O'klickt is: Oans, Zwoa, G'suffa!
> von Zara
> Schäumendes Bier, lachende und schunkelnde Menschen -- wohin man schaut:
> Gemütlichkeit.
> Doch wie lautet schon die 1. journalistische Phrase: Die Idylle trügt!
>
> 07:00 Uhr
> Ein guter Tag, um aufzustehen. Verschiedene Kunden besuchen unsere Firma
> -und mit 'uns' das Oktoberfest. Ich bin gut drauf und danke dem Herrn,
> dass ich da nicht dabei bin, sondern nur gewisse Kollegensäcke. Hä hä.
>
> 09:00
> Soeben E-Mail bekommen. Kreimer ist krank, ich soll als Ersatz mitkommen.
> Herr! Was habe ich getan, dass Du mich so strafst?
>
> 09:01
> Aber nicht mit mir. Ich bin schlauer. Und ich habe Freunde. Gute Freunde.
> Zum Beispiel Karl, den Betriebarzt: Eine Bierzeltallergie ist ja schnell
> diagnostiziert.
>
> 09:30
> Betriebsarzt attestiert mir glänzende Gesundheit. Blödes Arschloch!
>
> 14:01
> Endlich Fax vom Anwalt, Spezialist Arbeitsrecht: muss also kein
> Trachtengewand tragen. Revidiere Vorurteile über Anwälte. Wir brauchen das
> Pack wohl wirklich.
>
> 14:30
> Abmarsch zum Oktoberfest in einem Pulk von etwa 50 Personen. Bemerke, dass
> mein Abteilungsleiter auf dem Weg an einem Stück Butter herumnuckelt. Was
> hat er vor? Egal, ich jedenfalls werde ein Alsterwasser trinken und mich
> dann aus dem Staub machen.
>
> 15.00
> Ankunft. Auf dem Weg von der U-Bahn zum Festplatz torkeln uns die ersten
> Betrunkenen entgegen. Sehe meine schlimmsten Vorteile über Süddeutschland
> in jeder nur denkbaren Hinsicht bestätigt. Allerdings sieht Frau
> Koksdorfer in ihrem Trachtenkleid wirklich nicht unattraktiv aus.
>
> 15.07
> Bemerke großen Verkehr um die "Wies'n": Vor allem ankommende und
> abfahrende Sanitäter.
>
> 15:30
> Nach Überquerung einiger Herumliegender erreichen wir Bierzelt.
> Sicherheitspersonal will uns nicht reinlassen: Zelt überfüllt. Unsere
> Reservierung wird ignoriert. Zu recht, denn wir können sie nicht
> nachweisen. Unser Vorstand ist komplett verschwunden -- dabei haben die
> Heinis doch die Eintrittskarten.
>
> 15:35
> Schlägerei vor uns.
>
> 15:40
> Schlägerei links neben uns.
>
> 15:45
> Schlägerei rechts neben uns.
>
> 15:50
> Schlägerei hinter uns.
>
> 15:55
> Vorstand gut drauf, vor allem Goldmann und Sachs haben zugelangt und sich
> wohl an einer Schnapsbar ein paar erste Runden gegeben. Verstehe, die Last
> der Führungsverantwortung... Sicherheitsleute lassen uns nun ins Zelt.
>
> 16:00
> Lärm wie in einer Bierhalle - wen wundert's: es ist ja eine. Äußere dies,
> doch keiner lacht. Muss dringend an meinen Gags arbeiten.
>
> 16:01
> Luft zum Schneiden. Boden nass, irgendwo regnet's rein. Überall rote Nasen
> und volle Blasen. Bayerisch gekleidete Kapelle spielt gerade 'Mambo No.
> 5'.
>
> 16:03
> Erste Verluste noch auf dem Gang: Krawczyk von der Entwicklung kriegt
> einen Krug auf den Schädel und landet blutend auf dem schmierigen Boden.
> Schmidt, der ihm zu Hilfe eilt, wird von privaten Sicherheitsleuten
> offenbar für Angreifer gehalten, mit zwei Gummi-Totschlägern ausgeknockt
> und zusammen mit Krawczyk aus dem Zelt geworfen.
> Bayerisch gekleidete Kapelle spielt gerade 'Samba di Janeiro'.
