Millionendeal perfekt: Simak wechselt zu Bayer Leverkusen :-((((((((
Die Unterschrift steht zwar noch aus, aber der Transfer von Jan Simak zu Bayer Leverkusen ist beschlossene Sache. „Wir machen das“, sagte gestern am späten Nachmittag 96-Klubchef Martin Kind, nachdem er das Fax von Bayer-Geschäftsführer Reiner Calmund mit der siebenstelligen Zahl erhalten hatte.
Verlässt Hannover: 96-Star Jan Simak.
Damit steht das fest, was sich schon seit Tagen abzeichnete: Der Tscheche, mit 18 Toren maßgeblich am Aufstieg der „Roten“ in die 1. Fußball-Bundesliga beteiligt, wird in der kommenden Saison für den deutschen Vizemeister spielen.
Über die Höhe der Ablösezahlung ist Stillschweigen vereinbart; sie dürfte mehr als sechs Millionen Euro betragen. Simak ist damit der mit Abstand teuerste Transfer in der 96-Vereinsgeschichte. Nicht zum Zuge kam der 1. FC Kaiserslautern, den der 23-Jährige ursprünglich zum Wunschverein erklärt hatte.
Immerhin hat Simak gestern das getan, was ihm in Hannover häufig sehr schwergefallen ist: Er hat sich an die Spielregeln gehalten. Ehe er in Leverkusen Vertragsgespräche führte, traf er sich in Kaiserslautern mit Klubchef Jürgen Friedrich. Der gab sich hinterher noch hoffnungsvoll: „Wir haben uns ausgesprochen. Eine Entscheidung ist nicht gefallen.“ Die Tatsachen sprechen eine andere Sprache: Schon wegen der deutlich geringen Ablöse, die der FCK zu zahlen bereit war, hätte sich Hannover 96 nicht auf den Transfer des Tschechen in die Pfalz eingelassen. Auch zu Nachbesserungen war Klubchef Kind nicht mehr bereit. „Ich will nicht mehr verhandeln“, sagte er, „wir sind doch nicht auf einem türkischen Basar.“ Der FCK habe ausreichend Zeit gehabt, ein akzeptables Angebot vorzulegen.
Das hat nun Bayer Leverkusen unterbreitet. Simak bekommt zudem einen lukrativen Fünfjahresvertrag, und er hat beim Champions-League-Teilnehmer die reizvolleren sportlichen Perspektiven. Für Trainer Klaus Toppmöller, der sich am vergangenen Wochenende wie auch Calmund mit Simak in Prag getroffen hatte, ist er der Wunschspieler, der ruhig etwas kosten darf. Auf Bedenken Calmunds, der auch außerhalb des Spielfeldes unberechenbare Simak könne bei Bayer aus der Reihe tanzen und für Unruhe sorgen, ist der Leverkusener Chefcoach nicht eingegangen.
Die Millionen für Simak, der zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen war, will 96 zum Teil auch in einen Nachfolger investieren. Kind sprach von „mehreren Kandidaten“; auch Kotrainer Mirko Slomka, der gestern von einer Reise aus Südamerika zurückgekehrt ist, habe „interessante Namen“ mitgebracht.
Zudem kündigte der 96-Klubchef an, dass mit dem Geld aus Leverkusen nun auch die eine oder andere der Entscheidung getroffen werden könne, die schon seit längerer Zeit anstünden. Damit dürfte neue Bewegung in die Verhandlungen wegen des Wechsels von Jiri Stajner (Slovan Liberec) nach Hannover kommen. Er war wegen zu hoher Ablöseforderungen für den Torschützenkönig der 1. tschechischen Liga hinausgezögert worden. Auch das Karlsruher Duo Clemens Fritz/Marco Engelhardt steht mit oben auf der 96-Einkaufsliste, die eigentlich bis Mitte Juni nicht mehr hervorgeholt werden sollte. Dann erwarten die Bundesligisten Klarheit über die TV-Zahlungen.
Und wie ist das mit der ursprünglichen Aussage der 96-Verantwortlichen, Simak nicht verkaufen zu wollen? Er habe das mit Trainer Ralf Rangnick diskutiert, sagte Kind. „Es war keine einfache Entscheidung.“ Wahrscheinlich aber die vernünftigste: 96 bekommt jetzt gutes Geld für einen überdurchschnittlichen Fußballer, der zuletzt deutlich erkennen ließ, was er von Hannover hält: nichts.
Simak gab letztlich dem 1. FC Kaiserslautern noch eine Absage, nachdem er sich mit dem Vorstandsvorsitzenden ,,Atze'' Friedrich schon weitgehend über einen Transfer einig gewesen war. ,,Ich komme mit allen Charakteren klar'', meinte Toppmöller vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Simak als ,,schwieriger Typ'' gilt. Simak hatte in Hannover noch einen Vertrag bis 2005.
Bayer muss in der kommenden Saison Nationalspieler Michael Ballack und den Brasilianer Ze Roberto ersetzen, die beide zu Bayern München wechselten.
fe
bye peet