- Bundeskanzler Friedrich Merz fordert eine europäische Börse.
- Es gibt über 500 Handelsplätze in der EU.
- Rund 11,5 Billionen Euro liegen auf Sparkonten in Europa.
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"Der Vorschlag von Herrn Merz ist der Königsweg für Europa", sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer des Anlegerschutzvereins DSW. Eine zentrale europäische Börse, für die sich Frankfurt anbiete, würde Liquidität bündeln. "Dem stehen aber nationale Interessen entgegen, da alle Länder ihre eigene Börse haben wollen."
Mehr als 500 Handelsplätze in der EU
Merz hatte jüngst im Bundestag gefordert, die Kraft des europäischen Binnenmarkts besser auszuschöpfen. "Wir brauchen eine Art European Stock Exchange, damit erfolgreiche Unternehmen wie zum Beispiel Biontech aus Deutschland nicht an die New Yorker Börse gehen müssen." Der Mainzer Impfstoffentwickler, bekanntgeworden in der Corona-Pandemie, ging 2019 an die amerikanische Technologiebörse Nasdaq.
Vom SPD-Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil kommt "volle Unterstützung". Das sei ein sinnvoller Schritt, wenn es darum gehe, das Zusammenwachsen der europäischen Kapitalmärkte voranzubringen, sagte er am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington.
Auch die Deutsche Börse
11,5 Billionen Euro auf Sparkonten
In den USA gibt es starke Börsen und große Investoren, während die Kapitalmärkte in Europa zersplittert sind. Die EU ringt seit Jahren darum, die Finanzmärkte in Europa zu vertiefen, die Umsetzung aber stockt.
Der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge liegen geschätzt rund 11,5 Billionen Euro in Europa auf den Sparkonten der Bürger. "Dieses Geld verliert an Wert, da die Rendite abzüglich Inflation negativ ist", sagt Tüngler. Würden nur Teile davon in die Kapitalmärkte fließen, ergäben sich gewaltige Summen. "Nur: Das Lenken von Ersparnissen an die Kapitalmärkte funktioniert schon in Deutschland nicht." Die Idee von Merz sei gut, sagt Tüngler. "Nun müssen Taten folgen."/als/DP/zb
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