Wie lange hält Wickert das noch durch?

Beiträge: 26
Zugriffe: 4.264 / Heute: 2
Wie lange hält Wickert das noch durch? hjw2

"Eine Lehre für die Zukunft"

 
#26
W I C K E R T - A F F Ä R E

"Eine Lehre für die Zukunft"

Auch nach erneuten Rücktrittsforderungen aus den Reihen der CDU hält die ARD zu dem in die Kritik geratenen "Tagesthemen"-Moderator Ulrich Wickert. Der Deutsche Journalistenverband warnte die politischen Parteien vor "hysterischen Reaktionen".

 
NDR

TV-Journalist Wickert: "Worte mit äußerster Behutsamkeit wählen"


Hamburg - Nach drei Tagen Medien-Spektakel um den Anchorman der "Tagesthemen" fühlte sich nun auch der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen genötigt, zu der vor allem von CDU und CSU hochgekochten Affäre beschwichtigend Stellung zu beziehen. Ulrich Wickert habe sich für seine umstrittenen Äußerungen über George W. Bush und Osama Bin Laden mit einer "Entschiedenheit und Unmissverständlichkeit, die wir sonst selten erleben" entschuldigt, sagte Pleitgen am Freitag und bekräftigte noch einmal jene Rückendeckung, die Wickert bereits am Vortag aus der Chefetage des öffentlich-rechtlichen Senders erhalten hatte. "In dieser Form, wie er seine Äußerungen zurückgenommen und bedauert hat, stehe ich zu ihm", betonte Pleitgen und fügte hinzu, dass der Vorgang dem TV-Mann eine "Lehre für die Zukunft" ist.
Anweisungen an andere ARD-Moderatoren werde es zwar nicht geben, so Pleitgen weiter, "gerade in kritischen Tagen wie gegenwärtig" müssten jedoch vor allem Journalisten mit großer Bildschirmpräsenz "ihre Worte mit äußerster Behutsamkeit wählen".

   
 
 

Pleitgen reagierte mit seinem Statement auf einen Brief des CSU-Fraktionschefs Alois Glück, in dem der Politiker den Rücktritt des TV-Moderators gefordert hatte. Wickerts Vergleich der Denkstrukturen Bushs und Bin Ladens in einem Beitrag für die Zeitschrift "Max" sei ein "Anschlag auf die Vertrauenswürdigkeit" der "Tagesthemen", schrieb Glück. Die Äußerungen seien auch mit einer "notgedrungen nachgereichten Entschuldigung" nicht zu heilen, hieß es in dem Brief weiter.


Der Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), Siegfried Weischenberg, warnte unterdessen vor "hysterischen Reaktionen" und vor übertriebener Medien-Zensur. "Die Äußerung von Wickert war töricht", sagte Weischenberg, dennoch dürfe es in der derzeitigen Krisensituation keine "Äußerungsverbote" geben. "Politiker sollen sich außerdem raushalten, gerade was den öffentlich-rechtlichen Rundfunk angeht", meinte der Verbandsvorsitzende zu den Rücktrittsforderungen aus den Reihen der Union.

Zweifel habe Weischenberg jedoch, ob die "Tagesthemen" für Wickert der richtige Ort gewesen seien, um seinen Zeitschriftenbeitrag richtig zu stellen. Die meisten Zuschauer hätten "das wohl gar nicht verstanden".


www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,161103,00.html


Seite: Übersicht 1 2 ZurückZurück

Börsenforum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--