Wochenausblick für Woche 45

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Wochenausblick für Woche 45

 
03.11.02 23:56

Ausbleibende Zinssenkung wäre katastrophal

Diese Woche werden die Finanzmärkten ganz im Zeichen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) stehen. Der Euro wird es schwer haben.

Analysten fürchten vor allem ein Ausbleiben der erwarteten Zinssenkung in den USA. Dann rechnen sie mit starken Kursverlusten bei Aktien, Anleihen und beim Dollar. Die Fed-Funds-Zielrate liegt derzeit bei 1,75 Prozent. Die Sitzung der britischen Notenbank wird weniger Beachtung finden.

Zunehmende Zinssenkungsspekulationen haben der Wall Street am Freitag noch einmal Auftrieb verschafft. Im Wochenvergleich stieg der Dow Jones um 0,9 Prozent und der Nasdaq Composite um 2,2 Prozent. Während in Europa der Stoxx 50 1,0 Prozent verlor, legte der Dax um 2,0 Prozent zu. In Tokio fiel der Nikkei 225 um 0,5 Prozent.


Die Fed hat kaum eine Wahl

In den USA "haben die Märkte eine Zinssenkung längst eingepreist - die Fed kann es sich kaum leisten, bei diesen Rahmenbedingungen einen Abwärtsimpuls zu geben", sagte Lara Rhame von Brown Brothers Harriman. Nachdem der Arbeitsmarktbericht und der nationale Einkaufsmanagerindex in den USA am Freitag das Bild einer stotternden Konjunktur komplettierten, mehren sich an der Wall Street sogar die Stimmen, die nach einer Zinssenkung der Fed um 50 Basispunkte rufen.


Christian Schmidt von der Landesbank Hessen Thüringen geht davon aus, dass die Mehrheit der Marktteilnehmer mit einer Zinssenkung der Fed um 50 Basispunkte rechnet. "25 Basispunkte wären bereits eine kleine Enttäuschung." Auch der Chefstratege der Deutschen Bank, Bernd Meyer, erwartet von einer Senkung der Zinsen in den USA keine Impulse für die Aktienmärkte, da "die Finanzierungskosten der Industrie nicht deutlich fallen würden." Auf dem derzeit niedrigen Niveau hätte sie möglicherweise keinen oder sogar einen negativen Effekt.


Hoffen auf Signale von der EZB

Eine Rücknahme des Leitzinses der EZB (derzeit 3,25 Prozent) könne hingegen als ermutigendes Signal interpretiert werden, sagte Meyer. Die Marktteilnehmer könnten den Eindruck gewinnen, dass die Notenbank neben dem Inflationsziel auch das Wirtschaftswachstum als sekundäres Ziel verfolgt. Niedrigere Zinsen "wären sehr gut für die Märkte", sagte Matthias Jörss von Sal. Oppenheim. Durch die größere Differenz zwischen kurz- und langfristigen Zinsen stiegen die Margen der Banken. "Für Finanzwerte wäre eine Zinssenkung das Beste, was passieren kann."


Aus technischer Sicht erwarten die Analysten in dieser Woche eher eine Seitwärtsbewegung. "Wir haben im Dax eine Handelsspanne zwischen 2980 und 3260 Punkten etabliert - es wird schwer sein, die Widerstandslinie bei 3280 Punkten zu überschreiten", sagte Schmidt. "Nur bei guten Nachrichten wären 3550 Punkte denkbar." Ähnlich die Einschätzung von Jörss: "Wir sind in einer Phase, in der wir den Anstieg des letzten Monats erst einmal verdauen."


In dieser Woche legen noch einige prominente Unternehmen in Europa ihre Quartalsergebnisse vor: Am Montag berichten der französische Medienkonzern Vivendi Universal und die niederländische Bank ABN Amro , am Dienstag veröffentlicht British Airways seine Ergebnisse, und am Mittwoch legen BNP Paribas , Heidelberger Druck und Puma ihre Zahlen vor. Am Donnerstag folgen Adidas-Salomon , Aixtron , British Telecom , die London Stock Exchange und Olivetti. Zum Wochenschluss berichten die Deutsche Börse und der Konsumgüterhersteller Henkel .


In den USA gibt es mit Walt Disney und Cisco nur noch zwei Highlights der Ertragssaison. Außerdem legen am Dienstag Fox Entertainment und der Versicherer MetLife Zahlen vor.