>
> 16:04
> Vorfall arbeitet in mir. Will empört das Zelt verlassen, sehe dann aber
> die drohenden Gebärden der Sicherheitsleute und beschließe, zumindest
> meine Freimarke für ein Hähnchen und ein Bier zu nutzen.
>
> 16:12
> Blasmusik schwenkt nun in Richtung 'Boney M.'. Erreichen unsere
> reservierte Box. Rücksichtslose Kollegen beginnen sofort zu qualmen. Als
> ob die Luft hier nicht schon mies genug wäre. Bin froh, dass ich es vor
> zwei Jahren aufgegeben habe. Seitdem ist mein Leben viel besser.
> Habe es leider nicht geschafft, in der Nähe von Frau Koksdorfer zu sitzen.
> Wir hätten uns prima über die neue Buchhaltungssoftware austauschen
> können.
>
> 17:05
> ENDLICH! Wir können unsere Bestellung aufgeben!
>
> 18:04
> Mehrere Frauen, denen ich nicht im Dunklen begegnen möchte, tragen
> gleichzeitig etwa zwanzig Maß Schaum pro Arm herein, sowie etliche Hendl,
> die ihre besten Zeiten zweifelsohne schon hinter sich hatten, als der
> Grill noch in ferner Zukunft lag.
> Mit Knödel.
>
> 18:06
> Stelle fest, dass auf dem Oktoberfest die Maß-Krüge nur Halbe enthalten.
> Frage mich auch, wie drei verschiedene Lippenstiftsorten an mein Glas
> kommen. Proste Frau Koksdorfer zu. Sie prostet zurück! Wenn das meine Frau
> wüsste!
> Naja, ein kleiner Flirt hat noch niemandem geschadet.
>
> 19:09
> Kapelle spielt zackige Militärmärsche. Neid: Oberhuber neben mir haut
> klammheimlich ab. Ich will mich schon mit ihm zusammen verkrümeln, da
> hinterlässt er mir seine Bier- und Hendl-Marken.
> Nehme an.
> Erstens: So eine Person weniger zwischen mir und Gesprächen über den
> Schuldbegriff bei Ibsen mit Frau Koksdorfer. Zweitens gilt: Besser den
> Magen verrenkt als dem Chef was geschenkt.
>
> 19:25
> Die zweite Maß schmeckt in der Tat besser als die erste. Blas-Kapelle
> spielt Portishead im 3/4-Takt.
>
> 19:42
> Betriebsarzt und Chefsekretärin sind plötzlich weg. Hab ich schon
> Filmriss?
>
> 19:55
> Die dritte ist die bisher definitiv beste.
>
> 20:00
> Betriebsarzt und Chefsekretärin plötzlich wieder da. Wo san die bloss
> g'wesen?
>
> 20:18
> Wo hier wohl die Töpfe san?
>
> 20:19
> Alle haben rote Nasen und prasseln wuid durchanand'. Die negative Wirkung
> von Allohol kann nich mehr geleugnet wer'n. Vor allem, seitdem der Chef in
> Unterhos'n auf dem Tisch tanzt, was nur hoib so bizarr wär', wenn seine
> Sekretärin net oben-ohne mitmachen würde. Wusste gar nicht, dass es sooo
> große BHs gibt.
> Scheiß-Konfirmandenblase: Ich glaub, ich muss mal.
> Chefsekretärin und Abteilungsleiter plötzlich weg.
>
> 20:26
> I halt's definitiv nimmer aus: Ich muss pinkeln!
>
> 20:27
> Press mich quälende Stunden durch Menschenmassen, nur um dann eine
> Schlange zu erreichen! Anstehen an Pisspötten? San die denn narrisch?
>
> 20:28
> Oh Gott, oh Gott, wenn das mal gutgeht...
>
> 20:29
> Oh Scheisse, oh Mann, o Gottogott, ah, ah, bald, da vorne, noch drei
> Mann...
> Himmel! Die stenga ja vor'm Waschbecken an!
>
> 20:30
> AAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH!
> Der Abfluss ist frei.
>
> 20:40
> Kollegen sind nett: Bei meiner Rückkehr stand schon ein neues Bier bereit.
> Zigarre lehne ich allerdings ab. Kaue heimlich Koffeintabletten.
