartal fielen die Erlöse um 4,5 Prozent auf 4,2 Milliarden US-Dollar. Damit verfehlte das Unternehmen die Schätzungen um 250 Millionen US-Dollar. Der Grund hierfür war ein Einbruch der Auslieferungen von 158.696 Fahrzeuge auf 111.074 in den vergangenen drei Monaten.

Zwar ist dem Unternehmen eine Verbesserung seiner Fahrzeugmarge von 18,7 Prozent auf 19,4 Prozent gelungen. Nichtdestotrotz fiel der Gewinn pro Aktie angesichts der verfehlten Umsatzprognose ebenfalls unter den Erwartungen aus. Hier legte Li Auto auf bereinigter Basis 0,19 US-Dollar statt der geschätzten 0,24 US-Dollar pro ADR vor.

Unternehmen bleibt trotz Preiskampf profitabel

Insgesamt erzielte das Unternehmen einen auf die Anteilseigner entfallenden Nettogewinn in Höhe von 152,5 Millionen US-Dollar, was um 0,4 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegt. Damit zahlt sich die Strategie, auf das Premium-Segment zu setzen, aus, denn Li Auto bleibt trotz Preis- und Wettbewerbsdrucks profitabel.

Beim Cashflow ist es allerdings zu einem Mittelabfluss in Höhe von 536,3 Millionen US-Dollar gekommen. Ein Großteil davon geht auf die Ausweitung der operativen Tätigkeiten zurück und steht damit im Dienst der langfristigen Wachstumsstrategie. Seine liquiden Reserven hat Li Auto zum Quartalsende mit knapp 7 Milliarden US-Dollar angegeben.

Enttäuschender Ausblick, empfindlicher Rückgang der Verkäufe zu befürchten

Für das kommende Quartal stellte das Management einen Konzernerlös in Höhe von 3,5 bis 3,7 Milliarden US-Dollar in Aussicht. Damit droht nicht nur gegenüber dem abgelaufenen, sondern auch dem Vorjahresquartal (4,45 Milliarden US-Dollar) eine Verschlechterung.

Die Auslieferungen sollen sich auf 90.000 bis 95.000 Fahrzeuge belaufen, was einen Rückgang von 41,1 bis 37,8 Prozent bedeuten würde. Das erklärt die pessimistische Umsatzschätzung ebenso wie die Enttäuschung der Anlegerinnen und Anleger.

Verkaufswelle hält an, neue Jahrestiefs zu befürchten

Hatte die Aktie schon am Mittwoch mit Problemen und Verlusten von 8,3 Prozent zu kämpfen, droht Li Auto am Donnerstag weiter an Boden zu verlieren. Schon in der Vorbörse handelten die Anteile mit einem Abschlag von 4,7 Prozent.

Bleibt es im weiteren Handelsverlauf bei diesen Verlusten, drohen die gegenüber dem Stand vor einem Jahr erzielten Kursgewinne in Höhe von 6,5 Prozent zusammenzuschmelzen. Selbst ein Test der im April erzielten Jahrestiefs ist angesichts des aktuellen Abwärtstrends nicht auszuschließen.

Fazit: Auf die Watchliste und nach Bodenbildung zugreifen!

Sobald die Aktie nach der jüngsten Verkaufswelle einen Boden gefunden hat, könnte die Zeit jedoch reif für einen Einstieg sein. Der Grund hierfür ist, dass die Unternehmensbewertung eine der aktuell attraktivsten innerhalb der E-Fahrzeugbranche ist.

Für das laufende Geschäftsjahr ist Li Auto mit rund dem 17-Fachen der erwarteten Gewinne bewertet. Demgegenüber kommt BYD auf 17,6 und Xiaomi auf 31 – mit der Einschränkung, dass Xiaomi kein reiner Fahrzeughersteller ist.

Auch bei anderen Kennziffern kann Li Auto überzeugen. Vor allem beim Verhältnis aus Unternehmenswert und EBITDA (EV/EBITDA) und dem Kurs-Cashflow-Verhältnis. Hier handelt die Aktie um ein Drittel unter dem Branchendurchschnitt. Auch das Kurs-Gewinnwachstums-Verhältnis von 1,27 überzeugt. Die Aktie ist ein Kandidat für die Watchliste!

Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross


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