Wichtigste Krisenursache:Ölpreiszoc ker wie Goldman

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Libuda:

Wichtigste Krisenursache:Ölpreiszocker wie Goldman

9
19.12.08 21:00
Sachs. Als ich vor einigen Monaten schrieb, dass Bin Laden im Vergleich zum Goldman Sachs-Chef Lloyd Blankfein ein Waisenknabe sei, ernte ich nur müdes Lächeln. Und nachwievor wird unter den Tisch gekehrt, dass das unter der Federführung von Goldman Sachs stattgefundene Ölpreishochzocken der entscheidende Grund für die momentane wirtschaftliche Misere ist - denn einen solchen plötzlichen Kaufkraftentzug hat es in der Wirtschaftsgeschichte noch nie gegeben. Möglich gemacht haben diese Preismanipulation durch Goldman Sachs und andere kriminelle Marktteilnehmer die von den Bushkriegern auf den Weg gebrachte Abschaffung jedwegliger Regulierung von Termingeschäften. Bis vor ungefährt drei Jahren setzten die US-Regulierungsbehörde für die Terminmarkte die Margin Calls fest, das sind die Einschüsse, die man bei Termingeschäften leisten muss. Maßgabe für die Festsetzung dieser Margin Calls war bis dahin, ein Überhandnehmen der Spekulation zu vermeiden und den fundamentalen Faktoren zumindest noch einen Resteinfluss zuzubilligen. Dann entmachteten die kriminellen Bushkrieger die Regulierungsbehörde völlig und übertrugen die Festlegung der Margin Calls den Terminbörsen, die nur ein Ziel hatten: soviel wie möglich Provisionen herbeizuführen, was soviel wie möglich Spekulation erforderte.

Die vorgenommen Analyse ist wichtig, weil daraus Schlussfolgerungen gezogen werden müssen: Die Festlegung der Margin Calls muss den privat organisierten Terminbörsen, die nur eine Interesse an grenzenloser Spekulation haben, entzogen werden und wieder wie bis vor drei Jahren der Regulierungsstelle übertragen werden. Und genaus so wichtig ist die Erkenntnis, dass wir in 2009 einen fulminanten Aufschwung erleben werden, da die vermutlich wichtigste Ursache für die Krise, der Kaufkrafttentzug durch die Ölpreis- und Rohstoffsteigerungen nicht mehr existiert.

Diese Zusammenhänge hat heute der Fricke von der FTD sehr gut aufgezeigt:

Thomas Fricke - Es war der Ölpreis, Harry
von Thomas Fricke
Die Geschichte scheint geschrieben: Eine furchtbare Finanzkrise hat die Weltwirtschaft 2008 an den Abgrund getrieben. Aber warum brach die Konjunktur weltweit schon Wochen vor der Lehman-Pleite abrupt ein?
Kein Experte hat vor einem Jahr vorhergesagt, dass fast die ganze Welt Ende 2008 in der Rezession steckt. Warum eigentlich nicht? Die Erklärung scheint nahezuliegen. Im September eskalierte die Finanzkrise - und die gilt seitdem als größtes aller Übel.

Klingt plausibel. Könnte nur sein, dass es mit der Krise am Ende ist wie bei Derricks Kriminalfällen. Erst scheint der Schuldige ausgemacht. Doch am Ende stellt sich heraus, dass der Anfangsverdacht falsch war. Und Frau Merkel sagt: Harry, hol schon mal die Autoindustrie.

Die Chronologie spricht dagegen, dass die September-Pleite von Lehman Brothers den Crash der Realwirtschaft verursachte. Der Abschwung muss andere Gründe haben, Inspektor. Vielleicht war es sogar umgekehrt, und der Konjunkturschock hat eine Finanzturbulenz erst zur historischen Krise werden lassen. Dann aber müssten Politiker und Prognostiker andere Lehren aus dem Jahr 2008 ziehen.


Globaler Einbruch schon im Sommer



Lehman verschwand späterDas Irritierende ist: Lehman ging am 15. September pleite, was tatsächlich eine systemische Krise im Finanzsektor auslöste. Allerdings waren zu dem Zeitpunkt alle wichtigen Konjunkturindikatoren schon seit Wochen schockartig auf Talfahrt. Harry, da stimmt etwas nicht.

In den USA schnellte die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosengeld in der letzten Juli-Woche plötzlich auf Rezessionsniveau - nicht Mitte September. Im August brach der Aufwärtstrend bei Aufträgen für US-Unternehmen ab, die Bestellungen fielen binnen einem Monat um vier Prozent. Die Industrieproduktion sank ebenso abrupt im Monat vor der Lehman-Pleite - nicht danach. Das Gleiche gilt für Amerikas Exporte, die vorher monatelang geboomt hatten.

Für den Rest der Welt lautet der Befund ähnlich. In der Euro-Zone begannen die Stimmungsindikatoren im Juni abzustürzen, mit Zuspitzung im Juli. Auch der Ifo-Geschäftsklimaindex beschleunigte seine Talfahrt abrupt schon kurz vor der Jahresmitte. In Japan brachen im August die Aufträge für Maschinen jäh um zwölf Prozent ein. Selbst in China gab es schon Wochen vor Lehman Anzeichen für einen ernsteren Konjunkturrückschlag.

Die Frage drängt sich auf: Was, in aller Welt, ist in den Monaten Juni bis August 2008 passiert, dass in diesen Wochen fast zeitgleich rund um den Globus die Konjunkturindikatoren abstürzten? Was hat diesen Schock bewirkt?

Weder im Juni noch im Juli oder August kam es an den Finanzmärkten zu einer dramatischen Verschlechterung. Im Gegenteil: Die Subprime-Abschreibungen ließen im zweiten Quartal nach. Die Absicherungskosten für Ausfälle von Unternehmensanleihen lagen im Juli um ein Drittel niedriger als im März. Erst im September ballten sich die Alarmsignale. Erst dann gab es ernstere Hinweise darauf, dass Banken bei der Kreditvergabe bremsen.

Der Absturz vom Sommer 2008 fällt mit einem anderen weltweiten Phänomen zusammen: Im Juni und Juli 2008 spitzte sich der Anstieg der Ölpreise zu, die Kurse lagen erstmals fast doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor. Damals kostete Benzin fast 1,60 Euro. Dies löste zudem noch einen ebenso globalen Folgeschock aus: eine Inflationspanik, die dazu führte, dass just im Juni die Zinserwartungen hochschossen. Banken und Unternehmen mussten statt mit sinkenden auf einmal mit steigenden Zinsen

Anti Lemming:

Wichtigste Krisenursachen

7
19.12.08 21:40
Unverantwortliche Kreditvergabe in USA (und in anderen angelsächsischen Ländern)

Überschuldung der Konsumenten

US-Wachstum seit 2000 nur "auf Pump"

Nach Platzen der New-Economy-Blase: verantwortungslose Tiefzinspolitik zu deren "Behebung"

Folge der viel zu tiefen Zinsen: Weitere Asset-Blasen, vor allem bei Immobilien und Rohstoffen

Eine dieser Blasen: Öl-Blase




Jetzt zu behaupten, die Öl-Blase sei "an allem die Schuld", ist eine banale Simplifizierung.

