....der sollte sich das mal durchlesen....gruß händchen
Deutsche Biotechs brauchen mehr eigene Wirkstoffe=
Frankfurt, 05. Sep (Reuters) -Die deutschen
Biotechnologieunternehmen brauchen nach Ansicht von Experten
mehr eigene Wirkstoffe am Markt, um den Rückstand zur starken
US-Konkurrenz aufzuholen. Die im Vergleich zu den USA wesentlich
kleineren und jüngeren deutschen Firmen seien derzeit noch sehr
technologielastig, sagte ein Fondsmanager. Der Markt
konzentriere sich aber auf Unternehmen in der Wirkstoffforschung
und weniger auf Technologieanbieter. Unternehmen mit eigenen
Wirkstoffen versprächen langfristig einfach die größten Umsatz-
und Ertragszuwächse. Immer wichtiger für den Erfolg werden zudem
nach Expertenmeinung die Marketing- und Vertriebskonzepte sowie
die Kooperation mit großen Pharmaunternehmen.
Die Umsätze der deutschen Biotech-Unternehmen fallen imglobalen Maßstab eher bescheiden aus. Nach Berechnungen von
Ernst & Young setzten sie im Jahr 2000 zusammen rund 786
Millionen Euro um. Einer Studie der Unternehmensberatung Bain &
Company zufolge lagen die weltweiten Umsätze der Branche im
vergangenen Jahr bei 35 Milliarden Dollar und sollen bis 2005
auf mehr als 83 Milliarden Dollar steigen.
Die weitere Entwicklung der biotechnologischen Unternehmen
hängt der Untersuchung von Bain & Company zufolge entscheidend
vom gewählten Geschäftsmodell ab. Dabei werde danach
unterschieden, ob ein Unternehmen ein Produkteanbieter ist, wie
es zum Beispiel MediGene anstrebt, ob es seine
Kompetenz in der Plattformtechnologie habe wie Evotec
oder ob es auf Dienstleistungen spezialisiert sei wie Lion
Bioscience. Analysten sind sich einig, dass derzeit
Unternehmen mit eigenen Medikamenten die höchste Profitabilität
versprechen. Diese müssten zwar wegen der üblichen
Entwicklungszeiten länger als Plattformtechnologie-Anbieter
warten, bevor sie profitabel wirtschafteten. Dafür fielen
Umsätze und Wachstum langfristig höher aus. Bislang würden von
den am Neuen Markt gelisteten reinen Biotech-Firmen nur Rhein
Biotech mit seinem Hepatitis-Impfstoff und
Sanochemia mit dem Wirkstoff Galantamin gegen Alzheimer
Substanzen herstellen, die bereits vermarktet werden, sagte
Karl-Heinz Scheunemann, Analyst beim Bankhaus Metzler. MediGene
will nach eigenen Angaben im Jahr 2003 zwei Produkte auf den
Markt bringen.
"Im Moment erscheinen Wirkstoffproduzenten mit einer
ausgereiften Produktpipeline erfolgversprechender als
Technologieanbieter", sagte Fondsmanager Roland Gilbert von
Frankfurt Trust. Deutsche Unternehmen, die Gilbert in seinen
Fonds aufgenommen hat, sind denn auch Sanochemia und
Rheinbiotech sowie der Weltmarktführer im Bereich der
Aufreinigung von Nukleinsäuren Qiagen. Qiagen
hat für die nächsten fünf Jahre jährliche Umsatzsteigerungen von
30 bis 35 Prozent in Aussicht gestellt.