> Chefsekretärin immer noch, sowie Goldmann und Sachs plötzlich weg.
> Abteilungsleiter wieder da. Rätselhaft: Auf dem Klo hab ich sie nicht
> gesehen.
> Abteilungsleiter sieht verschwitzt aus. Mir is auch scho warm...
>
> 20:42
> Nehme Zigarre nun doch an, schließlich kann ich die mir nun gegenüber
> sitzende Frau Koksdorfer nicht alleine rauchen lassen.
>
> 20:50
> Am Nebentisch übergießen fünf Neuseeländer drei Italienerinnen mit Bier.
> Erstaunlich, wie transparent T-Shirts werden können.
> Sakra: An dene Nippel kennt' ma ja an Huat aufhängen!
>
> 21:10
> Chefsekretärin sowie Goldmann und Sachs plötzlich wieder da. Ich geb's
> auf. Unterhalt mich prima mit Frau Koksdorfer. Gebe den Mann von Welt,
> weise auf mein Buch hin, und mach schlüpfrige Anspielungen, immerhin spüre
> ich ihren nackten Fuß an meinem Hosenfall.
> Als ihr unter dem Tisch meine Hand auf den Schenkel legen will (hey! Nur
> legen! Was ist daran schlimm?), feuert sie mir eine. G'schamige Zicke!
>
> 21:20
> Ihr Fuß steckt immer noch in meinem Hosenfall. Versteh oaner die Weiber!
> Schaue allen anwesenden Dirndl-Dirnen auf'n Mund, um a bisserl Oralsex zu
> visualisiern.
>
> 21:29
> Herrgottna, langsam werd ma des Sperma flockig. Wend mich der
> Chefsekretärin zu. A bisserl was geht imma... Thekla hoasst se also, die
> oide Schnoi'n. Und sie liebt meine Sex-Witzerl, tja, hat hoit an
> G'schmack. Ja, so soin de Dirnen sein: Verrucht!
> Fühl mi a bisserl benommen. Kau noch mehr Koffeintabletten. Werd scho
> helf'n.
> Fuß knet' wieder - jo wos is jetz dees?
>
> 21:31
> Ois klärt si auf: Es war (und ist) Theklas Fuß. Dass sie Tippen kann, dees
> war ja quasi bekannt, aber auch mit de Fiass hat's drauf, oh la la und
> lujah, sog i.
>
> 21:32
> Thekla mocht an Subberwitz: Wos is ein Super-Macho? Haha. Jo, oiso, der
> lässt sich eine Stunde lang oan blosn, kommt dann aber net zum Abspritzn,
> sondern es wird bloß sein Ringelpitz woach. Nachhert frogt er des Woaberl:
> Hey, Schnoi'n, mach D'r nix draus, aber: passiert Dir des eefters? Ha-ha.
>
> 21:40
> Stoarker Urin-Geruch. Koa Ahnung, wo der herkommt... is eh egal, i liag
> mit der Thekla unterm Tisch.
> Proktisch: Sie hat längst koa Unterwäsche mehr an. Mit viel Mühe quetsch
> ich moan elften Finger, Codename "Zyklop", durch'n Eingriff von dera
> verdammten Schiesser-Unterhosen.
> Ich Depp, ich bleeder! Hätt i doch bloss den Slip an'zogen! Jetzat wois i
> a, warum mei Frau mir immer sogt, ich soi de Unterwäsch'n bassend zum Hemd
> anzian!
>
> 21:41
> Geräumig, aber warm und feucht. Jodelhidü! Extrem feucht. Ernüchternd
> feucht. Kam da etwa schon jemand, ehe ich kam?
> Naja, jetz' is eh scho wurscht.
>
> 21:42
> Bald, ja, gleich, Kloane, i komm gleich, jo! jo! Johh! Glei!
>
> 21:43
> WAAAAH! Goldmann und Sachs aus dem Vorstand übergeben sich lautstark unter
> den Tisch! Auf uns!
> 10 Sekunden vor dem Raketenstart!
> Bin auf oan Schlag wieder nüchtern.
>
> 21:44
> Thekla flüchtet kriechend unter anderen Tisch und bleibt bei dortiger
> Swinger-Party liegen. Will ebenfalls aufstehen, rutsch' aber in
> Erbrochenem aus.