Feste Börsen belasten Bonds nicht

An den Bondmärkten gehen Strategen davon aus, dass die Differenz zwischen kurz- und langfristigen Renditen zunehmen wird. "Bei den zweijährigen US-Treasuries sind 25 Basispunkte eingepreist, 50 hingegen noch nicht ganz", sagte Jan Loeys, Chef-Rentenstratege bei JP Morgan. Daher hätten diese Papiere noch leichtes Kurspotential.


Für die Euro-Zone ist Loeys noch optimistischer. "Ein kleiner Zinsschritt würde neue Zinssenkungsphantasie schaffen, diese bliebe erhalten, wenn die EZB nichts tut." In diesem Umfeld würden selbst freundliche Börsen die Bondmärkte nicht belasten. Im Falle einer Rücknahme um 50 Basispunkte rechnet Peter Schaffrik von Dresdner Kleinwort Wasserstein mit einer Rally bei den Anleihen, zumal die Investoren derzeit neutral positioniert seien.


Der Euro wird es nach Meinung von Eugen Keller vom Bankhaus Metzler schwer haben, seine Gewinne auszubauen. "Er ist nach dem jüngsten Anstieg überkauft, ein Rückfall auf 0,9925 $ ist wahrscheinlich." Am Freitagabend notierte die Gemeinschaftswährung bei 0,9966 $, nachdem sie zuvor kurz die Parität zum Dollar erreicht hatte.
ftd.
 
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Wirtschaft / Indikatoren

Sonntag: 03.11.02

keine Termine bekannt!


Montag: 04.11.02

08:00 Deutschland
Umsatz im Einzelhandel  

12:00 EU
Produzentenpreis-Index  

16:00 USA
Auftragseingänge d. Industrie  


Dienstag: 05.11.02

09:45 Italien
Einkaufsmanagerindex (Dienstleistungen)

09:50 Frankreich
Einkaufsmanagerindex (Dienstleistungen)

09:55 Deutschland
Einkaufsmanagerindex (Dienstleistungen)

10:00 EU
Einkaufsmanagerindex (Dienstleistungen)

10:30 Großbritannien
Einkaufsmanagerindex (Dienstleistungen)

10:30 Großbritannien
Industrieproduktion  

12:00 EU
Arbeitslosenzahlen

12:00 EU
Wirtschaftsstimmung

12:00 EU
Geschäftsklimaindex

16:00 USA
ISM-Index (Dienstleistungen)


Mittwoch: 06.11.02

06:00 Japan
Frühindikatoren (vorl.)  

12:00 Deutschland
Auftragseingang Verarbeitendes Gewerbe  

20:15 USA
FED - Zinsentscheidung  


Donnerstag: 07.11.02

08:00 Deutschland
Konsumentenpreis-Index (endg.)

10:00 Deutschland
Arbeitslosenzahlen  

12:00 EU
BIP  

12:00 EU
BIP (Vorausschau)

13:00 Großbritannien
Bank of England - Zinsentscheidung  

13:45 EU
EZB - Zinsentscheidung  

14:30 USA
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe  

14:30 USA
Produktivität (vorl.)  

16:00 USA
Lagerbestände (Großhandel)

16:00 USA
Großhandelsumsätze  

21:00 USA
Konsumentenkredite


Freitag: 08.11.02

05:30 Japan
Verbrauchervertrauen

08:00 Deutschland
Stahlproduktion  

08:00 Deutschland
Eisenproduktion

10:30 Großbritannien
Außenhandel  

12:00 Deutschland
Produktionsindex  


Samstag: 09.11.02

keine Termine bekannt!




Aktiengesellschaften

Sonntag: 03.11.02

keine Termine bekannt!


