Vorausblick:Oktober 2003
Frankfurt mf ~ Mit Tränengas und Wasserwerfern hat die Polizei eine Ansammlung randalierender Börsenmakler in Frankfurts Bankenviertel ~ aufgelöst. Zum Aufruhr der Wertpapierhändler war es gekommen, kurz nachdem der DAX die kritische Marke von 500 Punkten von oben durchstoßen hatte. Die Geldleute verlangten von Börsenchef Werner Seifert Auskunft über ihre Zukunft. Doch Seifert weigerte sich; der aufgebrachten Meute gegenüber zu treten. Die schleuderte daraufhin Notebook -Computer auf die Sicherheitsleute und drohte mit zur Waffe zusammengerollten Papieren, die aussahen wie Unterlagen für die Riester-Rente.
Mit einer Arbeitslosenquote von fast 9O Prozent ist die Lage in der Finanzbranche dramatisch. Im Rahmen der Hartz-Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wird versucht. die Wertpapiermakler in anderen Berufen unterzubringen. „Leider haben sie keine verwertbaren Fähigkeiten“, klagt allerdings ein Sprecher der Bundesregierung. Ohnehin herrsche auch in anderen Branchen nicht gerade Arbeitskräftemangel.
Der Ölpreis von 60 Dollar pro Barrel, der nun schon seit Monaten bezahlt werden muss, würgt die Wirtschaft ab. Auch acht Monate nach dem Kriegsbeginn gegen den irakischen Präsidenten Saddam Hussein ist noch kein Ende dr Kampfhandlungen abzusehen. Die amerikanischen Truppen haben sich in den Weiten des Landes festgefahren und machen kaum Fortschritte im Kampf gegen die Partisanen.
An den Börsen war allerdings am Morgen der DAX zu einem überraschenden Höhenflug gestartet. In der Spitze legte der Index der 30 deutschen Großunternehmen um fünf Punkte zu. Doch mit der ungewohnten Aufwärtsbewegung war bald Schluss, als sich die Meldung über eine Festnahme des irakischen Diktators als Ente herausstellte. Auf einer Pressekonferenz in Bagdad erläuterte Colonel Tomothy Feaseable die Misere: “In den vergangenen Wochen haben wir 300 Männer und zwei Frauen festgenommen, die aussahen wie Saddam. Bisher handelte es sich immer um Doppelgänger. Doch wir lassen nicht nach in unserer Suche.
In der UNO wird unterdessen der Rückhalt für die Amerikaner immer geringer. Bundeskanzler Gerhard Schröder wird mit den Worten zitiert: „Wenn die so weitermachen, kommt der Stoiber doch noch nach Berlin“. Außenminister Joschka Fischer soll Insidern zufolge erwägen, sich in diesem Fall als Olivenbauer in der Toskana selbständig zu machen.
„ Er hat sich schon in Brüssel erkundigt, ob es dafür Fördermittel gibt“, will ein Mitglied der Opposition erfahren haben.
Ende vergangener Woche war vorübergehend Leben in die Gemeinde der depressiven Frankfurter Finanzangestellten gekommen, als einer von ihnen im Internet eine Stellenausschreibung der DresdnerDeutschenCommerzAllianz (DDAC) fand, in der ein Hausmeister für die Zentrale in München gesucht wurde. Unter den sofort abgeschickten
300 000 Online-Bewerbungen brach allerdings das Netz sofort zusammen. Später dementierte eine DDAC-Sprecherin die Stellensuche mit den Worten: „ Es ist unsere Politik, die Lohnkosten weiter zu senken. Wir stellen garantiert niemanden ein. Nirgends.“
Freundlich ist von den nach wie vor in Frankfurt aktiven Börsenmaklern die neue Handelszeit von 10.00 bis 10.30 Uhr aufgenommen worden. Erst in den jeweils letzten 30 Sekunden ist es gelegentlich zu ein wenig Hektik gekommen. Begrüßt wurde von den Märkten auch die Umstellung der Notierung der Aktien von EURO auf CENT. Es scheint sich für die nervliche Verfassung der Marktteilnehmer und damit für das Vertrauen in den Finanzplatz Frankfurt positiv auszuwirken, dass wieder von Kursen etwa für die Deutsche Telekom von 20 geredet werden kann und für DaimlerChrysler von 40, auch wenn damit eben CENT gemeint sind und nicht EURO.