> Sakra, hier unten ist ois platschnass und mit halbverdaute Knoedel-Fetzen
> verschmiert. Ey, die Hendl-Haut hättens vor'm Schlucken doch wenigstens
> kau'n können!
>
> 21:45
> Endlich auf'n Knien, aber orientierungslos. Wem gehört der Rock vor mein'
> Augen? Ey! Netter Schlüpfer, der mit der aufgedruckten Madonna vor dem
> goldenen Dreieck.
> Verdammt! Wieder ausgerutscht!
>
> 21:46
> Wuarg! Kann kaum glauben, dass Goldmann und Sachs soviel kotzen können.
> Mache den Fehler, ungläubig an dem wiedergekäuten
> Haxn-Blaukraut-Bier-Geschmisch zu riechen.
> Sofort wird mir übel.
> Übergebe mich zwischen die Beine der Fremden vor mir.
>
> 21.47
> Schlechte Idee, war Frau Koksdorfer. (I glaub, I schloach mi.)
>
> 22:17
> Hob mi draussen mit Dosenbier duschn lossn. Jetzt gets ma wieda bessa!
>
> 22:37
> Bloskapöin spuit 'In the Mood'. Ja sogg a moi, is des ewwa boarisch? Zefix
> hallelujah! Die bleede Negermusich kriagat i doch zuhaas ollaweil scho
> dreimoi.
>
> 22:45
> Noch a Viertelstund, nachher machens zua, die bleeden Deppen, die. Statt
> doss mer no a Moss bringa datn. Aber dees gibts ja gar nia ned...
>
> 23:01
> verreckta hundsvott, schloach di! oda i fotz dr links und rechts oane,
> dass' nura so schnockelt, du... host mi?
> wos wuist?
> no kimm her, birscherl, wennds di trau...
>
> 04:17
> Zefix! Wo bin i?
>
> 05:47
> Verdammt. Wo bin ich?
>
> 05:51
> Sonne geht auf. A Zamperl, wollte sagen: ein Hund steht quer über meinen
> Gesicht.
>
> 05:52
> Der Hund hebt das hintere, rechte Bein.
> von Zara
> Schäumendes Bier, lachende und schunkelnde Menschen -- wohin man schaut:
> Gemütlichkeit.
> Doch wie lautet schon die 1. journalistische Phrase: Die Idylle trügt!
>
> 07:00 Uhr
> Ein guter Tag, um aufzustehen. Verschiedene Kunden besuchen unsere Firma
> -und mit 'uns' das Oktoberfest. Ich bin gut drauf und danke dem Herrn,
> dass ich da nicht dabei bin, sondern nur gewisse Kollegensäcke. Hä hä.
>
> 09:00
> Soeben E-Mail bekommen. Kreimer ist krank, ich soll als Ersatz mitkommen.
> Herr! Was habe ich getan, dass Du mich so strafst?
>
> 09:01
> Aber nicht mit mir. Ich bin schlauer. Und ich habe Freunde. Gute Freunde.
> Zum Beispiel Karl, den Betriebarzt: Eine Bierzeltallergie ist ja schnell
> diagnostiziert.
>
> 09:30
> Betriebsarzt attestiert mir glänzende Gesundheit. Blödes Arschloch!
>
> 14:01
> Endlich Fax vom Anwalt, Spezialist Arbeitsrecht: muss also kein
> Trachtengewand tragen. Revidiere Vorurteile über Anwälte. Wir brauchen das
> Pack wohl wirklich.
>
> 14:30
> Abmarsch zum Oktoberfest in einem Pulk von etwa 50 Personen. Bemerke, dass
> mein Abteilungsleiter auf dem Weg an einem Stück Butter herumnuckelt. Was
> hat er vor? Egal, ich jedenfalls werde ein Alsterwasser trinken und mich
> dann aus dem Staub machen.
>
> 15.00
> Ankunft. Auf dem Weg von der U-Bahn zum Festplatz torkeln uns die ersten
> Betrunkenen entgegen. Sehe meine schlimmsten Vorteile über Süddeutschland
> in jeder nur denkbaren Hinsicht bestätigt. Allerdings sieht Frau
> Koksdorfer in ihrem Trachtenkleid wirklich nicht unattraktiv aus.
