Woher kommt auf einmal die Zuversicht?

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Happy End:

Woher kommt auf einmal die Zuversicht?

 
26.08.03 09:18
Die Deutschen sind es leid. Sie wollen nichts mehr hören von Rezession und Dauerkrise, nichts mehr lesen über den Schuldenberg und das Rentendesaster, keine Schaubilder mehr sehen mit Kurven, die nur eine Richtung kennen: nach unten. Im Land ist wieder Optimismus zu spüren. Die vom Münchner ifo Institut befragten Unternehmen sind zuversichtlich, dass sie im kommenden Halbjahr mehr Geschäfte machen werden; auch der von Konsumforschern ermittelte Index für das Verbrauchervertrauen steigt so stark wie seit Herbst 2000 nicht mehr. Selbst notorisch zweifelnde Ökonomen stellen ihren Studien in diesen Tagen eine ungewöhnliche Einleitung voran: Vergesst einfach alles, was wir vor ein paar Wochen geschrieben haben, man kann die Fakten auch anders interpretieren – und zwar positiv.

Woher kommt auf einmal die Zuversicht? Bei immer noch 4,4 Millionen Arbeitslosen? Bei einer Regierung, die sich, statt Großes zu wagen, regelmäßig im Kleinen verheddert – am Arbeitsmarkt und bei der Gesundheit, bei der Gewerbesteuer und der Entfernungspauschale? Bei einer Opposition, die jedes Reförmchen benörgelt oder im föderalen Sandkastenspiel zwischen Bundestag und Bundesrat blockiert?

Alles richtig, aber die positiven Signale mehren sich: Seit ihrem Tiefstand im März sind die Aktienkurse in Deutschland um fast 60 Prozent hochgeschnellt. Rein rechnerisch hat das Großaktionäre und Kleinanleger um mehr als 225 Millionen Euro reicher gemacht. Und die Börse, das wissen wir aus früheren Rezessionen, ist ein klassischer Frühindikator.

Ging zu Jahresbeginn die Sorge vor einem Bankenkrach um, schreiben die Geldhäuser nun wieder Gewinne. Das erhöht ihre Bereitschaft, Kredite zu vergeben – an Mittelständler, die eine neue Produktionsmaschine brauchen. Oder an Familien, die eine neue Waschmaschine wollen.

Die Zinsen in Euroland sind niedrig wie nie, das verringert die Investitionskosten der Firmen.

Die Auftragsbücher der Unternehmen füllen sich. Noch im Mai waren sie auf dem niedrigsten Stand seit anderthalb Jahren.

Die Einzelhändler haben erstmals seit Dezember wieder mehr verkauft.

Bei den Fluglinien steigen die Passagierzahlen. Und 9000 Kilometer weiter östlich zeigt ein Land, dass selbst eine 13 Jahre dauernde Krise ein Ende finden kann: Schon ist vom japanischen Comeback die Rede.

Düstere Lage, rosiger Horizont. Für einen Wendepunkt der Konjunktur ist diese Diskrepanz typisch: Erst keimt die Hoffnung, dann wächst die Wirtschaft. Bereits dreimal sah es in den vergangenen zwei Jahren so aus, als ob dem Stimmungsumschwung bei Unternehmern und Verbrauchern auch die reale Wende zum Besseren folgen werde. Doch jedes Mal blieb der Aufschwung aus: Im Frühherbst 2001 brachten die Terroranschläge des 11.September die Angst zurück; im Frühsommer 2002 nährte der Enron-Skandal die Skepsis vor Bilanztricksern in den Chefetagen; im Frühjahr 2003 lösten der Irak-Krieg und die Furcht vor der Lungenkrankheit Sars den dritten Schock in der Weltwirtschaft aus.

Kommt nun endlich die Wende? Tatsächlich hängt alles von einem Faktor ab, den die Prognostiker in ihren Gleichungen und Formeln gar nicht berücksichtigen können: Es ist der Faktor Mensch.

Jeder Aufschwung kann drei Impulsen folgen, da sind sich Keynesianer und Angebotstheoretiker ausnahmsweise einig: Der Staat kann Geld in die Wirtschaft pumpen – das zumindest versucht die rot-grüne Bundesregierung durch das Vorziehen der Steuerreform. Die Unternehmen können investieren und Kapazitäten aufbauen – aber dieser Wachstumseffekt wird ohne Nachfrage niemals nachhaltig sein. So sind es vor allem die Menschen, die diesmal für die Wende sorgen müssen. Ihre Ausgaben sind es, welche die Wirtschaft wieder wachsen lassen.

Jahrelang haben es sich die Deutschen ziemlich bequem gemacht. Ein Aufschwung vollzog sich hierzulande immer nach demselben Muster des „exportinduzierten Wachstums“: Erst griffen die ausländischen Käufer nach deutschen Waren, deshalb stieg die Produktion der Unternehmen. Dann investierten die Betriebe in Maschinen und stellten neue Arbeitskräfte ein. Die Menschen verdienten mehr Geld und gingen einkaufen – der Aufschwung war da. Bloß: So wird es diesmal nicht funktionieren.

Diesmal verhindert der starke Euro den Nachfrageschub aus dem Ausland. Die Amerikaner etwa müssen für deutsche Waren heute ein Drittel mehr bezahlen als noch vor zwei Jahren. Diesmal also ist entscheidend, ob der Zuversicht der Menschen auch eine höhere Inlandsnachfrage folgt.

