URL: www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,254315,00.html
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Westdeutschen Landesbank (WestLB), Jürgen Sengera, hat sich seinen Auflösungsvertrag offenbar vergolden lassen. Nach seinem Ausscheiden bei der fünftgrößten deutschen Bank soll er eine Abfindung in Höhe von mehreren Millionen Euro erhalten.
Berlin/Düsseldorf - Nach Informationen der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "Die Welt" beläuft sich die Abfindung des 61-jährigen Investment-Bankers auf rund 3,25 Mio. Euro. Mitglieder des Aufsichtsrates, die an den Abfindungsverhandlungen beteiligt waren, bestätigten dies der Zeitung. Sengera hatte noch einen Vertrag bis September 2006.
Zudem werden nach dem Rücktritt von Sengera die Sparkassen eine Neuausrichtung der WestLB-Strategie forcieren. Aus diesem Grund wollen die beiden Sparkassen-Verbände einen Vertreter in den Vorstand des Düsseldorfer Kreditinstituts schicken. Möglicherweise wird es sich dabei um Norbert Emmerich handeln, der derzeit Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland-Ost ist.
Am Montag war bekannt geworden, dass sich Sengera und die WestLB in gegenseitigem Einvernehmen getrennt hatten. Als Grund waren unterschiedliche Auffassungen zur zukünftigen Geschäftspolitik der WestLB AG genannt worden. Neben Sengera werde auch Andreas Seibert den Vorstand der Bank verlassen.
Sengera war in den vergangenen Wochen wegen der tiefroten Zahlen des Düsseldorfer Bankkonzerns in die Kritik geraten. Die WestLB hatte im Mai wegen millionenschwerer Abschreibungen überraschend einen Vorsteuerverlust für 2002 von rund 1,7 Milliarden Euro bekannt gegeben. Ende Februar war noch von einem Verlust in Höhe von rund einer Milliarde Euro ausgegangen worden.
Eine der Hauptverantwortlichen für das Debakel ist die britische Investmentbankerin Robin Saunders, die von Sengera gefördert worden war. Mit hochriskanten Geldanlagen wie beispielsweise bei dem britischen Fernseh-Verleiher Boxclever hatte sie bei der WestLB Abschreibungen in dreistelligen Millionenhöhe verursacht.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte eine Sonderprüfung von Saunders-Geschäften eingeleitet, weil die WestLB-Bankerin für die Vermittlung von Krediten offenbar mit besonders günstigen Aktien der betreffenden Firmen belohnt worden war. Das Interesse der Prüfer galt auch der Frage, ob die Risikovorsorge für die teilweise hochriskanten Geschäfte von Saunders und die Kontrolle ihrer Tätigkeiten ausreichend war. Nach Angaben aus Branchenkreisen vom Freitag rügt der Bericht der BaFin das Vorgehen der Bank in der Risikoeinschätzung und -kontrolle.
Die WestLB ist seit Ende August 2002 eine 100-prozentige Tochter der Landesbank NRW, die wiederum zu 43,2 Prozent dem Land gehört. Jeweils 16,7 Prozent liegen beim Rheinischen sowie bei Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverband. Weitere 11,7 Prozent hatten jeweils der Landschaftsverband Rheinland und der Landschaftverband Westfalen-Lippe.
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Westdeutschen Landesbank (WestLB), Jürgen Sengera, hat sich seinen Auflösungsvertrag offenbar vergolden lassen. Nach seinem Ausscheiden bei der fünftgrößten deutschen Bank soll er eine Abfindung in Höhe von mehreren Millionen Euro erhalten.
Berlin/Düsseldorf - Nach Informationen der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "Die Welt" beläuft sich die Abfindung des 61-jährigen Investment-Bankers auf rund 3,25 Mio. Euro. Mitglieder des Aufsichtsrates, die an den Abfindungsverhandlungen beteiligt waren, bestätigten dies der Zeitung. Sengera hatte noch einen Vertrag bis September 2006.
Zudem werden nach dem Rücktritt von Sengera die Sparkassen eine Neuausrichtung der WestLB-Strategie forcieren. Aus diesem Grund wollen die beiden Sparkassen-Verbände einen Vertreter in den Vorstand des Düsseldorfer Kreditinstituts schicken. Möglicherweise wird es sich dabei um Norbert Emmerich handeln, der derzeit Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland-Ost ist.
Am Montag war bekannt geworden, dass sich Sengera und die WestLB in gegenseitigem Einvernehmen getrennt hatten. Als Grund waren unterschiedliche Auffassungen zur zukünftigen Geschäftspolitik der WestLB AG genannt worden. Neben Sengera werde auch Andreas Seibert den Vorstand der Bank verlassen.
Sengera war in den vergangenen Wochen wegen der tiefroten Zahlen des Düsseldorfer Bankkonzerns in die Kritik geraten. Die WestLB hatte im Mai wegen millionenschwerer Abschreibungen überraschend einen Vorsteuerverlust für 2002 von rund 1,7 Milliarden Euro bekannt gegeben. Ende Februar war noch von einem Verlust in Höhe von rund einer Milliarde Euro ausgegangen worden.
Eine der Hauptverantwortlichen für das Debakel ist die britische Investmentbankerin Robin Saunders, die von Sengera gefördert worden war. Mit hochriskanten Geldanlagen wie beispielsweise bei dem britischen Fernseh-Verleiher Boxclever hatte sie bei der WestLB Abschreibungen in dreistelligen Millionenhöhe verursacht.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte eine Sonderprüfung von Saunders-Geschäften eingeleitet, weil die WestLB-Bankerin für die Vermittlung von Krediten offenbar mit besonders günstigen Aktien der betreffenden Firmen belohnt worden war. Das Interesse der Prüfer galt auch der Frage, ob die Risikovorsorge für die teilweise hochriskanten Geschäfte von Saunders und die Kontrolle ihrer Tätigkeiten ausreichend war. Nach Angaben aus Branchenkreisen vom Freitag rügt der Bericht der BaFin das Vorgehen der Bank in der Risikoeinschätzung und -kontrolle.
Die WestLB ist seit Ende August 2002 eine 100-prozentige Tochter der Landesbank NRW, die wiederum zu 43,2 Prozent dem Land gehört. Jeweils 16,7 Prozent liegen beim Rheinischen sowie bei Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverband. Weitere 11,7 Prozent hatten jeweils der Landschaftsverband Rheinland und der Landschaftverband Westfalen-Lippe.