>
> 15.07
> Bemerke großen Verkehr um die "Wies'n": Vor allem ankommende und
> abfahrende Sanitäter.
>
> 15:30
> Nach Überquerung einiger Herumliegender erreichen wir Bierzelt.
> Sicherheitspersonal will uns nicht reinlassen: Zelt überfüllt. Unsere
> Reservierung wird ignoriert. Zu recht, denn wir können sie nicht
> nachweisen. Unser Vorstand ist komplett verschwunden -- dabei haben die
> Heinis doch die Eintrittskarten.
>
> 15:35
> Schlägerei vor uns.
>
> 15:40
> Schlägerei links neben uns.
>
> 15:45
> Schlägerei rechts neben uns.
>
> 15:50
> Schlägerei hinter uns.
>
> 15:55
> Vorstand gut drauf, vor allem Goldmann und Sachs haben zugelangt und sich
> wohl an einer Schnapsbar ein paar erste Runden gegeben. Verstehe, die Last
> der Führungsverantwortung... Sicherheitsleute lassen uns nun ins Zelt.
>
> 16:00
> Lärm wie in einer Bierhalle - wen wundert's: es ist ja eine. Äußere dies,
> doch keiner lacht. Muss dringend an meinen Gags arbeiten.
>
> 16:01
> Luft zum Schneiden. Boden nass, irgendwo regnet's rein. Überall rote Nasen
> und volle Blasen. Bayerisch gekleidete Kapelle spielt gerade 'Mambo No.
> 5'.
>
> 16:03
> Erste Verluste noch auf dem Gang: Krawczyk von der Entwicklung kriegt
> einen Krug auf den Schädel und landet blutend auf dem schmierigen Boden.
> Schmidt, der ihm zu Hilfe eilt, wird von privaten Sicherheitsleuten
> offenbar für Angreifer gehalten, mit zwei Gummi-Totschlägern ausgeknockt
> und zusammen mit Krawczyk aus dem Zelt geworfen.
> Bayerisch gekleidete Kapelle spielt gerade 'Samba di Janeiro'.
>
> 16:04
> Vorfall arbeitet in mir. Will empört das Zelt verlassen, sehe dann aber
> die drohenden Gebärden der Sicherheitsleute und beschließe, zumindest
> meine Freimarke für ein Hähnchen und ein Bier zu nutzen.
>
> 16:12
> Blasmusik schwenkt nun in Richtung 'Boney M.'. Erreichen unsere
> reservierte Box. Rücksichtslose Kollegen beginnen sofort zu qualmen. Als
> ob die Luft hier nicht schon mies genug wäre. Bin froh, dass ich es vor
> zwei Jahren aufgegeben habe. Seitdem ist mein Leben viel besser.
> Habe es leider nicht geschafft, in der Nähe von Frau Koksdorfer zu sitzen.
> Wir hätten uns prima über die neue Buchhaltungssoftware austauschen
> können.
>
> 17:05
> ENDLICH! Wir können unsere Bestellung aufgeben!
>
> 18:04
> Mehrere Frauen, denen ich nicht im Dunklen begegnen möchte, tragen
> gleichzeitig etwa zwanzig Maß Schaum pro Arm herein, sowie etliche Hendl,
> die ihre besten Zeiten zweifelsohne schon hinter sich hatten, als der
> Grill noch in ferner Zukunft lag.
> Mit Knödel.
>
> 18:06
> Stelle fest, dass auf dem Oktoberfest die Maß-Krüge nur Halbe enthalten.
> Frage mich auch, wie drei verschiedene Lippenstiftsorten an mein Glas
> kommen. Proste Frau Koksdorfer zu. Sie prostet zurück! Wenn das meine Frau
> wüsste!
> Naja, ein kleiner Flirt hat noch niemandem geschadet.
>
> 19:09
> Kapelle spielt zackige Militärmärsche. Neid: Oberhuber neben mir haut
> klammheimlich ab. Ich will mich schon mit ihm zusammen verkrümeln, da
> hinterlässt er mir seine Bier- und Hendl-Marken.
> Nehme an.
> Erstens: So eine Person weniger zwischen mir und Gesprächen über den
> Schuldbegriff bei Ibsen mit Frau Koksdorfer. Zweitens gilt: Besser den
> Magen verrenkt als dem Chef was geschenkt.
