Wenn man sich darüber derzeit nicht sicher sein sollte,
dann ist das nicht tragisch, denn so geht es der Hälfte der Marktteilnehmer.
In repräsentativen Umfragen zeigt sich neuerdings eine er-
schreckend hohe Anzahl von Anlegern, die keine Meinung
über den weiteren, kurzfristigen Verlauf der Aktienmärkte ha-
ben. Dies trifft vor allem auf deutsche Anleger zu. Die Unsicher-
heit zeigt sich jedoch nicht nur am Aktienmarkt. Zumindest
lässt sie sich auch aus dem am Freitag veröffentlichten Konsum-
klima-Indikator der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK)
ablesen. So sind aus Sicht der Verbraucher die Rezessions-
gefahren weiterhin vorhanden. Hierzu trägt nicht zuletzt die
Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und die politische
Diskussion zu Wegen aus der Krise bei.
Zudem haben Marktteilnehmer noch zu gut folgende Aussa-
gen im Hinterkopf: ....rechnen damit, dass die Gewinne im nächsten Jahr um
35 Prozent zulegen werden., .Die Industrieproduktion hat ihren Tiefpunkt
durchschritten. oder ....gutes Fundament für einen nachhaltigen Aufwärts-
trend der Kurse.. Was sich liest, als ob es gestern erst erschienen wäre,
stammt aus Prognosen diverser Analysten und Medien von vor ziemlich genau
einem Jahr. Dabei wurde sogar ein Dow Jones von 15.000 Punkten prognos-
tiziert.
Viele Anleger trauen den Versprechen der Analysten und Medien nach dem
erhofften Aufschwung daher nicht, womit sich auch wieder die Unsicherheit
erklären lässt. Die Rahmendaten sind nach wie vor nicht so gut, wie sie es
sein sollten, dennoch hört man vielfach, dass nun endlich der Bärenmarkt
vorüber sein soll. Dennoch könnte die freundliche Tendenz zumindest bis zur
EZB-Sitzung am Donnerstag weiter anhalten. Dann muss sich zeigen, ob und
um wie viel die Zinsen tatsächlich gesenkt werden, was einen kräftigen Im-
puls für den Aktienmarkt bedeutet. In die eine oder andere Richtung.