Wo hohe Dividenden locken

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Wo hohe Dividenden locken

 
01.11.04 14:15

 Zwölf Unternehmen aus dem DAX wollen mehr Geld ausschütten.

        Welche Werte sich lohnen

Hamburg - Viele Kleinanleger dürfen sich in diesem Jahr auf einen warmen Dividendenregen freuen. 13 der 30 DAX-Unternehmen wollen ihren Aktionären für das vergangene Jahr eine höhere Dividende auszahlen (siehe Tabelle). "Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die dazu beitragen kann, das Vertrauen in Aktien wieder zu erhöhen", sagt Frank Schallenberger, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

"Die Dividende hat für Kleinaktionäre nach wie vor eine große Bedeutung", sagt auch Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). "Sie ist als Teil dessen, was eine Aktie auf längere Sicht an Rendite bringt, nicht zu unterschätzen." Laut einer Studie der LBBW sind von der Wertentwicklung des DAX seit 1998 nur 60 Prozent auf Kurssteigerungen zurückzuführen und 40 Prozent auf die jährlichen Gewinnausschüttungen.

Vor allem wenn die Kurse fallen, ist die Dividende für viele Aktienbesitzer ein willkommenes Trostpflaster. So schütten die 30 DAX-Konzerne für 2003 immerhin zusammen knapp elf Milliarden Euro aus. Das ist zwar weniger als die 16 Milliarden Euro im Rekordjahr 2001, dennoch steigt nach zwei Jahren mit rückläufiger Tendenz die Gesamtsumme damit erstmals wieder um mehr als sieben Prozent.

Bei der Suche nach attraktiven Aktientiteln hilft die Dividendenrendite. Diese wichtige Kennzahl drückt aus, welche Verzinsung die jährliche Gewinnausschüttung bezogen auf den Aktienkurs bietet. Sie errechnet sich aus der Dividendenhöhe geteilt durch den aktuellen Aktienkurs, multipliziert mit 100.


Zu den Dividendenkönigen im DAX gehören DaimlerChrysler, mit einer Rendite von derzeit 4,4 Prozent Spitzenreiter in dem Börsenindex, dicht gefolgt von TUI (4,3 Prozent), E.ON (3,8), RWE (3,5), BASF und ThyssenKrupp (beide 3,4). Oft die Kehrseite der Medaille: Bei DaimlerChrysler liegt die hohe Rendite zum Beispiel nur am niedrigen Aktienkurs. Wer die Papiere des Autobauers noch für 50 oder gar 60 Euro gekauft hat, kommt nur auf 3,0 beziehungsweise 2,5 Prozent Rendite.

"Allerdings gibt es unter den DAX-Unternehmen auch einige unrühmliche Ausnahmen, bei denen die Dividende entweder gekürzt wird oder ganz ausfällt", sagt Schallenberger. Hier dürften vor allem Lufthansa- und Telekom-Aktionäre enttäuscht sein.

"Man darf bei der Dividende daher nicht nur in die Vergangenheit schauen", warnt Annemarie Schlüter, Analystin bei der Haspa. "Es kommt auch sehr auf die geschäftlichen Aussichten eines Unternehmens an. Denn läuft es mal schlechter, kann die Ausschüttung gekürzt oder ganz gestrichen werden."

Als stabile Dividendenwerte gelten zum Beispiel Versicherer und Pharmahersteller. So haben Altana, Schering und Henkel ihre Ausschüttungen seit 18 Jahren nicht gekürzt, die Allianz und die Münchener Rück sogar seit mehreren Jahrzehnten nicht. Als dritte Gruppe gelten auch Versorger wie RWE oder E.ON als zuverlässige Dividendenzahler.

Die Haspa-Expertin empfiehlt zudem einige Werte aus der zweiten Reihe, also aus dem M-DAX und S-DAX: "Die Hamburger Unternehmen MPC und Deutsche Euroshop kommen aktuell auf Dividendenrenditen von 8,4 und 5,5 Prozent", sagt Annemarie Schlüter. "Boss-Vorzugsaktien liegen bei 4,5 Prozent, K+S und die Deutsche Industriebank IKB bei jeweils 3,9 Prozent."

Besser als im DAX sieht es auch bei einigen Werten aus dem Euro Stoxx 50 aus, der 50 Börsenschwergewichte aus dem Euro-Raum enthält. Die LBBW empfiehlt hier den italienischen Versorger Enel, den italienischen Mobilfunkanbieter TIM, die niederländischen Banken ABN/Amro und ING sowie den italienischen Ölkonzern ENI, die alle auf Dividendenrenditen um fünf Prozent kommen.

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