>
> 19:25
> Die zweite Maß schmeckt in der Tat besser als die erste. Blas-Kapelle
> spielt Portishead im 3/4-Takt.
>
> 19:42
> Betriebsarzt und Chefsekretärin sind plötzlich weg. Hab ich schon
> Filmriss?
>
> 19:55
> Die dritte ist die bisher definitiv beste.
>
> 20:00
> Betriebsarzt und Chefsekretärin plötzlich wieder da. Wo san die bloss
> g'wesen?
>
> 20:18
> Wo hier wohl die Töpfe san?
>
> 20:19
> Alle haben rote Nasen und prasseln wuid durchanand'. Die negative Wirkung
> von Allohol kann nich mehr geleugnet wer'n. Vor allem, seitdem der Chef in
> Unterhos'n auf dem Tisch tanzt, was nur hoib so bizarr wär', wenn seine
> Sekretärin net oben-ohne mitmachen würde. Wusste gar nicht, dass es sooo
> große BHs gibt.
> Scheiß-Konfirmandenblase: Ich glaub, ich muss mal.
> Chefsekretärin und Abteilungsleiter plötzlich weg.
>
> 20:26
> I halt's definitiv nimmer aus: Ich muss pinkeln!
>
> 20:27
> Press mich quälende Stunden durch Menschenmassen, nur um dann eine
> Schlange zu erreichen! Anstehen an Pisspötten? San die denn narrisch?
>
> 20:28
> Oh Gott, oh Gott, wenn das mal gutgeht...
>
> 20:29
> Oh Scheisse, oh Mann, o Gottogott, ah, ah, bald, da vorne, noch drei
> Mann...
> Himmel! Die stenga ja vor'm Waschbecken an!
>
> 20:30
> AAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH!
> Der Abfluss ist frei.
>
> 20:40
> Kollegen sind nett: Bei meiner Rückkehr stand schon ein neues Bier bereit.
> Zigarre lehne ich allerdings ab. Kaue heimlich Koffeintabletten.
> Chefsekretärin immer noch, sowie Goldmann und Sachs plötzlich weg.
> Abteilungsleiter wieder da. Rätselhaft: Auf dem Klo hab ich sie nicht
> gesehen.
> Abteilungsleiter sieht verschwitzt aus. Mir is auch scho warm...
>
> 20:42
> Nehme Zigarre nun doch an, schließlich kann ich die mir nun gegenüber
> sitzende Frau Koksdorfer nicht alleine rauchen lassen.
>
> 20:50
> Am Nebentisch übergießen fünf Neuseeländer drei Italienerinnen mit Bier.
> Erstaunlich, wie transparent T-Shirts werden können.
> Sakra: An dene Nippel kennt' ma ja an Huat aufhängen!
>
> 21:10
> Chefsekretärin sowie Goldmann und Sachs plötzlich wieder da. Ich geb's
> auf. Unterhalt mich prima mit Frau Koksdorfer. Gebe den Mann von Welt,
> weise auf mein Buch hin, und mach schlüpfrige Anspielungen, immerhin spüre
> ich ihren nackten Fuß an meinem Hosenfall.
> Als ihr unter dem Tisch meine Hand auf den Schenkel legen will (hey! Nur
> legen! Was ist daran schlimm?), feuert sie mir eine. G'schamige Zicke!
>
> 21:20
> Ihr Fuß steckt immer noch in meinem Hosenfall. Versteh oaner die Weiber!
> Schaue allen anwesenden Dirndl-Dirnen auf'n Mund, um a bisserl Oralsex zu
> visualisiern.
>
> 21:29
> Herrgottna, langsam werd ma des Sperma flockig. Wend mich der
> Chefsekretärin zu. A bisserl was geht imma... Thekla hoasst se also, die
> oide Schnoi'n. Und sie liebt meine Sex-Witzerl, tja, hat hoit an
> G'schmack. Ja, so soin de Dirnen sein: Verrucht!
> Fühl mi a bisserl benommen. Kau noch mehr Koffeintabletten. Werd scho
> helf'n.
> Fuß knet' wieder - jo wos is jetz dees?