In der Krise haben die Deutschen ihre Ausgaben systematisch eingeschränkt. Angstsparen nennen das die Ökonomen, und Angst hatten die Menschen reichlich – zum Beispiel, dass mit der Einführung des Euro alles teurer wird. Oder dass ihnen Rot-Grün – wie nach der Wahl 2002 debattiert – mit willkürlichen Abgabenerhöhungen das Geld aus der Tasche zieht. Während die Amerikaner auch im Abschwung munter konsumierten, hielten die Deutschen seit dem Jahrtausendwechsel ihr Bündel zusammen, die Sparquote stieg. Jetzt aber sollte Angst eigentlich kein Thema mehr sein: Der Euro ist definitiv kein Teuro, die Inflationsraten sind niedrig, und das Vorziehen der letzten Stufe der Steuerreform soll die Bürger um insgesamt 15 Milliarden Euro entlasten.

Es ist der gigantische Nachholbedarf der vergangenen Jahre, der nun die Initialzündung für den Aufschwung liefern kann – wenn endlich auch die Politik ihren Teil dazu beiträgt. Die Menschen brauchen Gewissheit, dass niedrigere Krankenkassenbeiträge und ein zukunftsfestes Rentenniveau nicht nur versprochen, sondern auch verwirklicht werden. Und sie brauchen Geld, mit dem sie die Wirtschaft wieder ankurbeln können.

Deshalb geht es nun vor allem um drei Dinge: Erstens darf die Opposition das Vorziehen der Steuerreform nicht im Bundesrat blockieren, etwa durch die unsinnige Forderung nach einer sofortigen Gegenfinanzierung. Sonst wird die Chance des Nachfrageschubs kaputtgespart.

Zweitens sollte die Bundesbank mit ihrer gern verbreiteten Mär aufräumen, wonach höhere Staatsschulden – etwa durch eine auf Pump finanzierte Steuerreform – das Land in den finanziellen Ruin treiben. Es gibt viele Beispiele dafür, dass verschuldete Länder im Boom ihre Finanzen sanierten, aber kein einziges Beispiel, dass dies in der Krise gelang. Auch das Argument, höhere Staatsschulden würden die Kauflust der Bürger bremsen, ist falsch. Niemand gibt heute weniger Geld aus, weil morgen – vielleicht – höhere Steuern drohen.

Drittens muss die Bundesregierung darauf dringen, dass Brüssel den europäischen Stabilitätspakt umbaut. Sich an eine starre Defizitgrenze zu klammern ist keine politische Vision, sondern fiskalische Kleinkrämerei. Dem Euro übrigens würde ein modifizierter Pakt gar nicht schaden – sonst wäre sein Wechselkurs bereits jetzt eingebrochen, da in ganz Europa über den Pakt spekuliert wird.

Schon einmal ist es dem rot-grünen Wackelkabinett gelungen, diesem Land so etwas wie Gewissheit zu bieten: 1999, als nach einem chaotischen Regierungsstart und dem Abgang des Finanzministers die große Steuerreform kam. Es folgte ein kurzer, heftiger Boom. Warum nicht auch 2003 – aber dann nachhaltig?


Düstere Lage, rosiger Horizont....
JoBar:

Der Schreiberling muß sich je ne ordentliche

 
26.08.03 09:30
Portion Koks reingezogen haben, bevor er diesen Blödsinn verzapft hat. Ein typischer Fall von "Gut gemeint ist nicht gut gemacht!"

Man, Happy, kannst Du überhaupt noch in den Rasierspiegel gucken, wenn Du so einen Schwachsinn hier reinstellst - natürlich ohne Quellenangabe. Ist es vom Hickel :)

J
eurest:

na god sei dank bin ich franzose

 
26.08.03 09:31

Woher kommt auf einmal die Zuversicht? 1147410

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Pichel:

Happy und rasieren? 2 Welten...

 
26.08.03 09:40
;-)

Gruß Pichel Woher kommt auf einmal die Zuversicht? 1147428
JoBar:

Dunkel ist der Sinn Deiner Worte, Pichel. Was

 
26.08.03 09:44
willst Du uns, die den Happy End noch nie von Angesicht zu Angesicht gesegen haben, damit sagen????

J ( ins grübeln vertieft )  
Pichel:

hähähähä

 
26.08.03 09:58
Happy is ne Frau?
JoBar:

Hab ich schon daran gedacht, aber da gibt es

 
26.08.03 10:17
doch Postings wie "Happy ist Beamte'r'" und ich habe da noch nie einen Widerspruch gesehen.

Und übehaupt! Können den Frauen FCK-Fans sein? *scheinheiligguck*

J
Happy End:

???

 
26.08.03 11:52
JoBar:

Was denn nun?

 
26.08.03 12:03
- Frau Happy End oder
- Herr Happy End?

J
cascaisienne:

@jobar

 
26.08.03 12:55
*ggg*

siehste geht doch mit den Kecken Postings;-)

Gruß c2
Pichel:

beides *lol* o. T.

 
26.08.03 12:59
Happy End:

Gleich rappelt´s in der Kiste, Pichel

 
26.08.03 14:10
JoBar:

Uuuuuuuaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhh!! Was zum Teufel

 
26.08.03 14:25
ist denn hier los??????????????????

Pichel, Happy End was soll das denn??

J
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