Logo von Thyssenkrupp vor dem Hauptsitz in Essen.
Mittwoch, 14.08.2024 10:30 von | Aufrufe: 993

Thyssenkrupp erneut in den roten Zahlen: Stahlbereich belastet Ergebnis erheblich

Logo von Thyssenkrupp vor dem Hauptsitz in Essen. - © TBE / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images

Thyssenkrupp erneut in den roten Zahlen: Stahlbereich und Altprojekte belasten den Konzern

Der Essener Industriekonzern Thyssenkrupp hat auch im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen deutlichen Verlust verzeichnet. Wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab, betrug der Nettoverlust zwischen April und Juni 54 Millionen Euro. Damit setzt sich die Serie von Verlusten fort, die das Unternehmen bereits in den beiden vorangegangenen Quartalen belastet hatten. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte der Konzern noch einen Gewinn von 83 Millionen Euro erzielt, was die aktuellen Schwierigkeiten besonders hervorhebt. Als Reaktion auf die anhaltenden Probleme gab die Aktie um etwa 2 Prozent nach.

Belastungsfaktoren: Einmaleffekte und Entkonsolidierung

Zu den Hauptursachen für das negative Ergebnis zählen Einmaleffekte im Anlagenbau in Höhe von 80 Millionen Euro, die insbesondere durch Mehrkosten bei Altprojekten verursacht wurden. Darüber hinaus führte die Entkonsolidierung der 55-prozentigen Beteiligung an Thyssenkrupp Industries India zu weiteren Belastungen. Diese Entwicklungen trugen entscheidend dazu bei, dass das Unternehmen bereits das dritte Quartal in Folge Verluste hinnehmen musste.

Bereits im Juli hatte Thyssenkrupp vorläufige Zahlen vorgelegt und gleichzeitig seine Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2023/24 nach unten korrigiert. Besonders die schwächelnde Nachfrage in wichtigen Kundenindustrien wie der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau sowie der Bauwirtschaft hat das Geschäft des Konzerns negativ beeinflusst. Diese Branchen sind für Thyssenkrupp von zentraler Bedeutung, und die anhaltend hohen Energiekosten verschärfen die Situation zusätzlich.

Rückgang von Umsatz und operativem Ergebnis

Im dritten Quartal sank der Umsatz des Konzerns um 6 Prozent auf rund neun Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um fast 40 Prozent auf 149 Millionen Euro zurück. Während einige Unternehmensbereiche wie Automotive Technology, Materials Services und Marine Systems ihre Ergebnisse verbessern konnten, verzeichnete der Stahlbereich einen deutlichen Rückgang. Das operative Ergebnis dieses Segments halbierte sich fast und lag nur noch bei 100 Millionen Euro.

Restrukturierung und Stellenabbau im Automobilbereich

Um den Herausforderungen zu begegnen, hat Thyssenkrupp eine umfassende Neuausrichtung im Bereich des Automobilzulieferergeschäfts angekündigt. Insbesondere im Karosseriebau sollen in Deutschland bis zu 400 Stellen gestrichen und die Kapazitäten an anderen Standorten im Ausland erhöht werden. Diese Maßnahmen sollen schrittweise bis Ende des Geschäftsjahres 2024/2025 umgesetzt werden. Zudem wurde der Verkaufsprozess für den Bereich Automation Engineering vorerst gestoppt, während die Verhandlungen über den Verkauf der Bereiche Federn und Stabilisatoren fortgesetzt werden.

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Zukunftsaussichten: Keine kurzfristige Marktstabilisierung in Sicht

Die Perspektiven für eine kurzfristige Erholung des Marktes sind nach Einschätzung von Thyssenkrupp derzeit nicht gegeben. Das Unternehmen erklärte, dass auch die eingeleiteten Effizienzsteigerungsmaßnahmen im Rahmen des Performanceprogramms APEX die aktuellen Einbußen nicht vollständig ausgleichen können. Die Herausforderungen in den wichtigen Industriezweigen und die anhaltend hohen Kosten stellen den Konzern weiterhin vor große Probleme.

Quelle: manager-magazin.de

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