>
> 21:31
> Ois klärt si auf: Es war (und ist) Theklas Fuß. Dass sie Tippen kann, dees
> war ja quasi bekannt, aber auch mit de Fiass hat's drauf, oh la la und
> lujah, sog i.
>
> 21:32
> Thekla mocht an Subberwitz: Wos is ein Super-Macho? Haha. Jo, oiso, der
> lässt sich eine Stunde lang oan blosn, kommt dann aber net zum Abspritzn,
> sondern es wird bloß sein Ringelpitz woach. Nachhert frogt er des Woaberl:
> Hey, Schnoi'n, mach D'r nix draus, aber: passiert Dir des eefters? Ha-ha.
>
> 21:40
> Stoarker Urin-Geruch. Koa Ahnung, wo der herkommt... is eh egal, i liag
> mit der Thekla unterm Tisch.
> Proktisch: Sie hat längst koa Unterwäsche mehr an. Mit viel Mühe quetsch
> ich moan elften Finger, Codename "Zyklop", durch'n Eingriff von dera
> verdammten Schiesser-Unterhosen.
> Ich Depp, ich bleeder! Hätt i doch bloss den Slip an'zogen! Jetzat wois i
> a, warum mei Frau mir immer sogt, ich soi de Unterwäsch'n bassend zum Hemd
> anzian!
>
> 21:41
> Geräumig, aber warm und feucht. Jodelhidü! Extrem feucht. Ernüchternd
> feucht. Kam da etwa schon jemand, ehe ich kam?
> Naja, jetz' is eh scho wurscht.
>
> 21:42
> Bald, ja, gleich, Kloane, i komm gleich, jo! jo! Johh! Glei!
>
> 21:43
> WAAAAH! Goldmann und Sachs aus dem Vorstand übergeben sich lautstark unter
> den Tisch! Auf uns!
> 10 Sekunden vor dem Raketenstart!
> Bin auf oan Schlag wieder nüchtern.
>
> 21:44
> Thekla flüchtet kriechend unter anderen Tisch und bleibt bei dortiger
> Swinger-Party liegen. Will ebenfalls aufstehen, rutsch' aber in
> Erbrochenem aus.
> Sakra, hier unten ist ois platschnass und mit halbverdaute Knoedel-Fetzen
> verschmiert. Ey, die Hendl-Haut hättens vor'm Schlucken doch wenigstens
> kau'n können!
>
> 21:45
> Endlich auf'n Knien, aber orientierungslos. Wem gehört der Rock vor mein'
> Augen? Ey! Netter Schlüpfer, der mit der aufgedruckten Madonna vor dem
> goldenen Dreieck.
> Verdammt! Wieder ausgerutscht!
>
> 21:46
> Wuarg! Kann kaum glauben, dass Goldmann und Sachs soviel kotzen können.
> Mache den Fehler, ungläubig an dem wiedergekäuten
> Haxn-Blaukraut-Bier-Geschmisch zu riechen.
> Sofort wird mir übel.
> Übergebe mich zwischen die Beine der Fremden vor mir.
>
> 21.47
> Schlechte Idee, war Frau Koksdorfer. (I glaub, I schloach mi.)
>
> 22:17
> Hob mi draussen mit Dosenbier duschn lossn. Jetzt gets ma wieda bessa!
>
> 22:37
> Bloskapöin spuit 'In the Mood'. Ja sogg a moi, is des ewwa boarisch? Zefix
> hallelujah! Die bleede Negermusich kriagat i doch zuhaas ollaweil scho
> dreimoi.
>
> 22:45
> Noch a Viertelstund, nachher machens zua, die bleeden Deppen, die. Statt
> doss mer no a Moss bringa datn. Aber dees gibts ja gar nia ned...
>
> 23:01
> verreckta hundsvott, schloach di! oda i fotz dr links und rechts oane,
> dass' nura so schnockelt, du... host mi?
> wos wuist?
> no kimm her, birscherl, wennds di trau...
>
> 04:17
> Zefix! Wo bin i?
>
> 05:47
> Verdammt. Wo bin ich?
>
> 05:51
> Sonne geht auf. A Zamperl, wollte sagen: ein Hund steht quer über meinen
> Gesicht.
>
> 05:52
> Der Hund hebt das hintere, rechte Bein.