Man kann ein Symptom der Kreditblase (Öl-Blase) nicht als deren Ursache werten. Spekulative Exzesse im US-Immobilienmarkt sowie in den Rohstoffmärkten waren FOLGEN des zu billigen Geldes. Schuld hatte somit das zu billige Geld (Tiefzinspolitik) und somit der Fed, die sich nicht scheute, eine Blase mit der nächsten zu "kurieren". Die Ära der zu niedrigen Zinsen begann bereits Anfang der 1990-er Jahre und hatte in der Dot.com-Blase (2000) ihren ersten Exzess, in der Housing-Blase (2005) ihren zweiten und in der Rohstoff-Blase (2007/8) ihren dritten.

Heute ist die Fed keinen Schritt weiter. Noch immer versucht sie mit dem alten falschen Patentrezept - noch mehr Schulden zum "Bekämpfen" der Schieflagen aus alter Überschuldung - den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Das wird auch diesmal nicht gelingen, egal ob mit oder ohne Goldman.

Deine simplistische Interpretation erinnert an einige deutsche Historiker, die behaupten, alle Katastrophen der Nazizeit seien das "Werk eines einzelnen Verrückten", nämlich Hitler. Goldman Sachs wird entsprechend von Dir verteufelt  - im Prinzip nicht mal zu Unrecht, nur sollte man diese Kritik auf die gesamte US-Finanzbranche inkl. der Fed ausdehnen. Es gibt da, wie in Nazi-Deutschland, eine Kollektivschuld.

FAZIT: Die wirkliche Welt ist multikausal.
Libuda:

Pisa lässt grüßen

2
19.12.08 21:55
denn ich habe den Kaufkraftentzug als eine wichtige Ursache dargestellt, ohne die eine Korrektur von Ungleichgewichten sehr viel einfacher gewesen wäre.

Dass ich hier richtig liege, zeigt momentan die Umkehrung des Kaufkraftentzugs: Die beherrschende Schlagzeile in den USA ist momentan "Chistmasshoppers ignore chrunch". Das ist leicht nachzuvollziehen, wenn man jetzt durch die steigende Kaufkraft mehr in der Tasche hat.  Der für Weltuntergangsanbeter unerwartete Anstieg des Philadelphia-Index ist ja dafür ein Beleg. Meines Erachtens sollten die Amis daher mit dem Anfeuer mal eine Pause machen und etwas abwarten, damit die Gefahr der Prozyklik nicht ein neues Problem wird.
Anti Lemming:

"Umkehr des Kaufpreisentzugs"?

 
19.12.08 22:13
Bin ich im falschen Film? Die Fakten belegen das Gegenteil:


US-Konsumenten im Käuferstreik:

www.sueddeutsche.de/wirtschaft/907/319779/text/


Konsumstreik der US-Konsumenten im Weihnachtsgeschäft 2008:

www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,596890,00.html
Anti Lemming:

Sollte heißen: "Umkehr des Kaufkraftentzugs"?

 
19.12.08 22:14
Stöffen:

Lasst Euch nicht von Schwätzern verarschen

4
19.12.08 22:22
die behaupten, dass man später noch billiger reinkomme. Auf dem Ariva-Board wird dies insbesondere von dem Oberanbeter des Weltuntergangs und seinen Lemmingen propagiert. Das Resultat ist, dass die seit dem Frühjahr 2003 beim DAX-Stand von 2.300 an der Seitenlinie stehen und nie drin waren. Um Euch zu vergewissern, braucht Ihr nur ihre alten Threads aus den vergangenen Jahren zu lesen.

Wenn ihr auf mich am 04.01.2008 gehört hättet, dann wüsstet ihr, wo Bartel den Most holt:

Wer schlau ist, geht noch massiv heute rein, denn ich bin der Auffassung, dass es so kommen wird, wie das Thomas Grüner auf Ariva zusammengefasst hat:

Fazit:

Die Geschichte scheint sich - wie in meinem Vergleich 1997 vs. 2007 - erneut zu wiederholen. Das Jahr 2008 beginnt sehr ähnlich wie 1998. Auch damals hat der DAX eine schwache Entwicklung "angetäuscht", um anschließend regelrecht zu explodieren. Die Parallelen drängen sich auf. Die Angst steigt begleitend an. Eine gute Mischung zur Vorbereitung für eine heftige Rallye. Analysieren Sie nüchtern die aktuelle Situation."
"Wenn Sie nicht wissen, wer Sie sind, ist die Börse ein verdammt kostspieliger Ort, es herauszufinden." (David Dreman)
Libuda:

New Economy-Verzocker, die damals aus 1000 Euro

 
20.12.08 11:53
einen Euro bzw. sogar 0 Euro gemacht haben uns seitdem auf deutschen Boards Aktien ohne Unterlass als Teufelszeug bezeichnen, weil sie Angst haben, dass andere jetzt Kohle machen, während sie ohne Geld arm wie eine Kirchenmaus dastehen, können sicher nicht das Maß der Dinge sein. Wer auf Aktien verzichtet, verzichtet langfristig auf einen Etrag zwischen 8% und 10% und gibt sich mit Werten zufrieden, die kaum die Inflation schlagen.  Gerade bis zum Jahresende gilt es jetzt noch einmal zuzuschlagen, weil man sich auf viele Jahre Kursgewinne steuerfrei sichern kann. Selbst für diejenigen, die noch mit einem Taucher rechnen, rechnet sich jetzt aus Steuergründen der Einstieg, wenn das erwartete Dip kleiner als 18% ist. Wahrscheinlicher ist aber, was Gottfried Heller im folgenden ausführt.
Libuda:

Das gehört noch zum letzten Posting

 
20.12.08 12:14
wo ich den Kommentar von Gottfried Heller angekündigt, aber nicht eingefügt habe:

Das Börsenjahr 2009 könnte ein gutes Börsenjahr werden
Von Gottfried Heller 20. Dezember 2008, 03:02 Uhr
Aktienmärkte nehmen das Ende einer Rezession immer bis zu neun Monaten vorweg
Ein Paukenschlag: Die US-Notenbank Fed hat zum ersten Mal in ihrer Geschichte den Leitzins auf Null gesenkt. Es soll so viel Geld gedruckt werden wie nötig, um die eingefrorenen Kreditmärkte aufzutauen. Angesichts der schwachen Verfassung der Wirtschaft seien außerordentlich niedrige Leitzinsen für einige Zeit gerechtfertigt. Eine vergleichbare Versicherung, dass sich Finanzmärkte auf eine längere Phase billigen Geldes einstellen könnten, hatte es noch nie gegeben.

