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Gründerinitiative: Nur Geld für Rüstung und Beton reicht nicht

BERLIN (dpa-AFX) - Milliardenschulden für Verteidigung und Infrastruktur allein reichen aus Sicht der Gründerbranche nicht, um Deutschland wieder auf Kurs zu bringen. In einem gemeinsamen Appell an SPD und Union fordern 111 Unternehmer, Gründer und Manager eine innovationsfreundliche Politik. "Echte Zukunftssicherheit braucht mehr als Milliarden für Rüstung und Beton", heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

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Zwar sei es richtig, dass SPD und Union eine historische Investitionsoffensive für Verteidigung und Infrastruktur planten, gestehen die Unterzeichner zu. Doch die Sondierungsergebnisse der beiden Parteien griffen zu kurz. "Denn unser Land und unser Kontinent werden nicht allein durch die Unterstützung bestehender Industrien souverän, sondern durch Innovationsoffenheit und wirtschaftlichen Fortschritt". Innovations- und Start-up-Politik gehörten ins Zentrum der nächsten Bundesregierung.

Unter den Unterzeichnern sind der Unternehmensberater Roland Berger, Airbus -Verwaltungsratschef René Obermann und Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. Aus der Start-up-Branche sind Jochen Engert, Gründer des Fernbusbetreibers Flix, Zalando-Mitgründer David Schneider und Erik Podzuweit, Co-Chef der Finanzplattform Scalable Capital, vertreten.

Mehr Politik für Zukunftstechnologien

Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands, forderte eine "entschlossene Strategie für eine starke, souveräne Wirtschaft". "Geben wir nur Geld für Militär und Beton aus oder setzen wir auf Zukunftstechnologie wie Kernfusion, Quantencomputing und Space Tech?"

Konkret fordert die Initiative Anreize für Großanleger, um stärker Wagniskapital bereitzustellen, eine erleichtere Zuwanderung internationaler Fachkräfte sowie einen fairen Wettbewerb für Start-ups in Europa, damit diese gegen die großen Tech-Konzerne bestehen könnten.

Die deutsche Gründerbranche ist zwar in den vergangenen Jahren gewachsen, doch es fehlt an Wagniskapital. Zugleich ist die Konkurrenz aus China und den USA groß, wo Milliarden in Künstliche Intelligenz fließen.

"Staat darf nicht Innovationshemmnis werden"

Die Initiative kritisiert die Bürokratie in Deutschland. Nötig sei eine digitalisierte Verwaltung, die Firmengründungen binnen 24 Stunden ermögliche. Der Staat dürfe "nicht selbst zum Innovationshemmnis werden".

Ferner solle Deutschland mit einer eigenen Daten-, Cloud- und Rechenzentrumsstrategie seine digitale Souveränität sichern, anstatt auf Lösungen aus dem Ausland zu vertrauen. Der Staat müsse zudem Gründungen im Umfeld von Universitäten fördern, damit aus wissenschaftlichen Durchbrüchen Geschäftsmodelle entstünden./als/DP/zb

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