Jeff Park: "Dieser eine Chart erklärt, warum Bitcoin nicht steigen wird"
Das "digitale Gold" hinkt den Erwartungen der Bullen weiter stark hinterher. Krypto- und Finanzmarktexperte Jeff Park erklärt nun, woran es aus seiner Sicht hakt.
Jeff Park ist Partner und Chief Investment Officer bei Bitcoin-Treasury-Unternehmen ProCap und Berater bei Bitwise Asset Management. Er reduziert die negative Kursentwicklung zunächst auf eine einfache Beobachtung: Während ETF-Anleger eher bullisch sind, verkauft ein in Teil der alten Bitcoin-Wale. Diese gegenläufigen Strategien können Aufwärtsbewegungen ausbremsen und die Volatilität insgesamt drücken.
Die Krux an der Sache: Dies macht sich in der Folge auch am Optionsmarkt bemerkbar. Im Zentrum seiner Argumentation steht eine Divergenz bei der Preisbildung von Optionen. Bei Optionen auf den Bitcoin ETF IBIT seien länger laufende Calls, also Wetten auf steigende Kurse, vergleichsweise teuer. Bei Optionen auf nativen Bitcoin, etwa auf Deribit, sei Upside dagegen deutlich günstiger.
Warum das den Spot-Preis beeinflussen kann, erklärt Park über die Mechanik von Covered Calls. Viele OGs halten Bitcoin seit Jahren im Bestand. Wenn sie Calls gegen diese Bestände verkaufen, müssen sie dafür keinen Bitcoin neu kaufen, sondern nutzen ihre bestehenden Coins als Sicherheit und verkaufen lediglich das Aufwärtspotenzial. Dadurch entstehe kein zusätzlicher Kaufdruck, stattdessen komme über die Call-Verkäufe ein struktureller Volatilitätsdämpfer in den Markt.
Die Gegenseite solcher Trades sind oft Market Maker, die ihr Risiko dynamisch absichern. Je nach Positionierung kann dieses Hedging dazu führen, dass Kurse stärker um bestimmte Strike-Niveaus “eingefangen” werden. In der Praxis bedeutet dies häufig mehr Seitwärtsbewegung und weniger explosive Ausbrüche.
Aus dieser Perspektive sei es entscheidend, dass Bitcoin nicht nur Nachfrage sieht, sondern auch wieder nachhaltig eine höhere implizite Volatilität erreicht, weil diese in Parks Logik ein zentraler Treibstoff für starke Trendbewegungen ist.
Die Aufwärtsvolatilitätsprämie ist für IBIT deutlich höher als für native BTC, wenn man über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten hinausgeht
Was sich ändern müsste, damit Bitcoin wieder nachhaltig in den Bullenmodus schaltet, leitet Park ebenfalls aus dieser Struktur ab. Entweder nimmt das systematische Call Selling aus großen Beständen ab, oder die Nachfrage nach Upside über IBIT Optionen steigt so stark, dass sie dieses Angebot überlagert. Bis dahin bleibt in seiner Schlussfolgerung die unbequeme Erkenntnis, dass ETFs zwar Kaufdruck bringen können, aber nicht automatisch die nächste große Rally auslösen.
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