Seit kurzem hatte die Fed begonnen, 30-jährige Staatsanleihen auszugeben, mit dem Ergebnis, dass die Rendite inzwischen auf 2,6 Prozent gefallen ist. Bei zehnjährigen Papieren beträgt die Rendite gerade mal 2,1 Prozent.

Für Anleger bedeutet die aggressive Geldpolitik der Fed nichts anderes als die Vertreibung aus dem Zinsparadies. Die Fed verfolgt das Ziel, die Zinsen für 30-jährige Hypotheken auf 4,5 Prozent zu drücken und so den Erwerb von Hausimmobilien erschwinglich zu machen. Gleichzeitig können die niedrigen Hypothekenzinsen für Hausbesitzer zu Refinanzierungen genutzt werden. Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Zahl der Zwangsversteigerungen sinkt und die Nachfrage nach Immobilien nimmt zu.

Da der Fed jedes Mittel recht ist, die Wirtschaft wieder flott zu machen, nimmt sie auch billigend einen schwächeren Dollar im Kauf.

Neben einer aggressiven Geldpolitik sind weltweit auch die Regierungen dabei, Konjunkturpakete zu schnüren. Der designierte US-Präsident Obama plant ein Konjunkturprogramm in Höhe von 1000 Mrd. US-Dollar. Die massive staatliche und geldpolitische Stimulierung wird die Wirtschaft ab Mitte oder Herbst im kommenden Jahr wieder aus der Rezession bringen.

Das Jahr 2008 wird dagegen als eines der schlechtesten Jahre im Gedächtnis der Investoren bleiben. Außer in sicheren Staatsanleihen konnte mit so gut wie keiner Anlageklasse eine positive Rendite erzielt werden. Es begann mit einem steilen Börsensturz im Januar und wenig später stand die Finanzwelt vor dem Abgrund. Als die fünftgrößte Investment-Bank Bear Stearns vor der Pleite stand, wurde sie zwar mit Hilfe der Fed gerettet, desgleichen der größte Versicherer AIG. Die Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac wurden praktisch verstaatlicht. Dann verdichtete sich aber das Gerücht, dass die viertgrößte Investmentbank, Lehmann Brothers, vor der Pleite stehe. Und der Staat schaute diesmal tatenlos zu. Mit den weltweiten Verflechtungen in der gesamten Finanzindustrie setzte dieser Konkurs eine Lawine in Gang, die das globale Finanzsystem in Gefahr brachte. Es war ein großer Fehler, Lehmann Brothers nicht zu retten. Die Verluste, die danach allein an den Aktienmärkten entstanden, sind astronomisch. Anfang 2008 betrug die Kapitalisierung aller Börsen der Welt 60 Billionen Dollar. Bis Mitte September betrugen die Aktienverluste 15 Billionen Dollar. Kann sich ein so schlechtes Börsenjahr noch einmal 2009 wiederholen? Es gibt eine Reihe von Faktoren, die für einen positiven Verlauf der Aktienmärkte sprechen.

Viele Titel sind derzeit sehr billig. So notieren 220 aus dem Euro Stoxx 600 unter dem Buchwert. Riesige Vermögen, beispielsweise bei Staatsfonds, aber auch in Geldmarktfonds oder in Anleihen "geparktes" Geld, werden künftig höher rentable Anlagen suchen. Die Dividendenrendite der 30 Dax-Titel beträgt 5,4 Prozent, während zehnjährige Bundesanleihen nur drei Prozent bringen.

Überdies spricht der saisonale Faktor eher für steigende Kurse in den Monaten November bis April.

Die Börsen nehmen meist den Konjunkturaufschwung sechs bis neun Monate vorweg. Sie steigen schon während die Wirtschaftsnachrichten noch schlecht sind. So fing der Dow Jones inmitten der schweren Rezession in den USA im August 1982 an zuzulegen, und als im Januar 1983 die Rezession beendet war, hatte er bereits 40 gewonnen. Sollte die Rezession in der zweiten Hälfte 2009 enden, könnte der Börsenaufschwung schon bald beginnen. Auch weil es praktisch keine anderen attraktiven Anlageformen gibt, dürften Aktien im Jahr 2009 eine der erfolgreichsten Anlageklassen werden.

Der Autor ist Chef der Vermögensverwaltung Fiduka
Mouton:

Die Daueroptimisten Heller und Grüner als Referenz

3
20.12.08 12:40
alle Achtung. Mich würde mal interssieren wie viele Klagen der Grüner bereits an der Backe hat, weil er anderer Leute Geld verzockt hat. Das ist teilweise schon kriminell was ich dazu gelesen habe. Der Heller hat seine besten Tage gesehen. Als Daueroptimist die Krise voll verpennt. Naja, man muss nur lange genug Geld zum Einstieg blasen dann triff man schon den richtigen Zeitpunkt, gell Libuda. Hast die Krise ja schon im März abgehakt. Fern weg von aller Realität. Seine Erkenntnisse aus Zeitungsartikeln zusammengeflickt, ohne wirklichen Bezug zur realen Wirtschaft, vesucht uns Libuda großkotzig und arrogant, fern ab jeglicher Kritikfähigkeit, von seinem "Bullismus" zu überzeugen. Ende 2009 oder auch in 2010 wenns wohl wieder aufwärts geht, wird er uns dann klarmachen, wie er alles vorhergesehen hat. Mit einer Penetranz, die auch für Ariva schon ungewöhnlich ist, mimt er hier die Witzfigur. Ich wünsch dir ein frohes Fest und für 2009 viele weitere Schenkelklopfer.
Libuda:

Kommen wir zu den Fakten statt

 
20.12.08 14:46
sich mit den Weltuntergangsgezeter der New-Economy-Verzocker zu beschäftigen, die seitdem den Aktien abgeschworen haben. Eigentlich haben sie die schon immer als Teufelszeug angesehen, aber nach dem Marsch durch die Institutionen übermannte bzw. überfraute sie dann in 1999/2000 doch die Gier. Und dann hat der Crash in ihren Hirnen doch einiges durcheinander gebracht.