Montag: 04.11.02

ABN Amro Holding
9-Monatsbericht

BRAINPOWER N.V.
9-Monatsbericht
Analystenkonferenz

DYCKERHOFF AG
9-Monatsbericht

ELMOS Semiconductor AG
9-Monatsbericht

Novasoft AG
9-Monatsbericht

SINGULUS TECHNOLOGIES AG
9-Monatsbericht


Dienstag: 05.11.02

ADVA Optical
9-Monatsbericht

ComputerLinks AG
9-Monatsbericht

DIS Deutscher Industrie Service AG
9-Monatsbericht
Analystenkonferenz

FANTASTIC CORP.
9-Monatsbericht

FJA AG
9-Monatsbericht

ICOS Corp.
9-Monatsbericht
Analystenkonferenz

Ludwig Beck am Ratshauseck-Textilhaus Feldmeier AG
9-Monatsbericht

MICROSOFT CORP
Hauptversammlung

MorphoSys AG
9-Monatsbericht

Pfeiffer Vacuum Technology AG
9-Monatsbericht

PLAUT AG
9-Monatsbericht

Priceline.com
9-Monatsbericht
Analystenkonferenz

PROGRESS-WERK OBERKIRCH AG
9-Monatsbericht

Rofin Sinar AG
4. Quartal

RÖSCH AG Medizintechnik
Pressekonferenz
Analystenkonferenz

STEAG HamaTech AG
9-Monatsbericht

transtec AG
9-Monatsbericht
Analystenkonferenz

varetis AG
9-Monatsbericht


Mittwoch: 06.11.02

BMW
9-Monatsbericht

BNP Paribas
9-Monatsbericht

Bouygues
9-Monatsbericht

CENIT AG Systemhaus
9-Monatsbericht

CISCO SYSTEMS
3-Monatsbericht
Analystenkonferenz

DT. LUFTHANSA AG
9-Monatsbericht
Pressekonferenz

HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN
6-Monatsbericht

HUGO BOSS AG
9-Monatsbericht

JUNGHEINRICH AG
9-Monatsbericht

Lion Bioscience AG
6-Monatsbericht

PHOENIX AG
9-Monatsbericht

PUMA AG
9-Monatsbericht

SCHWARZ PHARMA AG
9-Monatsbericht

Softline AG
Hauptversammlung

Süss MicroTec AG
9-Monatsbericht

Villeroy & Boch AG VZ
Analystenkonferenz


Donnerstag: 07.11.02

ADIDAS-SALOMON AG
9-Monatsbericht

Aegon N.V.
9-Monatsbericht

AIXTRON AG
9-Monatsbericht

ARTICON-INTEGRALIS AG
9-Monatsbericht

British Telecom
6-Monatsbericht

CYCOS AG
9-Monatsbericht

GeneScan Europe
9-Monatsbericht

GILDEMEISTER
9-Monatsbericht

Halliburton
9-Monatsbericht
Analystenkonferenz

HÖFT & WESSEL AG
9-Monatsbericht

JUNGHEINRICH AG
Analystenkonferenz

LAMBDA PHYSIK AG
vorläufige Jahreszahlen

Olivetti Group
9-Monatsbericht

PARAGON AG
9-Monatsbericht

PROSIEBENSAT.1
9-Monatsbericht

QUALCOMM INC
4. Quartal
Analystenkonferenz

realTech AG
9-Monatsbericht

SGL CARBON AG
9-Monatsbericht

Softing AG
9-Monatsbericht

Takkt AG
9-Monatsbericht

TDS Informationstechnologie AG
9-Monatsbericht

technotrans AG
9-Monatsbericht

TELE ATLAS N.V.
9-Monatsbericht

Telecom Italia
9-Monatsbericht

Telegate AG
9-Monatsbericht

WALT DISNEY
4. Quartal
Analystenkonferenz


Freitag: 08.11.02

BETA Systems Software AG
9-Monatsbericht

Dt. Börse AG
9-Monatsbericht

Eli Lilly
Analystenkonferenz

FUNKWERK AG
9-Monatsbericht

HENKEL KGaA
9-Monatsbericht

Infineon
vorläufige Jahreszahlen
Pressekonferenz

United Labels AG
9-Monatsbericht


Samstag: 09.11.02

keine Termine bekannt!

 
 
 
 
 
 
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Die Stimmung ist schlechter als die Lage

 
04.11.02 10:31
Mit den Herbststürmen kommen die besten Monate. In den letzten 40 Jahren lag die stärkste Performance an der Börse immer zwischen November und März.

Außerdem liegt der DAX30 wie in anderen Jahren zuvor um mehr als 30 Prozent unter dem 200-Tage-Durchschnitt. Analysten sehen hierin ein Zeichen für eine mögliche Erholung, denn historisch folgte auf einen Abstand von über 20 Prozent immer eine deutliche technische Erholung.

Doch natürlich wird es auch weiterhin schlechte Nachrichten geben. Die WestLB Panmure geht allerdings davon aus, dass der Markt News wie Konjunktursorgen, politische Risiken oder Enttäuschungen bei Quartalsgewinnen "relativ gut wegstecken" kann.

Saisonale Muster sprechen für Erholung

Dabei sieht erstmal doch alles ziemlich düster aus. Das dritte Quartal war in diesem Jahr das schlechteste seit 1959. Saisonale Muster aber versprechen eine bessere Performance in den kommenden Quartalen. So ist das vierte historisch stärker (durchschnittlich um +2,8 Prozent) und das erste sieht mit durchschnittlich 5,1 Prozent stets die höchsten Anstiege.