Eine ebenfalls entscheidende Herausforderung für die
Biotechnologieunternehmen wird Bain & Company zufolge deren
Strategie in Marketing und Vertrieb. In diesem Bereich werde bis
zur Hälfte der Wertschöpfung generiert. Außerdem seien
Kooperationen mit großen Pharmafirmen wichtig, vor allem kleine
und mittelgroße Unternehmen seien für den künftigen Markterfolg
ihrer Produkte darauf angewiesen. Unter diesem Aspekt
bezeichneten es Analysten als enttäuschend, dass es dem
Heidelberger Bioinformatikanbieter Lion Bioscience im ersten
Halbjahr 2001 nicht gelungen ist, neben Bayer weitere
"Große" der Branche als Kunden zu gewinnen. Lion hat über den
Leverkusener Pharmakonzern im vergangenen Jahr rund 60 Prozent
seines Umsatzes erwirtschaftet.
Auf der anderen Seite werden Pharmaunternehmen nach
Einschätzung der Experten künftig im Bereich Forschung und
Entwicklung nicht mehr ohne die Biotechnologie-Unternehmen
auskommen. "Aufgrund der steigenden F&E-Komplexität (Forschung
und Entwicklung) wird sich der Trend zur Auslagerung noch
verstärken, so dass Biotechnologie-Unternehmen für die Zukunft
der pharmazeutischen Industrie essentiell sind und sich ein
scharfer Wettbewerb um die überlegenen Kooperationspartner
entwickeln wird", prognostiziert Bain & Company.
Nach Einschätzung von Analysten wird auch die Größe der
Biotech-Firmen und damit der Trend zu Übernahmen und
Zusammenschlüssen weiter zunehmen. Im vergangenen Jahr übernahm
bereits der Hamburger Technologieanbieter Evotec die britische
Oxford Asymmetry International. Rhein Biotech kaufte die
koreanische Green Cross Vaccine, und Lion Bioscience übernahm
die kalifornische Trega Bioscience.
Finanziell sind die an der Börse notierten deutschen
Biotechs nach Einschätzung der Experten derzeit noch
hervorragend ausgestattet. "Bei den meisten Biotechs sind 40
Prozent der Marktkapitalisierung durch Cash gedeckt, das heißt
40 Prozent des Aktienkurses ist Bargeld", sagte Gilbert. Die
Eigenkapitalquote liege bei den meisten Firmen bei über 90
Prozent.
Deutsche Biotechs brauchen mehr eigene Wirkstoffe=
Frankfurt, 05. Sep (Reuters) -Die deutschen
Biotechnologieunternehmen brauchen nach Ansicht von Experten
mehr eigene Wirkstoffe am Markt, um den Rückstand zur starken
US-Konkurrenz aufzuholen. Die im Vergleich zu den USA wesentlich
kleineren und jüngeren deutschen Firmen seien derzeit noch sehr
technologielastig, sagte ein Fondsmanager. Der Markt
konzentriere sich aber auf Unternehmen in der Wirkstoffforschung
und weniger auf Technologieanbieter. Unternehmen mit eigenen
Wirkstoffen versprächen langfristig einfach die größten Umsatz-
und Ertragszuwächse. Immer wichtiger für den Erfolg werden zudem
nach Expertenmeinung die Marketing- und Vertriebskonzepte sowie
die Kooperation mit großen Pharmaunternehmen.
Die Umsätze der deutschen Biotech-Unternehmen fallen imglobalen Maßstab eher bescheiden aus. Nach Berechnungen von
Ernst & Young setzten sie im Jahr 2000 zusammen rund 786
Millionen Euro um. Einer Studie der Unternehmensberatung Bain &
Company zufolge lagen die weltweiten Umsätze der Branche im
vergangenen Jahr bei 35 Milliarden Dollar und sollen bis 2005
auf mehr als 83 Milliarden Dollar steigen.