Kommen wir noch einmal zu den Ursachen der Krise.  Weit unterschätzt wird, wie mein Ausgangsbeitrag zeigt, der Verlust an realer Kaufkraft durch die Ölpreisteuerung. Das Gute an dieser Ursache ist, dass es sich hier um eine nachfragebedingte Krisenursache handelt. Aus der Vergangenheit wissen wir aber, dass nachfragebedingte Krisen relativ kurz und mild ausfallen und darüberhinaus mit vorhandenen Krisenwerkzeugen relativ leicht zu bekämpfen sind. Das sieht bei Überinvestitionskrisen, wie wir sie in 1999/2000 hatten anders aus - aber von Überinvestitionen sind wir meilenweit entfernt und 90% der Unternehmen gehen in der besten Verfassung nach dem 2. Weltkrieg in eine Krise - und werden sie folglich auch relativ unbeschadet überstehen. Überflüssige Bängerster dagegen ausgenommen - und das ist gut so, denn diese nutzlosen Parasiten haben Joe Sixpack und Lieschen Müller lange genug die Butter vom Brot gefressen.

Bemerkenswert ist, dass ein Flasche wie z.B. der Sinn das nicht bemerkt - die Einzelhändler im Weihnachtsgeschäft aber schon, auch die in den USA. Und einer härtesten Frühindikatoren sind nicht Spinnereien vom von Sinnen gekommenen Sinn, sondern die Einzelhandelsumsätze: Umsätzen im Einzelhandel folgt anschließen die Produktion, um die geplünderten Regale wieder aufzufüllen.
Ein Schweizer:

Auch der Phil-Index geht nicht linear nach Null

 
20.12.08 15:02
sondern mit entsprechenden Aufwärtskorrekturen. Also der Anstieg ist ein ganz normaler Vorgang im Abwärtstrend. Für einen nachhaltigen Aufwärtstrend brauchts auch einen nachhaltige Gesundung der Wirtschaft und ein Umdenken der Menschheit. Vorallem beim letzteren könnte es noch dauern. 
Marlboromann:

Kannst du bitte mal bei Ölpreis erklären

 
20.12.08 15:05
,wie Sei die Lager gefüllt haben, die Schiffe auf den Weltmeeren veranlasst haben langsamer zu fahren, alte einwandige Schiffe als Lagerplätze nutzten - insgeheime natürlich -, dadurch die Preise weiterhin senken, die Produktionsländer unter Produktionszwang setzten - 70 Dollar benötigt für Break-Even - und zu guter letzt, warum die OPEC an Macht verloren hat?

Du warst ja mit der Firma Aron -glaube so war der Name- schon auf der richtigen Spur.
Libuda:

Dass Goldman Sachs im Zentrum

 
20.12.08 15:46
der Ölpreismanipulation stand, steht für mich außer Frage. Eine wichtige Rolle spielten dabei Ölswaps, die unverständlicherweise nicht von der Regulierungsbehörde reguliert wurden (vermutlich auf Anweisung der Bush-Krieger nicht reguliert werden durften), obwohl sie 80% der Termingeschäfte in Öl ausmachten. Daher hörten wir auch so dümmliche Sprüche von der von den Bush-Kriegern unterwanderten und außer Betrieb gesetzten Behörde, dass nur kleine Teile des Handels von der Spekulation bestimmt seien - die betrachteten die 20%, über die sie Aufsicht hatten und setzten sie dann kriminellerweise zur gesamten Ölhandelsmenge in Relation. Dieser Vorgehensweise war derart kriminell, dass man dafür eigentlich 99 Jahre Sing-Sing bekommen müsste. Erfunden hatte die Ölswaps ein Broker, der dann auch das größte Rad drehte und von Goldman Sachs übernommen wurde, wenn ich mich richtig erinnere hieß der nicht Aron, sondern A(a)ron Stein.
Maxgreeen:

--

 
20.12.08 15:53
Vor Jahren wurde gewarnt: "Wenn der Ölpreis über 50 USD steigt dann gibt es Probleme für die Weltwirtschaft". Und dann stieg der Preis über 50 Usd und die Wirtschaft und die Börsen legte weiter zu entgegen. ( weil die Verbraucher abgezockt wurden und mit diesem geraubten Geld der Aufschwung verlängert wurde). Plötzlich sprach man davon das ein hoher Ölpreis gut für die Weltwirtschaft ist weil die Ölproduzenten die höheren Einnahmen für Infrastruktur und Konsum ausgeben. Doch in wirklichkeit wurde wiedereinmal eine große Geldumverteilung von unten nach oben initiert. Und jetzt kann der Verbraucher seine Ausgaben nicht mehr erhöhen, besonders der US-Verbraucher hat seine Möglichkeiten ausgereizt. Das Perverse ist jetzt, das die großen Vermögen die von 2003-2007 gemacht wurden im Nebel verschwunden sind und jetzt nach dem der Verbraucher durch den hohen Ölpreis "ausgeraubt" wird im nächsten Schritt durch Konjunkturpakete wieder "gemelkt" wird.
"Kluge leben von den Dummen. Dumme leben von der Arbeit"
Robert Lembke
Libuda:

Kleiner Rückblick zum Ölpreiszocken

 
20.12.08 16:29
http://www.ariva.de/...aengster_heuern_Oellagerkapzitaeten_an_t334118

Was jetzt sehr positv wirken wird, ist die enorme Kaufkraft die durch den Wegfall des Ölpreisabzockens frei wird. Im Gegensatz zu MaxGreen bin übrigens nicht der Auffassung, dass die Konjunkturpakete Abzocken ist. Insbesondere für die USA sehe ich äusserst positiv: Nun finde auf diesem Weg endlich die längst überfallige Verschiebung vom privaten Konsum hin zu dringend notwendigen staatlichen Investitionen statt. Brücken, die nicht zusammenbrechen, sind wichtiger als das neunte Handy pro Person. Da insbesondere in den USA der Nachholbedarf nach 10 Jahren Bush gewaltiig ist, sehe ich auch keine Problem mit fehlender Nachfrage - die Friktionen bei der Umstellung von einer auf die andere Nachfrageart dürften nur sehr kurzfristig sein. Und sie haben noch einen enormen Vorteil: diese neue Nachfrage führt zu kompletter Inlandsnachfrage, die ersetzte Nachfrage wurde zu einem nicht unerheblichen Teil aus dem Ausland befriedigt.  Dies dürfte die Leistungbilanzdefizite noch schneller abschmelzen lassen, als sie das eh schon tun - und der Dollar wird uns daher enorm überraschen.
Libuda:

Wer anderen Gruben gräbt ist selbst ein Schwein

 
20.12.08 21:31
zeigt sich im Falle von Goldman Sachs, wie mein ca. sechs Monate altes Posting zeigt:

"Investmentbängster heuern Öllagerkapzitäten an   Libuda  17.06.08 15:15  

und lassen Tanker langsamer laufen, um das Ölangebot zu verknappen, konnte man gestern - seltsamerweise unkommentiert (oder auch geschmiert) - in einigen Zeitungen lesen. Dies zeigt, dass wir auf einer enormen Preisblase sitzen. Denn lassen wir jetzt einmal weg, ob das rechtens ist, zumindest kurzfristig sind Lagerkapazitäten nicht vergrößerbar und irgendwann sind sie daher voll. Und man kann Tankschiffe langsamer laufen lassen - aber einer weiteren Reduzierung laufen sie rückwärts."

