Die Studie "Gedenkanstoß Memo" legte die Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft vor. Anlass ist der 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und des NS-Staats. Befragt wurden im Oktober 2024 rund 3.000 Menschen. Die Stichprobe ist laut Studie repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland.
Erinnerung an den NS vielen wichtig
Dabei gaben den Angaben zufolge 42,8 Prozent der Befragten an, es sei ihnen wichtig, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus in Deutschland lebendig zu halten. Doch sagten 20,7 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, es sei in Ordnung, wenn künftige Generationen sich nicht mehr mit der NS-Zeit auseinandersetzten.
38,1 Prozent fanden einen "Schlussstrich" richtig, 37,2 Prozent lehnten dies ab. 44,8 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu: "Ich ärgere mich darüber, dass den Deutschen auch heute noch die Verbrechen an den Juden vorgehalten werden.".
Antisemitismus nimmt zu
Studienleiter Jonas Rees von der Universität Bielefeld erklärte: "Antisemitische, rechtspopulistische und geschichtsrevisionistische Haltungen haben im Vergleich zu früheren Befragungen merklich zugenommen und sind nun endgültig wieder in der Mitte der Gesellschaft angekommen."
So stimmten 25,9 Prozent der Befragten der Aussage zu: "Die Juden nutzen die Erinnerung an den Holocaust heute für ihren eigenen Vorteil aus." Die Behauptung "Juden haben in Deutschland zu viel Einfluss" trugen 12,3 Prozent der Befragten mit. Das waren deutlich mehr als in vergleichbaren "Memo"-Studien 2022 (3,2 Prozent) und 2020 (2,4 Prozent).
Vier von zehn sehen keine besondere Verpflichtung gegenüber Israel
In der jetzigen Studie sagten 44,4 Prozent der Befragten, sie sähen es als persönliche Verantwortung, solidarisch mit Juden in Deutschland zu sein, 23,3 Prozent lehnten dies ab, 32,1 Prozent sagten teils/teils. 39,8 Prozent der Befragten widersprachen der Aussage: "Deutschland hat eine besondere Verpflichtung gegenüber Israel". Zustimmung fand diese Aussage bei 28,5 Prozent der Befragten./vsr/DP/mis
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