Am Mittwoch wird der deutsche Aktienmarkt nach Einschätzung von Händlern auf die schlechten US-Vorgaben reagieren und zeitweise unter die Marke von 5.000 Punkten fallen. Die Spekulationen über das Thema Bilanzierung belastet nach dem Enron-Debakel auch die Stimmung deutscher Anleger, sagt ein Händler.
Es gebe nur wenige kursbewegende Nachrichten. „Der Umsatz wird aber höher werden als in den vergangenen beiden Tagen“, erwartet ein Marktteilnehmer.
Im Schnitt rechnen vorbörslich befragten Händler mit einem Dax-Schlusstand von 5.005 Punkten. „Die Leute sind skeptisch geworden. Nachrichten wie über die jüngsten Konkurse werden in steigenden Märkten eher weggesteckt, aber im Mix mit der Unsicherheit über den Zeitpunkt einer wirtschaftlichen Erholung wirken sie sehr negativ,“ sagt ein Analyst. Wegen der seit einigen Wochen guten US-Wirtschaftsdaten halte er den DAX aber für gut nach unten abgesichert.
Ein Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochsausgabe), dem zufolge die Europäische Kommission die staatlichen Beihilfen der EU-Mitgliedsländer deutlich reduzieren will und sich dabei zunächst auf die ostdeutschen Projekten von Infineon und BMW konzentriert, werden von Händlern am Morgen als belastend für die Aktienkurse der beiden Unternehmen eingeschätzt.
Berichte über den Verkauf des Gas- und Ölgeschäfts von Veba Oil, das zu E.ON gehört, an Petro-Canada werden von Händlern am Morgen als positiv für E.ON eingeschätzt. Der Preis sehe auf den ersten Blick gut aus. Die von Kamps vorbörslich vorgelegten Eckdaten werden von einem Händler in einer ersten Einschätzung als gut beurteilt. Die angekündigte Schuldverschreibung sehe auf den ersten Blick zwar wie ein Wermutstropfen aus. Angesichts der derzeit niedrigen Zinsen sei sie aber sinnvoll, da mit ihr Akquisitionen günstig finanziert werden könnten.
Quelle: wiwo.de / vwd
30.01.2002 08:37:23