Jetzt schlagen die Kriminalstückchen auf die Urheber zurück. Aber das ist eigentlich nur Nebensache, wichtiger ist, dass Investmentbängster endlich entmachtet werden und ihnen das mutwillige Produzieren von Unsicherheit und Turbulenzen aus der der Hand genommen wird - und zwar unter Androhung von lebenslangen Haftstrafen. Für die schlimmsten von diesen Kriminellen sollte man vielleicht Guantanamo nicht dichtmachen - nach ordentlicher Verurteilung allerdings. Damit konnte man ein Zeichen setzen, dass es Verbrecher in Nadelstreifen gibt, gegenüber denen Bin Laden ein Waisenknabe ist.
Libuda:

Das Geschäft brummt

 
20.12.08 22:08
vielleicht nicht bei den überflüssigen Investmentbängster, die jetzt endlich zur Förderung des Wohlstands von Joe Sixpack und Lieschen Müller eingedampt werden. Man sollte das Geschrei der Bängster, die um ihren roten Ferrari und ihre Edelpuffbesuche fürchten, nicht allzu ernst nehmen, denn diese 0.001% Parasiten sind nicht der Nabel der Welt.

It could be a big weekend, as many consumers are not done shopping

There’s still some hope for a final holiday sales surge, as the average consumer has completed only 64.7% of his or her gift shopping, according to a survey for the National Retailer Federation conducted this week by BIGresearch. The survey, conducted from Tuesday to Thursday, polled 4,117 consumers who intend to shop for the holidays, BIGresearch says.

Those most likely to have procrastinated include men and consumers aged 18-34, with 24.2% of each group yet to begin shopping for holiday gifts, the survey says. In all, 44.5 million consumers have not started shopping for the holidays. A similar BIGresearch survey from a week ago estimated that 41 million consumers had not yet begun shopping. That discrepancy is a function of the margin of error in the two surveys, says Pam Goodfellow, senior analyst at BIGresearch. “The important thing is that in both surveys about 20% of the consumer base hasn’t started shopping,” she says.

However, 30.1% of those surveyed this week say they have completed their shopping, a sharp increase from the week-earlier survey which showed only about 8% of consumers were done shopping. Goodfellow says it appears many of those shoppers completed their gift-buying last weekend.

The survey suggests many consumers may be shopping in the next few days, which would be welcome news for both web and store merchants. “With so much shopping left to do, the weekend before Christmas will be one of the most important periods of the year for retailers,” says NRF president and CEO Tracy Mullin. “Retailers will try to make last-minute shopping easier for holiday procrastinators by offering incredible promotions and gift ideas within a certain budget or for a specific person.”

The big question for retailers is whether consumers will forgo much or all of their usual holiday shopping this year because of the economic crisis. A survey by market research firm IDC found 90% of consumers plan to purchase gifts during the holiday season, and 62% plan to spend as much or more than last year on gifts for family members. However, 38% plan to spend less on gifts for co-workers, according to the online survey of 3,000 consumers conducted Dec. 1-8.

Retailers targeting younger consumers can take heart from a poll conducted at quiz site Quibblo.com that found 48% of teens and pre-teens surveyed plan to spend about the same amount on gifts this year, 28% more and 14% less. 59% say they plan to shop in stores and 31% both online and in stores, according to the survey by Pangea Media, a company that specializes in online quizzes and quiz technology.
Libuda:

Dass die Amis aber ihren Konsum einschränken

 
21.12.08 16:52
ist auch Fakt. Was dabei aber übersehen wird ist, dass dieser Prozess schon weitgehend gelaufen ist. In der Wirtschaft sind aber die Veränderungsraten entscheidend. Der große Knick im Konsum war auf dem Höhepunkt des Olpreisanstiegs - inzwischen finden aber auf der Basis dieses negativen Höhepunkts keine weiteren negativen Veränderungen mehr statt, sondern wie das Weihnachtsgeschäft zeigt eher Seitwärts bzw. leichte Aufbewärtsbewegungen.

Für die weitere Entwicklung ist nicht entscheidend, wie sich der Konsum im ersten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahresquartal entwickelt, sondern wie sich der Konsum im ersten Quartal 2009 gegenüber dem vierten Quartal 2008 entwickeln wird und sich der Konsum im Dezember 2008 gegenüber dem November 2008. Wenn der Ölpreis und die allgemeine Teuerungsrate die Bedeutung haben, die Fricke im Ausgangsposting ihnen zumisst, können wir durchaus optimistisch in die Zukunft blicken. Und was dann vielleicht noch fehlt, wird Obama durch Infrastrukturmaßnahmen ersetzen. Ich gehe sogar davon aus, dass das auch erwogene zweite Steuerscheckprogramm gar nicht notwendig sein wird, zumal langsam auch die geldpolitischen Maßnahmen greifen, die einen längeren Wirkungsweg haben.
Libuda:

Noch eine kleine Ergänzung

 
21.12.08 17:03
zum letzten Posting.

Dass die Anpassungsprozesse zumindest in den USA schonw weit gediehen sind, kann man an Meldung aus der letzten Woche entnehmen, wonach die Neubauaktivitäten im privaten Wohnungsbau sich inzwischen halbiert haben. Also auch dieser Prozess ist schon gelaufen. Und selbst wenn sie sich jetzt noch einmal habieren würden, wäre das nur die Hälfte der ersten Halbierung.