September ist dagegen historisch der Monat mit der durchschnittlich schwächsten Performance. Auch in diesem Jahr verlor der DAX 30 über 20 Prozent. Daher gilt nach Ansicht der WestLB, dass "mit den Monaten November bis März der Zeitraum mit der historisch besten Performance bevorsteht".

Die falschen politischen Signale

Einen wesentlichen Belastungsfaktor für eine Erholung sehen viele Analysten allerdings im neuen Programm der Regierungskoalition. Ausweitung der Ökosteuer, Einführung einer Mindeststeuer oder die Besteuerung von Spekulationsgewinnen von Privatanlegern kommen bei den Börsenexperten gar nicht gut an. Viele meinen, solche Ideen dürften sich langfristig negativ auf den Aktienmarkt auswirken.

Ein echter Reformwille sei nicht erkennbar, hieß es bei der WestLB. Vielmehr herrsche der Eindruck vor, dass es nur um die Erschließung zusätzlicher Geldquellen gehe und dass der Staat genau dort ansetze, wo mit dem geringsten Widerstand gerechnet werde, nämlich bei den privaten Haushalten. Eine solche Strategie setze in konjunkturell schwachen Zeiten genau das falsche Signal, da sie die Konsumfreude und das Investitionsklima nur noch weiter verschlechtere.

Und dann sind da natürlich die stets präsenten geopolitischen Risiken zu bedenken, im Moment also die anhaltende Gefahr eines Krieges im Irak, die Angst vor neuen Terroranschlägen oder die Zukunft Brasiliens nach den jüngsten Wahlen.

Stimmung schlechter als Lage

Solche Unsicherheiten sind nicht gerade dazu angetan, die Stimmung der Anleger wieder Richtung Sonne zu schicken. Insgesamt steht der Zeiger auf Sorge. Angst vor einem neuen Einbruch der Weltkonjunktur oder einer weiteren Verschlechterung an den Aktienmärkten herrschen vor, viele Investoren haben nach herben Verlusten erst mal die Nase voll.

Der Ifo-Geschäftsklima-Index war im September zum vierten mal in Folge gesunken. Diese Verschlechterung dürfte aber nicht zuletzt auf einer etwas voreiligen Beurteilung der nächsten sechs Monate - besonders vor dem Hintergrund der Irak-Krise - beruhen. Denn bisher weiß ja eigentlich niemand genau, was da kommen wird.

Die aktuelle Geschäftslage wurde von den befragten Unternehmen dagegen besser als im Vormonat eingeschätzt. Nach Ansicht der WestLB Zeichen für eine Normalisierung. Auch waren die Auftragseingänge im August um 1,7 Prozent gestiegen, was sowohl auf mehr Bestellungen aus dem In- und Ausland zurückzuführen war. Darüber hinaus wurde die Industrieproduktion im August ausgedehnt und die Einzelhandelsumsätze stiegen um 1,5 Prozent.

Analystenschätzungen bleiben verhalten

Wir haben die Analystenschätzungen für sieben Unternehmen verglichen, die in den letzten Monaten durch positive oder negative News aufgefallen sind.

Konsens-Ratings jetzt und Anfang des Jahres



UnternehmenNewsRating Nov. 02*Rating Jan. 02*EPS Nov. 02 (Euro)EPS Jan. 02(Euro)
Deutsche Telekomerfolgreiche Umstrukturierung2,802,63-1,360,06
SAPQ3 besser als erwartet2,792,582,703,10
Pumaanhaltende Wachstumsstory1,291,564,792,47
Schwarz PharmaRechstreit in USA gewonnen2,153,330,380,71
Bayersteigende Kosten durch Entlassungen3,343,320,891,52
Deutsche Bankenttäuschende Q3-Zahlen2,642,432,955,27
Siemensschwache Aussichten für 032,402,662,122,10
*1,00 = Buy, 2,00 = Buy/Hold, 3,00 = Hold, 4,00 = Sell/Hold, 5,00 = Sell
Quelle: Multex Global Estimates

Generell lässt sich wohl sagen, dass die Stimmung in Deutschland eigentlich schlechter ist, als die tatsächliche konjunkturelle Lage. Die WestLB sieht trotz einer verhaltenen Entwicklung in den nächsten Monaten keine Zeichen dafür, dass die deutsche Wirtschaft in eine Rezession abgleiten wird.
multexinvestor

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