Frankfurt am Main, 29.06.2001 Vom 23. bis 29. Juni 2001 fand die Jahreskonferenz der International Organisation of Securities Commissions (IOSCO) in Stockholm statt. An der Konferenz nahmen 650 Teilnehmer aus 97 Ländern teil. Die Konferenz mit dem Thema "Wertpapiermärkte im Informationszeitalter" bot Wertpapieraufsichtsbehörden und Finanzwelt Gelegenheit, die Beziehung zwischen Technologie und Wertpapiermärkten zu diskutieren. Im Rahmen der Jahreskonferenz veröffentlichte die IOSCO einen neuen Bericht über Wertpapieraktivitäten im Internet. Der Bericht untersucht die Fragen, die sich seit dem ersten Internet- Bericht der IOSCO 1998 durch neue Entwicklungen bei der Nutzung des Internet durch Anleger, Wertpapierdienstleister, Börsen und Aufsichtsbehörden ergeben haben. Die Themen des neuen Berichts betreffen insbesondere die Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Online-Brokern und Direktbanken, den Schutz der Anleger beim Day-Trading, die Gefahr von Marktmanipulationen durch Chat-Rooms und den Zugang der Wertpapieraufsichtsbehörden zu den Informationen der Internet-Provider, um Marktmanipulationen im Internet zu untersuchen. Die Internet Task Force, die den neuen Internet-Bericht erstellte, wurde von Georg Wittich, Präsident den Bundesaufsichtsamtes für den Wertpapierhandel (BAWe), geleitet. "In dem Bericht haben wir zahlreiche Empfehlungen abgegeben, die aus Sicht der Wertpapieraufsichtsbehörden für den Anlegerschutz wesentlich sind. Wir gehen davon aus, dass er einen hilfreichen Leitfaden für Wertpapierdienstleister und Aufsichtsbehörden darstellt. IOSCO wird auch weiterhin die Entwicklungen bei der Nutzung des Internet durch Anleger und Wertpapierdienstleister aufmerksam überwachen", sagte Georg Wittich bei der Vorstellung des Berichts. Auf der Jahreskonferenz wurde außerdem bekannt gegeben, dass die IOSCO vor kurzem ihren zweiten International Internet Surf Day durchgeführt hat. An der Aktion nahmen Wertpapieraufsichtsbehörden aus 34 Ländern teil. Während des Internet Surf Day hatten etwa 300 Mitarbeiter aus 41 Wertpapieraufsichtsbehörden gleichzeitig im Internet nach illegalen oder missbräuchlichen Wertpapieraktivitäten recherchiert. Ziel war es, Anhaltspunkte für nationale und internationale Betrügereien zu finden und deutlich zu machen, dass Missstände von den Aufsichtsbehörden gemeinsam bekämpft werden müssen. Während dieser koordinierten Aktion überprüften die Aufsichtsbehörden mehr als 27.000 Websites und fanden auf 2.400 Seiten Hinweise, die Anlass für weitere Untersuchungen im Hinblick auf betrügerische Handlungen, Marktmanipulation und unerlaubte Finanzgeschäfte ergaben. Dabei beinhalteten rund 300 Seiten grenzüberschreitende Aktivitäten. Die Anhaltspunkte werden von der jeweiligen Behörde weiterverfolgt. Die beteiligten 14 Mitarbeiter des BAWe überprüften etwa 800 Seiten, von denen in der Folge 84 aufsichtsrechtlich näher untersucht wurden. "Der Internet Surf Day zeigt, dass die Wertpapieraufsichtsbehörden international eng zusammen arbeiten, um den Wertpapierhandel im Internet zu beaufsichtigen. An die Anbieter von Wertpapierdienstleistungen ist der Surf Day ein deutliches Signal, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist", so Georg Wittich. Der Internet-Bericht der IOSCO sowie die Pressemitteilung zum Internet Surf Day sind auf der Website der IOSCO www.iosco.org abrufbar.
§© Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel
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