Damit dürfte auch die Sparquote in den USA schon längst stark gestiegen sein. Denn in den USA gelten Ausgaben für selbst genutztes Wohnen als Konsum (schon das unterzeichnet die US-Sparquote im Vergleich zur deutschen um mindestens 5%, wo Ausgaben für selbstgenutztes Eigentum zu den Investitionen gezählt wird und die Sparquote erhöht) - und eine Halbierung dieses "Hauskonsums" erhöht entsprechend die Sparrate. Eine Seitwärtsbewegung der Sparrate hat aber wiederum keine negativen Wirkungen, sondern nur eine Abnahme - vermutlich werden wir uns nach dem bereits erfolgten Anstieg der Sparrate jetzt eher seitwärts bewegen. Wie Ihr seht, sind viele Analysten hinter dem Mond zuhause, da ihre Analysen auf bereits längst gelaufenen Veränderungsraten basieren.
Libuda:

Kleckern statt Klotzen ist richtig

 
21.12.08 21:53
denn Klotzen mit Konjunkturprogramen kann durchaus des Guten zuviel sein, weil die Lage sehr viel besser ist als die Stimmung. Ausnahmsweise hat der Stümper Steinbrück, dessen Abgeltungssteuer die deutsche Wirtschaft der Steinzeit näher bringt, einmal recht. Man muss die Programme parat haben, aber sie nicht alle gleich panisch gleichzeitig einsetzen.

Noch ist keine der panischen Vorhersagen eingetroffen: Denn was ist schon ein Rückgang des BIP um 0,4% oder 0.,3% auf Jahresbasis? Zum Beispiel besagen die zuletzt gesehenen 0,3% auf Jahresbasis, dass im dritten Quartal 0,075% weniger Güter und Dienstleistungen erstellt wurden - also z.B. statt 1000 Euro nur 999,25 Euro. Dass das dann mit der Weltwirtschaftskrise von 1929 verglichen wird, wo aus 1000 Euro nur noch 500 Euro wurden, ist meines Erachtens schlimmes Machwerk von publicitygeilen Schwätzern wie dem unsinnigen Sinn vom IFO und geltungsgeilen Politikern.
Libuda:

Was diese Programme nicht dürfen

 
22.12.08 12:30
ist das Konservieren von überlebten Strukturen - daher wäre mir eigentlich ein begleiteter Konkurs von GM lieber gewesen. Wenn signalisiert worden wäre, dass die Garantien und die Versorgung von Ersatzteilen durch Auffanggeschellschaften übernommen wird, wäre das die beste Lösung gewesen.

Das gilt für Banken ähnlich. Modelle wie die Hypo Real Estate, die keine Marktchancen haben, gehören abgewickelt, z.B. im Geschäftsumfang gedrittel, geviertel oder gar gezehntelt - entsprechen ihren Marktchancen.
Depothalbierer:

libuda,du müßtest doch der glücklichste

 
22.12.08 12:35
mensch der welt sein.

wegen der pösen purchen kotzen alle börsen ab und du kannst immer billiger einsteigen.

und schon bald wirst du reich....
Marlboromann:

Angeblich haben wir bei GM und Chrysler einen gere

 
22.12.08 12:40
geregelten Konkurs. Ich bezweifle das wir einen Konkurs überhaupt haben. Was wir haben, das sind zwei neue indirekte Staatsunternehmen.

Der Staat kontrolliert doch nun GM und Chrysler. Jede Entscheidung über 100 Mio Dollar muß abgesegnet werden.
Man hat den Gewerkschaften einfach einen Korb verpasst und den Arbeitnehmern etwas Lohn geraubt. Dem Vertrieb hat man auch noch etwas Kostenlast gegeben und nun haben wir die zwei schönen indirekten Staatbetriebe, denn immer wenn dem Staat etwas nicht passt, dann können sie sofort ihr Geld verlangen.

Wie soll GM und Chrysler da bloß wieder rauskommen?

Die neuen Modelle sind doch fertig entwickelt, man muss sie nur noch bauen. Ich gratuliere an dieser Stelle dem amerikanischen Staat zu der indirekten feindlichen Übernahme von GM und Chrysler.

Ich stimme dir im Grundsatz, zum Abwickeln von kranken Unternehmen zu.
Leider wickelt der Staat alles so ab, dass er in zukünftig die Unternehmen reguliert, weil er sich die Sperrminoritäten sichert. Eine feindliche Übernahme durch den Staat, dem 25% bei jedem strategischen Unternehmen genügt. Nur die etwas stärkeren, wie z,B, Ford werden die Gewinner sein. Genauso wie eine JPMorgan&Chase oder Bank of America die unter Anderen einfach zu wenig Einfluss an den Staat abgegeben haben.

BigBrother lässt grüssen.
Libuda:

Wie Du vielleicht auf dem anderen

 
22.12.08 12:45
Board gemerkt hast, habe ich die vor Dir empfohlene Strategie zumindest mit meinem Spielgeld schon längst praktiziert und 22.000 Aktien von Internet Capital einsammelt.

Bei meinen Basisinvestments habe ich auch die höchste Aktienquote in meinem Leben - trotz meines fortgeschirttenen Alters. Hier habe ich massiv in ETF's umgeschichtet. Alle Neuengagement der nächsten Jahre werden allerdings nicht in Aktien gehen - nicht weil ich denen abschwöre, sondern weil ich den aus steuerlichen Gründen hochgefahrenen Aktienanteil wieder auf ein ausgewogeneneres Maß zurückfahren will. Das wird  länger dauern, da die Aktien in den nächsten Jahren stark steigen werden - aber dann nimmt man ja  langsamere Zurückfahren des Aktienanteils gern in Kauf.
Depothalbierer:

geniale strategie, verlustzuweisungen durch

 
22.12.08 12:49
aktien.

jetzt verstehe ich....
Mouton:

nur mal so

 
23.12.08 13:11
23. Dezember 2008 | 12:08 | new york | apa/reuters/dpa
In den USA läuft das Weihnachtsgeschäft nicht gut. Das schlechteste Ergebnis seit 40 Jahren droht laut verschiedenen Untersuchungen des Einzelhandelsumsatzes in der Vorweihnachtszeit. Schuld sind die wirtschaftliche Lage, verschärfte Kreditbedingungen aber auch das schlechte Wetter mit Schneestürmen am letzten Einkaufssamstag, das viele Spätentschlossene noch vom Shoppen abgehalten haben dürfte

Dabei hat sich der Einzelhandel mit Rabatten von 60 bis 70 Prozent sehr um den Umsatz bemüht. Damit konnten zwar Kunden, die zuletzt noch auf der Suche waren, zu höheren Ausgaben motiviert werden. Wer aber den Einkauf für das große Fest bereits abgeschlossen hatte, wurde dadurch auch nicht mehr in die Geschäfte gelockt, sagt Britt Beemer von der America's Research Group. Aber auch im Online-Handel war kein Boom zu verzeichnen: Im Netz wurden 24,03 Mrd. Dollar (17,2 Mrd. Euro) ausgegeben, um 1 Prozent weniger als im Vorjahr, erhob comScore Inc.

