High-Tech für lädierte Knochen
Start der WELT-Serie über Innovationen der Bio- und Medizintechnik-Firmen am Neuen Markt
Uwe Ahrens: Der Vorstandsvorsitzende von aap
Foto: aap
Von Sonja Kastilan
Berlin - Wer tatsächlich glaubt, dass Prothesen nur von Älteren benötigt werden, sollte in Zukunft lieber besonders vorsichtig sein. Ein Autounfall, Sportverletzungen oder ein kleiner Fehltritt auf einer Treppe können genügen, dass Chirurgen ein ganzes Arsenal metallener Platten, Nägel, Schrauben und Gelenke verarbeiten müssen.
Gebrochene Knochen, defekte Gelenke: Den dafür benötigten Knochenimplantaten hat sich das Medizintechnik-Unternehmen "aap Implantate" mit Sitz in Berlin verschrieben. Mehr als 4000 Produkte vom Knochennagel bis zum Schultergelenk umfasst das Sortiment, das an über 2000 Krankenhäuser in 40 Länder weltweit geliefert wird. Seit Mai 1999 ist aap am Neuen Markt notiert. Hauptstandbeine des 1990 gegründeten Unternehmens sind bislang die Osteosynthese, dazu zählen Implantate, die vorübergehend zur Heilung von Knochenbrüchen eingesetzt werden, und die Endoprothetik, wie zum Beispiel künstliche Gelenke, die dauerhaft im Körper verbleiben.
"Als weiteres Standbein soll demnächst der Bereich der bioresorbierbaren Implantate hinzukommen", beschreibt Firmen-Vorstandsmitglied Bruke Seyoum Alemu zukünftige Vorhaben. Noch für dieses Jahr sei die Übernahme einer Firma mit den entsprechenden Kompetenzen geplant. Weitere sollen folgen, um den Geschäftsbereich der "orthobiologischen" Implantate weiter auszubauen. "Schon heute arbeiten wir innerhalb eines Forschungsnetzwerkes intensiv an abbaubaren Implantaten sowie an der Züchtung von Knorpel und Knochenersatz", erläutert Alemu. Noch liege die Kompetenz der Berliner Firma vor allem bei Implantaten für stark belastete Knochen wie Unter- und Oberschenkel, die nach der Bruchheilung wieder entfernt werden. Doch nach und nach sollen auch dafür Implantate entwickelt werden, die der Körper selbst abbauen kann. Außerdem wird an biologischen Wirkstoffen geforscht, die das Knochenwachstum unterstützen.
Anlässlich des Kongresses der Unfallchirurgen in Hannover erfolgt jetzt die offizielle Markteinführung von zwei neuen aap-Produkten. "Bei dem so genannten biorigiden Femur-System handelt es sich um ein Baukastenprinzip für den Oberschenkelknochen", erklärt Alemu. Dieses System ermögliche den Ärzten die Durchführung verschiedener Implantationen mit nur einem Knochennagel. Neu ist auch das Trauma-Schulter-System, das am eigentlichen Metallgelenk weitere Befestigungselemente für das Gewebe aufweist.
Weitere Neuheiten befinden sich noch in der "Pipeline". Doch für 2001 ist die Markteinführung eines Kallus-Distraktions-Systems geplant, eine Art Verlängerungsnagel, mit dessen Hilfe größere Knochendefekte überbrückt werden sollen. "Über eine Federtechnik kann der Patient täglich eine Verlängerung von einem Millimeter einstellen, die dann durch neues Knochengewebe gefüllt wird", beschreibt Alemu das Prinzip der neuen Entwicklung.
danke + grüße
stiller teilhaber
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Uwe Ahrens: Der Vorstandsvorsitzende von aap
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Berlin - Wer tatsächlich glaubt, dass Prothesen nur von Älteren benötigt werden, sollte in Zukunft lieber besonders vorsichtig sein. Ein Autounfall, Sportverletzungen oder ein kleiner Fehltritt auf einer Treppe können genügen, dass Chirurgen ein ganzes Arsenal metallener Platten, Nägel, Schrauben und Gelenke verarbeiten müssen.
Gebrochene Knochen, defekte Gelenke: Den dafür benötigten Knochenimplantaten hat sich das Medizintechnik-Unternehmen "aap Implantate" mit Sitz in Berlin verschrieben. Mehr als 4000 Produkte vom Knochennagel bis zum Schultergelenk umfasst das Sortiment, das an über 2000 Krankenhäuser in 40 Länder weltweit geliefert wird. Seit Mai 1999 ist aap am Neuen Markt notiert. Hauptstandbeine des 1990 gegründeten Unternehmens sind bislang die Osteosynthese, dazu zählen Implantate, die vorübergehend zur Heilung von Knochenbrüchen eingesetzt werden, und die Endoprothetik, wie zum Beispiel künstliche Gelenke, die dauerhaft im Körper verbleiben.
"Als weiteres Standbein soll demnächst der Bereich der bioresorbierbaren Implantate hinzukommen", beschreibt Firmen-Vorstandsmitglied Bruke Seyoum Alemu zukünftige Vorhaben. Noch für dieses Jahr sei die Übernahme einer Firma mit den entsprechenden Kompetenzen geplant. Weitere sollen folgen, um den Geschäftsbereich der "orthobiologischen" Implantate weiter auszubauen. "Schon heute arbeiten wir innerhalb eines Forschungsnetzwerkes intensiv an abbaubaren Implantaten sowie an der Züchtung von Knorpel und Knochenersatz", erläutert Alemu. Noch liege die Kompetenz der Berliner Firma vor allem bei Implantaten für stark belastete Knochen wie Unter- und Oberschenkel, die nach der Bruchheilung wieder entfernt werden. Doch nach und nach sollen auch dafür Implantate entwickelt werden, die der Körper selbst abbauen kann. Außerdem wird an biologischen Wirkstoffen geforscht, die das Knochenwachstum unterstützen.
Anlässlich des Kongresses der Unfallchirurgen in Hannover erfolgt jetzt die offizielle Markteinführung von zwei neuen aap-Produkten. "Bei dem so genannten biorigiden Femur-System handelt es sich um ein Baukastenprinzip für den Oberschenkelknochen", erklärt Alemu. Dieses System ermögliche den Ärzten die Durchführung verschiedener Implantationen mit nur einem Knochennagel. Neu ist auch das Trauma-Schulter-System, das am eigentlichen Metallgelenk weitere Befestigungselemente für das Gewebe aufweist.
Weitere Neuheiten befinden sich noch in der "Pipeline". Doch für 2001 ist die Markteinführung eines Kallus-Distraktions-Systems geplant, eine Art Verlängerungsnagel, mit dessen Hilfe größere Knochendefekte überbrückt werden sollen. "Über eine Federtechnik kann der Patient täglich eine Verlängerung von einem Millimeter einstellen, die dann durch neues Knochengewebe gefüllt wird", beschreibt Alemu das Prinzip der neuen Entwicklung.
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