- Der Handelskonflikt zwischen den USA und China eskaliert.
- Die BYD-Aktie hat 2023 nur 8,5 Prozent Rendite erzielt.
- Die Aktie zeigt Anzeichen für eine mögliche Trendwende.
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Neuer Streit zwischen den USA und China sorgt für Verunsicherung
US-Präsident Donald Trump hat den Handelskonflikt mit China ein weiteres Mal eskaliert. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung zwischen den rivalisierenden Großmächten stehen dieses Mal Exportkontrollen für Seltene Erden sowie Chinas Importboykott von Sojabohnen – eine Maßnahme, die US-Farmern Milliardenverluste beschert.
Die dadurch entstandene Unsicherheit hat nicht nur zu Verlusten am US-Markt, sondern auch bei chinesischen Basiswerten geführt. Besonders unter Druck geraten sind Alibaba und Baidu, also Werte, die in den vergangenen Wochen noch stark zulegen konnten.
BYD-Aktie bislang nicht von weiteren Verlusten betroffen
Vergleichsweise glimpflich sind hingegen die Anteile von Fahrzeughersteller BYD davon gekommen. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe: Erstens steht die Aktie bereits seit Monaten unter Druck und hat dementsprechend bereits stark korrigiert.
Und zweitens dürften die von Trump angedrohten Importzölle in Höhe von 100 Prozent BYD kaum betreffen – das Unternehmen konzentriert sich vor allem auf den Heimatmarkt sowie Europa. Und das mit Erfolg, wie die jüngsten Daten zeigen. Diese Umstände sprechen mit Blick auf den Chart für eine antizyklische Einstiegsgelegenheit.
Quelle: TradingView.com
Anhaltende Korrektur sorgt für deutliche Underperformance
Trotz eines starken Jahresauftakts beträgt die Rendite der BYD-Aktie in diesem Jahr "nur" 8,5 Prozent. Damit ist das Papier am Handelsplatz in Hongkong ein klarer Underperformer – der Leitindex Hang Seng hat im selben Zeitraum fast 30 Prozent hinzugewonnen. Das ist die beste Bilanz seit vielen Jahren.
Verantwortlich für die Underperformance ist die seit Mai anhaltende Korrektur. Ausgehen vom Allzeithoch bei rund 160 Hongkong-Dollar (HKD; 17,71 Euro) hat die Aktie zwischenzeitlich fast 40 Prozent verloren.
Abverkauf könnte seinen Höhepunkt bereits erreicht haben
Die heftigen Kursverluste haben im Chartbild deutlich Spuren hinterlassen. Die Aktie notiert unterhalb der beiden wichtigen Durchschnittslinien GD50 und GD200, die mit einem sogenannten Death Cross außerdem ein Verkaufssignal geliefert haben.
Zwischenzeitliche Erholungsversuche, wie den Ausbruch aus dem fallenden Keil im Juli, wussten die Verkäuferinnen und Käufer immer wieder zu kontern. Gegenwärtig ist die Aktie daher zwischen der Unterstützung bei 104 HKD (11,51 Euro) und der bei rund 110 HKD (12,17 Euro) verlaufenden 50-Tage-Linie eingeklemmt.
Die Chancen auf eine Trendwende steigen
Doch es gibt Anzeichen für einen bald bevorstehenden Ausbruch nach oben. Sowohl im Relative-Stärke-Index (RSI) als auch im Trendstärkeindikator MACD liegen bullishe Divergenzen vor. Das befürwortet mit wachsender Wahrscheinlichkeit eine Kurswende.
Dabei steht der RSI mit rund 49 Punkten unmittelbar vor dem Bereich, der Stärke anzuzeigen beginnt, während der MACD nur wenig davon entfernt ist, die Nulllinie zu überwinden und damit einen neuen Aufwärtstrend der Aktie anzuzeigen.
Attraktives Chance-Risiko-Profil zur Oberseite
Das könnte in Verbindung mit einem Sprung über die 50-Tage-Linie für neues Kaufinteresse und einen Kursanstieg zunächst bis zur 200-Tage-Linie, die bei 117,60 HKD (13,02 Euro) verläuft, sorgen. Kann auch diese überwunden werden, spräche das bereits für eine übergeordnete Trendwende.
Dieses Setup dürfte aktiv bleiben, solange die Aktie nicht nachhaltig unter ihren aktuellen Unterstützungsbereich beziehungsweise die psychologisch wichtige Marke von 100 HKD (11,07 Euro) Fällt.
Fazit: Antizyklische Einstiegschance auch dank moderater Bewertung
Auch die lange hohe Bewertung der Anteile hat sich inzwischen relativiert. Für das Geschäftsjahr 2026 ist BYD mit dem 16,4-Fachen der erwarteten Gewinne bewertet. Das ist zwar viel im Vergleich zum Rest der Automobilbranche, geht für einen margenstarken Volumenhersteller mit Technologieführerschaft jedoch völlig in Ordnung.
Bei den übrigen Bewertungskennziffern bietet BYD ebenfalls zufriedenstellende Vielfache. So liegt beispielsweise die erwartete Cashflow-Rendite bei 8,6 Prozent und das Kurs-Gewinnwachstumsverhältnis mit 0,6 im günstigen Bereich. Das spricht gemeinsam mit der Bodenbildung im Chart für mittelfristig steigende Kurse – und damit eine aussichtsreiche Einstiegsgelegenheit für antizyklisch agierende Anlegerinnen und Anleger.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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