Auch die verlängerten Öffnungszeiten haben nicht den gewünschten Erfolg erzielt. Und in Kombination mit den Rabatten werden die Gewinne der Händler gedrückt. Die Weihnachtsumsätze dürften um 2,8 Prozent fallen, was den ersten Rückgang seit einem Vierteljahrhundert bedeuten würde. Auch der International Council of Shopping Centers geht davon aus, dass die Verkäufe im November und Dezember zusammen um bis zu 1 Prozent fallen werden - das wäre der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1969.

Der letzte Samstag vor Weihnachten („Super Saturday“) ist üblicherweise der im Einzelhandelsumsatz zweitstärkste Tag des Jahres, nach dem Freitag nach Thanksgiving („Black Friday“). Da aber zuletzt nur aggressive Rabatte den Umsatz hochtrieben, werden die Profite sinken, stellte auch Wedbush Morgan Securities fest. Im Anschluss an die Feiertagsangebote werde es im Jänner und Februar schwer werden, Umsätze zu generieren.

© SN/SW
Libuda:

Die vorstehende Kopie ist typisch

 
23.12.08 17:18
für Befindlichkeitsblättchen von der Machart wie spiegelonline und ähnlichem Grobzeug: keine Fakten und nur Vermutungen und auch vor Lügen wird nicht zurückgescheut, denn entgegen den Erwartungen von Weltuntergangsanbeter liegen beispielsweise die Online-Verkäufe im Weihnachtsgeschäft in den USA mit 9% im plus und in Deutschland, wo das strukturelle Wachstum noch höher ist, sind es über 20%.

Immer mehr stellt sich mein Ausgangsposting als richtig heraus, das den abrupten Ölpreissteigerungen eine entscheidende Rolle bei der plötzlichen Beschleunigung der Talfahrt zuweist. Und nun geht es eben wieder in die andere Richtung, wie die folgenden neuesten Daten zeigen:

US-Verbrauchervertrauen verbessert sich im Dezember
16:21 23.12.08

Michigan (aktiencheck.de AG) - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Dezember 2008 verbessert. Dies ist das Ergebnis der endgültigen Untersuchung der Universität Michigan.

So lag der Gesamtindex des Verbrauchervertrauens bei 60,1 Punkten, nachdem zuvor auf vorläufiger Basis ein Plus von 59,1 Punkten ermittelt worden war. Volkswirte waren hingegen von einem Wert von 58,5 Punkten ausgegangen, nach 55,3 Punkten im Vormonat November.

Der stark beachtete private Verbrauch macht etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus. (23.12.2008/ac/n/m)

Dass die Amis jetzt wieder wie wild mit Geld um sich werfen, ist ja gar nicht erwünscht, die sollen ruhig etwas sparen - aber der Weltuntergang kommt eben doch nicht. Das was an privater Nachfrage fehlt, sollte dann Obama mit sowieso dringend notwendigen öffentlichen Investitionen ersetzen. Das hat gleichzeitig zwei Vorteile: Erstens erhöhen Investitionen in die Infrastruktur das zukünftige Wachstumspotenzial und zweitens wird öffentlicher Konsum im Inland wirksam und nicht in China, Japan oder Korea und korrigiert somit das US-Leistungsbilanzdefizit, das sowiesond schon nach den chinesischen Zahlen für November dramatisch im Fallen zu begriffen sein scheint.

Aber vermutlich muss Obama wesentlich weniger tun, als er angedacht hat - des "Ölkonjunkturprogramms" wegen. Und das mit dem Klotzen sollte er sich überlegen bzw. sich das Hinterürchen offenlassen, das vielleicht notwendige Klotzen bei sehr gutem Konjunkturverlauf auch durch ein Anziehen der Steuerschraube gegen Ende 2009 gegenzufinanzieren.
Reinyboy:

Das verschlechtert sich schon wieder,

 
23.12.08 17:23
keine Angst.

Spätestens wenn der Gabentisch in USA nur noch halb gefüllt ist, wird auch dem letzten AMmerikaner klar, daß dieser vermeintliche Hoffnungschimmer wie eine Seifenbase zum platzen verurteilt ist.
Je genauer du planst, umso härter trifft dich der Zufall
Depothalbierer:

wer hat denn nun recht??

 
23.12.08 17:23
"verbrauchervertrauen" und dieses ganze nicht greifbare gedöns hat mich noch nie interessiert.

ist der weinax-umsatz nun gestiegen oder gefallen?
Tormenta63:

Ist kein "Gedöns"

 
23.12.08 17:28
Der so genannte Michigan-Index ist das wichtigste Konjunkturbarometer.
Trotzdem macht eine Schwalbe noch keinen Sommer. Man wird die weitere Entwicklung beobachten müssen.
Depothalbierer:

für mich schon, mich interessieren bei aktien

 
23.12.08 17:58
nur harte fakten, wie U, G, EK, S, BW... usw.

und wenn es dann noch richtig günstig wird, interessieren mich irgendwelche konsumprognosen überhaupt nicht.

für intraday-und ko-zocker mag das wichtig sein, wenn ich mal ein paar % zu früh oder zu spät drin bin, völlig egal...
Mausi70:

Kompliment

 
23.12.08 18:10
ein sehr interesannter Thread. Wirklich. Lese ihn gerne
Wer viel Geld hat, der kann spekulieren;
wer wenig hat darf nicht spekulieren und wer
überhaupt kein Geld hat muss spekulieren.
Libuda:

Der Irrtum der Endzeitpropheten

 
24.12.08 14:01
Auszüge aus einem Artikel von Rainer Hank in der FAZ:

Spekulationsblasen sind so alt wie der Finanzkapitalismus

Doch es geht auch ohne Apokalypse. „Geschichte ist nichts anderes als die Liste aller Verbrechen, Torheiten und Missgeschicke der Menschheit“, sagt Edward Gibbon, der Historiker des britischen Empire. Mit anderen Worten: Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Spekulationsblasen sind so alt wie der Finanzkapitalismus. Sie unterliegen ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten. Erst wagen die Menschen gar nichts und scheuen jedes Risiko. Dann entdeckt plötzlich einer irgendwo ein neues Geschäft, und ein anderer ist bereit, ihm Geld zu leihen, weil er selbst daran mitverdienen möchte. Plötzlich machen alle mit, weil sie ziemlich dumm dastünden, wenn ihre Umwelt den großen Reibach ohne sie machen würde: ein Rausch, der lange gut geht. Doch dann bekommt ein wichtiger Spieler Angst und verweigert eine Zahlung. Plötzlich ist das Vertrauen dahin – die Blase platzt, und die Bankiers werden auf die Guillotine geschickt. Doch wenig später muss man sie wieder reanimieren: Die Welt braucht Geld.

