2. Dezember 2025. FRANKFURT (Deutsche Börse). Am ETF-Markt scheint die mögliche KI-Blase kein Thema zu sein. Frank Mohr von der Société Générale meldet einen klaren Kaufüberhang – auch in Technologie-Trackern. Dabei gehe es vor allem um globale und US-Aktien. „Sie machen zusammen rund 70 Prozent unserer Umsätze aus“, berichtet Mohr. Europäische und Schwellenländeraktien spielten derzeit keine große Rolle. Jenseits von MSCI World, S&P 500 und Nasdaq sind Rüstungswerte, Edelmetalle und Kryptowährungen wichtig. „Hohe Umsätze weisen bei uns vor allem Rüstungs-ETFs und Edelmetall-ETCs auf“, erklärt Ivo Orlemann von der ICF Bank.
„Sehr starke Käufe“ sieht Mohr im Bereich der großen Indizes beispielsweise für den SPDR S&P 500 (IE000XZSV718), den UBS Core MSCI World (IE00BD4TXV59) und den Vanguard FTSE All-World (IE00BK5BQT80). Umsatzstark bleiben bei der trading-affinen Lang & Schwarz-Kundschaft gehebelte Nasdaq-ETNs (IE00BLRPRL42, IE00BLRPRJ20), wie Michael Norizin erklärt. Im Handel mit Schwellenländer-ETFs gibt es Mohr zufolge einige Gewinnmitnahmen, etwa im iShares MSCI Emerging Markets (IE00B0M63177). Der hat sich zwar von seinen Hochs entfernt, kommt seit Jahresanfang immer noch auf ein Kursplus von 16 Prozent.
Defense-Tracker: Immer noch Kursplus von 42 Prozent
Wegen der Verhandlungen über einen Ukraine-Frieden stehen Rüstungs-ETFs unverändert auf den Verkaufslisten, Orlemann zufolge vor allem der VanEck Defense (IE000YYE6WK5) und der WisdomTree Europe Defence (IE0002Y8CX98). Laut Norizin von Lang & Schwarz fliegt meist das VanEck-Produkt aus den Portfolios. Der VanEck Defense, der größte Rüstungs-ETF, hat seit dem Hoch im Oktober zwar rund 14 Prozent an Wert verloren. Seit Jahresanfang ergibt sich aber immer noch ein Plus von 42 Prozent.
Umsatzspitzenreiter im Handel mit Branchen-ETFs und klar gesucht bleiben Mohr zufolge die Tech-Tracker – trotz der Sorgen um eine KI-Blase. Beliebt sind etwa der Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data (IE00BGV5VN51), der iShares S&P 500 Information Technology Sector (IE00B3WJKG14) und der iShares Digital Security (IE00BG0J4C88). Norizin meldet sehr hohe Umsätze für den VanEck Crypto and Blockchain Innovators (IE00BMDKNW35).
Minen-ETFs beliebt
Außerdem setzen sich die Zuflüsse in Minen-ETFs fort, wie Mohr feststellt, vor allem den UBS Solactive Global Pure Gold Miners (IE00B7KMNP07). „Einige verkaufen aber auch“, beobachtet er. Deutlich mehr Käufe als Verkäufe macht er zudem bei Banken-ETFs aus, etwa dem Amundi Euro Stoxx Banks (LU1829219390) und dem Xtrackers MSCI World Financials (IE00BM67HL84).
Ebenfalls umsatzstark bei Lang & Schwarz: der WisdomTree S&P 500 VIX Short-Term Futures 2.25x Daily Leveraged-ETN (XS2819843736). Der bildet die kurzfristig erwartete Volatilität des S&P 500 mit Hebel ab.
Verkäufe von Geldmarkt-ETFs, Käufe von Edelmetall-ETCs
Für den Anleihebereich registriert Mohr Abflüsse aus den lange so beliebten Geldmarkt-ETFs, etwa von Xtrackers, iShares oder DekaBank. Gesetzt werde stattdessen auf den iShares Core Global Aggregate Bond (IE00BDBRDM35) sowie Unternehmensanleihen-ETFs.
Umsatzstark bleibt der Handel mit Edelmetall-ETCs. Besonders beliebt bei ICF-Kunden: der Invesco Physical Gold (IE00B579F325) und der WisdomTree Silver 3x Daily Leveraged (IE00B7XD2195). „Der dreifach gehebelte Silber-ETC ist wegen des starken Silberpreisanstiegs zuletzt geradezu explodiert“, bemerkt Orlemann.
Krypto-ETNs: „Viel los ist nicht“
Trotz heftiger Bewegungen bei den Kryptowährungen halten sich die Umsätze mit Krypto-ETNs in Grenzen. „Viel los ist nicht“, stellt Orlemann fest. Er sieht den WisdomTree Physical Bitcoin (GB00BJYDH287) von den Umsätzen her vorne. Norizin berichtet von Käufen und Verkäufen, je nach Kursentwicklung. „Es geht aber fast nur um Bitcoin- (CH0454664001), Ethereum- und Ripple-ETNs“, ergänzt er.
Der Bitcoin war vor rund zehn Tagen auf 81.000 US-Dollar gefallen und kostet aktuell rund 87.000 US-Dollar – ein Minus von über 30 Prozent gegenüber dem Hoch von fast 126.000 US-Dollar im Oktober.
Von Anna-Maria Borse, 2. Dezember 2025 © Deutsche Börse AG
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.