Die weitere Entwicklung der biotechnologischen Unternehmen
hängt der Untersuchung von Bain & Company zufolge entscheidend
vom gewählten Geschäftsmodell ab. Dabei werde danach
unterschieden, ob ein Unternehmen ein Produkteanbieter ist, wie
es zum Beispiel MediGene anstrebt, ob es seine
Kompetenz in der Plattformtechnologie habe wie Evotec
oder ob es auf Dienstleistungen spezialisiert sei wie Lion
Bioscience. Analysten sind sich einig, dass derzeit
Unternehmen mit eigenen Medikamenten die höchste Profitabilität
versprechen. Diese müssten zwar wegen der üblichen
Entwicklungszeiten länger als Plattformtechnologie-Anbieter
warten, bevor sie profitabel wirtschafteten. Dafür fielen
Umsätze und Wachstum langfristig höher aus. Bislang würden von
den am Neuen Markt gelisteten reinen Biotech-Firmen nur Rhein
Biotech mit seinem Hepatitis-Impfstoff und
Sanochemia mit dem Wirkstoff Galantamin gegen Alzheimer
Substanzen herstellen, die bereits vermarktet werden, sagte
Karl-Heinz Scheunemann, Analyst beim Bankhaus Metzler. MediGene
will nach eigenen Angaben im Jahr 2003 zwei Produkte auf den
Markt bringen.
"Im Moment erscheinen Wirkstoffproduzenten mit einer
ausgereiften Produktpipeline erfolgversprechender als
Technologieanbieter", sagte Fondsmanager Roland Gilbert von
Frankfurt Trust. Deutsche Unternehmen, die Gilbert in seinen
Fonds aufgenommen hat, sind denn auch Sanochemia und
Rheinbiotech sowie der Weltmarktführer im Bereich der
Aufreinigung von Nukleinsäuren Qiagen. Qiagen
hat für die nächsten fünf Jahre jährliche Umsatzsteigerungen von
30 bis 35 Prozent in Aussicht gestellt.
Eine ebenfalls entscheidende Herausforderung für die
Biotechnologieunternehmen wird Bain & Company zufolge deren
Strategie in Marketing und Vertrieb. In diesem Bereich werde bis
zur Hälfte der Wertschöpfung generiert. Außerdem seien
Kooperationen mit großen Pharmafirmen wichtig, vor allem kleine
und mittelgroße Unternehmen seien für den künftigen Markterfolg
ihrer Produkte darauf angewiesen. Unter diesem Aspekt
bezeichneten es Analysten als enttäuschend, dass es dem
Heidelberger Bioinformatikanbieter Lion Bioscience im ersten
Halbjahr 2001 nicht gelungen ist, neben Bayer weitere
"Große" der Branche als Kunden zu gewinnen. Lion hat über den
Leverkusener Pharmakonzern im vergangenen Jahr rund 60 Prozent
seines Umsatzes erwirtschaftet.
Auf der anderen Seite werden Pharmaunternehmen nach
Einschätzung der Experten künftig im Bereich Forschung und
Entwicklung nicht mehr ohne die Biotechnologie-Unternehmen
auskommen. "Aufgrund der steigenden F&E-Komplexität (Forschung
und Entwicklung) wird sich der Trend zur Auslagerung noch
verstärken, so dass Biotechnologie-Unternehmen für die Zukunft
der pharmazeutischen Industrie essentiell sind und sich ein
scharfer Wettbewerb um die überlegenen Kooperationspartner
entwickeln wird", prognostiziert Bain & Company.
Nach Einschätzung von Analysten wird auch die Größe der
Biotech-Firmen und damit der Trend zu Übernahmen und
Zusammenschlüssen weiter zunehmen. Im vergangenen Jahr übernahm
bereits der Hamburger Technologieanbieter Evotec die britische
Oxford Asymmetry International. Rhein Biotech kaufte die
koreanische Green Cross Vaccine, und Lion Bioscience übernahm
die kalifornische Trega Bioscience.
Finanziell sind die an der Börse notierten deutschen
Biotechs nach Einschätzung der Experten derzeit noch
hervorragend ausgestattet. "Bei den meisten Biotechs sind 40
Prozent der Marktkapitalisierung durch Cash gedeckt, das heißt
40 Prozent des Aktienkurses ist Bargeld", sagte Gilbert. Die
Eigenkapitalquote liege bei den meisten Firmen bei über 90
Prozent.