„Die Geschichte des großen spekulativen Booms und seiner Folgen ändert sich nur in Kleinigkeiten. Viel, viel mehr bleibt gleich“, schrieb der amerikanische Ökonom John Kenneth Galbraith. Das klingt frivol vor dem Hintergrund der ständig sich übersteigernden Superlative, wie stark die Weltwirtschaft demnächst schrumpfen wird, wie lange das dauern wird und dass wir das alles zum ersten Mal erleben.

Immer nach dem Muster von Gier und Angst

Doch Galbraiths frivole These lässt sich historisch gut belegen. „This time is different“ – dieses Mal ist alles anders – rufen die Menschen immer, wenn sie wieder einen Zyklus durchleben. Wenn es aufwärts geht, können sie sich gar nicht mehr vorstellen, dass es je wieder schlechter wird, und erklären die Gegenwart zur New Economy. Und wenn die Kurse fallen, den Unternehmen die Aufträge wegbrechen und die Leute ihre Arbeit verlieren, heißt es wie heute: „Aus dieser Depression kommen wir nie mehr raus.“ Der Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff und seine Kollegin Carmen Reinhart haben die Weltgeschichte der Finanzkrise seit achthundert Jahren und in über sechzig Ländern untersucht, und es stellt sich heraus: Es geht immer nach dem Muster von Gier und Angst. Finanzkrisen folgen einem anthropologischen Impuls: „Animal Spirits“ hat sie John Maynard Keynes genannt: Animalische Leidenschaften.

Mit einer „Prise Marxismus“, merkt Hans Magnus Enzensberger an, komme man übrigens zum selben Ergebnis: „Was mich wundert, ist, dass die Leute von dieser Krise überrascht oder geschockt sind.“ Und dann erzählt der Schriftsteller von der Krise der Mississippi Company 1740 und den Währungs- oder Verschuldungskrisen in Mexiko oder Argentinien.

Bankenkrisen waren historisch die Regel des Kapitalismus

Vergessen hat man nur, dass gerade die Banken die Treiber eines Zyklus sind. Wer sagt denn, in deren Hochhäusern herrsche nur die kalte Rationalität? Auch dort sind „Animal Spirits“ zu Hause. In der Hochphase vergeben sie ihre Kredite zu großzügig und zu billig, im Abschwung knausern sie und verstärken damit die Rezession. Kein Wunder, dass Bankenkrisen historisch die Regel des Kapitalismus waren und nur in ein paar Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg, bedingt durch eine hohe Regulierung, weniger häufig vorgekommen sind.

Noch nicht einmal eine originelle Deutung hat die heutige Krise bisher hervorgebracht, die es rechtfertigen könnte, an eine Epochenwende zu denken. Als vor achtzig Jahren die Große Depression ausbrach, gab es einen Mann, der angesichts dieser neuen Erfahrungen die Wissenschaft revolutionierte: John Maynard Keynes, ein Brite, entwickelte sein Konzept der „Depression Economy“. Was hat dagegen die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise aufzubieten? Keinen anderen als abermals den guten alten Keynes in Gestalt des Nobelpreisträgers Paul Krugman und seiner Freunde. Ein neuer Keynes steht – bislang – noch aus.

Später wird wieder reingeholt, was heute verloren geht

Längst ist nicht ausgemacht, ob uns die heutige Rezession langfristig Wachstum kosten wird. Die meisten Untersuchungen sprechen dafür, dass die gesamtwirtschaftlichen Kosten einer Rezession langfristig vernachlässigbar sind. Denn „zyklisch“ bedeutet seinem Begriff zufolge, dass später wieder reingeholt wird, was heute verlorengeht, wie schlimm auch immer die jetzige Krise ausfällt. „Tatsächlich könnte es sein, dass wir das langfristige Trendwachstum der Weltwirtschaft mit vier Prozent zu optimistisch angesetzt haben“, sagt der Kieler Konjunkturtheoretiker Carsten Patrick Meyer. Doch was folgt daraus? Nur ein Messproblem. Im Boom wurde der Trend überschätzt, weil das Wachstum über seine Möglichkeiten hinausgeschossen war. Langfristig pendelt es sich auf einem geringeren Niveau wieder ein.

Zynisch? Nein, bloß zyklisch. Der Abschwung ist ungemütlich, tut weh, führt Unternehmen in die Pleite und Beschäftigte in die Arbeitslosigkeit. Allenfalls der „Thrill“ im nächsten Aufschwung entschädigt für die Pein. Dafür muss man das „Annus horribilis“, das 2009 auf die gesamte Weltwirtschaft zukommen wird, wirklich nicht schönschreiben. Bloß der Überraschungsgestus – „Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir nicht auf den Kapitalismus gesetzt“ – ist intellektuell ebenso unangebracht wie der Furor, der jetzt Schuldige (Banker, Hedge-Fonds-Manager oder Ökonomen) dingfest machen und am liebsten dem Strafrichter überantworten will. Welchen Verbrechens will man die Animal Spirits bezichtigen? Jeder hat es mit ein bisschen historischem Weitblick wissen und dann entscheiden können, lieber das Marktspiel nicht mitzuspielen. Die Plätze außerhalb dieses Spielfelds sind allerdings seit dem Ende des Kommunismus ziemlich überschaubar geworden.



Text: F.A.Z.
Libuda:

Eine These des vorstehenden Artikels war

 
24.12.08 14:25
"Später wird wieder reingeholt, was heute verloren geht

Längst ist nicht ausgemacht, ob uns die heutige Rezession langfristig Wachstum kosten wird. Die meisten Untersuchungen sprechen dafür, dass die gesamtwirtschaftlichen Kosten einer Rezession langfristig vernachlässigbar sind."

Das stimmt teilweise - und zwar dann, wenn die Krise die Wachstumsbedingungen nicht beschädigt. In den USA sehe ich das, denn die Geldpolitik und die Konjunkturpaket werden die Schädigungen in Grenzen halten - und hinzu kommt ein positiver Aspekt: Die Krise beförderte überfällige Reformen.

Daher werden die Amis, obwohl von ihnen die Krise ausging, die großen Gewinner sein, da sie Reformen ernsthafter durchziehen und ihre Wirtschaft flexibler ist als die Strukturen in den meisten anderen Ländern.
Eidgenosse:

Wichtigste Krisenursache der Wirtschaft:

 
26.12.08 20:51
Realitätsverlust der Finanzindustrie.
Wichtigste Krisenursache dieses Threads:
Realitätsverlust des Verfassers.
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