Frankfurt mf ~ Mit Tränengas und Wasserwerfern hat die Polizei eine Ansammlung randalierender Börsenmakler in Frankfurts Bankenviertel ~ aufgelöst. Zum Aufruhr der Wertpapierhändler war es gekommen, kurz nachdem der DAX die kritische Marke von 500 Punkten von oben durchstoßen hatte. Die Geldleute verlangten von Börsenchef Werner Seifert Auskunft über ihre Zukunft. Doch Seifert weigerte sich; der aufgebrachten Meute gegenüber zu treten. Die schleuderte daraufhin Notebook -Computer auf die Sicherheitsleute und drohte mit zur Waffe zusammengerollten Papieren, die aussahen wie Unterlagen für die Riester-Rente.
Mit einer Arbeitslosenquote von fast 9O Prozent ist die Lage in der Finanzbranche dramatisch. Im Rahmen der Hartz-Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wird versucht. die Wertpapiermakler in anderen Berufen unterzubringen. „Leider haben sie keine verwertbaren Fähigkeiten“, klagt allerdings ein Sprecher der Bundesregierung. Ohnehin herrsche auch in anderen Branchen nicht gerade Arbeitskräftemangel.
Der Ölpreis von 60 Dollar pro Barrel, der nun schon seit Monaten bezahlt werden muss, würgt die Wirtschaft ab. Auch acht Monate nach dem Kriegsbeginn gegen den irakischen Präsidenten Saddam Hussein ist noch kein Ende dr Kampfhandlungen abzusehen. Die amerikanischen Truppen haben sich in den Weiten des Landes festgefahren und machen kaum Fortschritte im Kampf gegen die Partisanen.
An den Börsen war allerdings am Morgen der DAX zu einem überraschenden Höhenflug gestartet. In der Spitze legte der Index der 30 deutschen Großunternehmen um fünf Punkte zu. Doch mit der ungewohnten Aufwärtsbewegung war bald Schluss, als sich die Meldung über eine Festnahme des irakischen Diktators als Ente herausstellte. Auf einer Pressekonferenz in Bagdad erläuterte Colonel Tomothy Feaseable die Misere: “In den vergangenen Wochen haben wir 300 Männer und zwei Frauen festgenommen, die aussahen wie Saddam. Bisher handelte es sich immer um Doppelgänger. Doch wir lassen nicht nach in unserer Suche.
In der UNO wird unterdessen der Rückhalt für die Amerikaner immer geringer. Bundeskanzler Gerhard Schröder wird mit den Worten zitiert: „Wenn die so weitermachen, kommt der Stoiber doch noch nach Berlin“. Außenminister Joschka Fischer soll Insidern zufolge erwägen, sich in diesem Fall als Olivenbauer in der Toskana selbständig zu machen.
„ Er hat sich schon in Brüssel erkundigt, ob es dafür Fördermittel gibt“, will ein Mitglied der Opposition erfahren haben.
Ende vergangener Woche war vorübergehend Leben in die Gemeinde der depressiven Frankfurter Finanzangestellten gekommen, als einer von ihnen im Internet eine Stellenausschreibung der DresdnerDeutschenCommerzAllianz (DDAC) fand, in der ein Hausmeister für die Zentrale in München gesucht wurde. Unter den sofort abgeschickten
300 000 Online-Bewerbungen brach allerdings das Netz sofort zusammen. Später dementierte eine DDAC-Sprecherin die Stellensuche mit den Worten: „ Es ist unsere Politik, die Lohnkosten weiter zu senken. Wir stellen garantiert niemanden ein. Nirgends.“
Freundlich ist von den nach wie vor in Frankfurt aktiven Börsenmaklern die neue Handelszeit von 10.00 bis 10.30 Uhr aufgenommen worden. Erst in den jeweils letzten 30 Sekunden ist es gelegentlich zu ein wenig Hektik gekommen. Begrüßt wurde von den Märkten auch die Umstellung der Notierung der Aktien von EURO auf CENT. Es scheint sich für die nervliche Verfassung der Marktteilnehmer und damit für das Vertrauen in den Finanzplatz Frankfurt positiv auszuwirken, dass wieder von Kursen etwa für die Deutsche Telekom von 20 geredet werden kann und für DaimlerChrysler von 40, auch wenn damit eben CENT gemeint sind und nicht EURO.