- Veltins übernimmt die Marke Karamalz von Eichbaum.
- Die Übernahme könnte den Wettbewerb bei Malzdrinks fördern.
- Karamalz begann vor 70 Jahren als Henninger Karamell-Kraftbier.
- Turnaround-Chancen - 5 brandheiße Kandidaten für 2026! (hier klicken)
Was bedeutet die Übernahme für die Verbraucher?
Die neue Konstellation könnte Schwung in das Getränkesegment bringen - zugunsten der Verbraucher. "Der Wettbewerb wird jetzt sicher noch einmal Fahrt aufnehmen", sagt Niklas Other, Herausgeber des Getränkemarktfachmagazins "Inside". Wie er schildert, hat Krombacher "vor einigen Jahren mit viel Mühe einer ganzen Reihe von Brauereien die Lizenzen für Vitamalz abgekauft".
"Der einzig ernstzunehmende Wettbewerber Karamalz gerät in die Hände von Krombachers vielleicht härtestem Konkurrenten Veltins", sagt Other. Zusammen stünden die beiden jeweils knapp 200.000 Hektoliter großen Malztrunk-Marken Karamalz und Vitamalz für mehr als die Hälfte des Gesamtmarktes der Malzgetränke im Lebensmittelhandel, in Getränkemärkten und Gastronomie.
"Wir sind überzeugt davon, dass wir in diesem klar umrissenen Sortensegment durchaus Wachstumsimpulse erreichen können", kündigt der Sprecher der Veltins-Geschäftsführung, Volker Kuhl, an. Wenige Wochen nach der Übernahme der Markenrechte hat Veltins inzwischen auch mit der Produktion von Karamalz begonnen. Ab dem neuen Jahr werden Handel und Gastronomie aus Meschede im Hochsauerlandkreis damit beliefert.
Das Getränkesegment Malztrunk insgesamt ist nach Darstellung von Other zwar weit von der Absatzhöhe früherer Tage entfernt. "In größeren Einkaufsstätten bleibt es aber ein Pflichtartikel", betont der Branchenkenner.
Steigen die Preise wie beim Bier?
Einige große Bierhersteller haben ihre Preise angehoben. Wie sieht es im Segment Malztrunk aus? "Ja, analog zum Biermarkt steigen auch hier die Preise an", sagt Marcus Strobl, Getränkeexperte beim Marktforschungsunternehmen NIQ.
Nach Beobachtung von Veltins verzeichnete der Gesamtmarkt für Malztrunk in den vergangenen Jahren leichte Absatzrückgänge, "während der Umsatz durch Preissteigerungen vergleichsweise stabil gehalten werden konnte".
Welche Zielgruppen gibt es?
Kinder und ältere Menschen sind nach Einschätzung von Other hauptsächlich Konsumenten von Malztrunk. Strobl sieht das ähnlich: "Das sind in der Regel Haushalte mit Kindern." In der Altersklasse 30 bis 50 Jahre kaufen nach einer Analyse des Marktforschers sogar mehr Haushalte einen Malztrunk als Bier.
Sowohl bei Karamalz als auch bei Vitamalz betonen die jeweiligen Hersteller, dass es sich dabei um alkoholfreie Getränke mit 0,0 Alkoholgehalt handele.
Wie beliebt sind die Malzgetränke?
Im Vergleich zu Bier ist der Malztrunk für die deutsche Brauwirtschaft insgesamt betrachtet eine kleine Nische. In den Supermärkten und Getränkemärkten beträgt der Marktanteil bundesweit betrachtet nach Daten von NIQ nur 1,1 Prozent. Regional kann der Anteil höher oder niedriger liegen.
Die Brauereien sprechen nicht von Malzbier, sondern Malztrunk, Malzdrink oder einfach nur Malz. Es werde in der Regel Zucker zugesetzt und dann entspreche das nicht mehr dem Reinheitsgebot, wie einer der großen Anbieter erläutert.
Wo liegen die Wurzeln von Karamalz?
Vor 70 Jahren begann die Geschichte der Marke Karamalz. Am Anfang stand dabei das alkoholfreie Produkt "Henninger Karamell-Kraftbier" der Henninger Brauerei in Frankfurt am Main. Drei Jahre danach wurde der Name verkürzt und als Karamalz zum Markennamen angemeldet. Die Marke gehörte in den 1990er Jahren über die Henninger Brauerei zur März-Gruppe und ging dann in Besitz der Actris AG über, wie Veltins auflistet. Die Marke sei seit 2001 von der zugehörigen und später eigenständigen Eichbaum-Brauerei geführt worden.
Wie steht es um den bisherigen Besitzer?
Der Verkäufer der Marke Karamalz, die rund 300 Beschäftigte zählende Brauerei Eichbaum in Mannheim, soll im eigenverwalteten Insolvenzverfahren saniert werden. Eichbaum sei vor allem durch Umsatzeinbrüche im Russland-Geschäft in Bedrängnis gekommen, teilte der Rechtsanwalt und vorläufige Sachwalter Thomas Oberle Anfang November mit. Der Verkaufspreis für die Traditionsmarke Karamalz wurde von den Vertragspartnern nicht genannt./vd/DP/zb
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.